Ich habe mich dann immer neben meine Hündin gehockt, sie ruhig und langsam an der Flanke gestreichelt und dabei ruhig gelobt, gleichzeitig die andere Hand vorn flach auf die Brust gelegt, um sie da zu begrenzen und im Zweifelsfall vom losrennen abzuhalten. Dann haben wir so eine Weile ruhig geschaut und wenn ich gemerkt habe, dass Wuffi langsam wieder aufnahmefähig ist, eine handvoll Futter vom Reiz weg auf den Boden geschmissen, das sie dann suchen konnte und so quasi aus dem Vorstehen geholt und das Ganze gleichzeitig belohnt.
Dadurch hat sie sehr gut gelernt, Wild anzuzeigen, ohne sich komplett wegzubeamen. Mittlerweile steht sie idR auch bei starken Reizen sicher vor (wenn ich sie nicht grad zum Hetzen schicke ) und bleibt dabei trotzdem so ansprechbar, das wir dann auch problemlos weiter gehen können.
Ich mag "Handgreiflichkeiten" beim Training sonst eigentlich gar nicht, aber bei ihr hat das ruhige Loben bei gleichzeitiger körperlicher Begrenzung sehr viel besser funktioniert, als nur über Belohnung und Abbruch zu arbeiten.
Das mach ich seit einer ganzen Weile so mit Elin und es bewährt sich ausgezeichnet. Wir können dann i.d.R. sehr entspannt unseren Weg fortsetzen und es verhindert, dass sein Erregungslevel immer weiter steigt und er mich während des Spaziergangs zunehmend ausblenden würde.
Statt Futter streuen gibt's auch häufiger mal was aus der Tube zum Schlecken, das fährt ihn auch sehr schön runter. Und wenn der Reiz ganz besonders spannend ist, kann ich ihn mit der Tube gut einige Meter in entgegengesetzter Richtung "wegziehen".
Ich mag die "Handgreiflichkeiten" in der Situation gerne, weil es für mich einer Situation im Freilauf ähnlicher ist und er sich nicht daran gewöhnt, beim Vorstehen über eine kurz gefasste Leine begrenzt zu werden. Deswegen halte ich in solchen Situationen meistens nur das Ende der Schlepp zur Sicherheit in der Hand und versuche generell beim Arbeiten am Jagdverhalten möglichst wenig über die Leine einzuwirken.
Und ja, ich seh bei Elin definitiv auch einen beruhigenden Effekt durch leichtes Halten an der Brust und ruhiges seitliches Streicheln oder Rücken kraulen.
Nur von sicherem Vorstehen sind wir noch weit entfernt, dazu bieten sich die Übungsgelegenheiten viel zu unregelmäßig und zu selten, und häufig genug haben wir Situationen, die eher einen Rückschritt bewirken (Hasen, die unsichtbar 1m neben dem Weg hocken und dann davon schießen , dann kann er bei den nächsten Hasen auf weitere Distanz ein paar Tage lang nicht mehr vernünftig vorstehen, weil bei "Hase" sofort die Sicherung rausknallt).