Also es geht ja um Empfehlungen für einen Ersthund für eine Studentin. Und genau in deiner Situation (besonders wegen der Wohnsituation, ein kleiner, vielleicht sogar nicht haarender Hund kommt halt im Vergleich noch seeehr gut an) würde ich dir eher zum kleinen Hund raten und den Vielleichtmalrottweiler aus Vernunftsgründen mal 15 Jahre nach hinten schieben, wenn man genug Geld und Eigentum hat.
Das war für mich halt damals der Auslöser für einen kleinen Hund, obwohl unser vorheriger Familienhund 60kg wog und ich nur große Hunde geil fand:
1. ich muss eine Wohnung finden können (glaub mir, im Studium wirst du wahrscheinlich noch öfter das Zimmer wechseln und musst in Studentenstädten teilweise gegen 20 andere Personen bestehen, die kein nerviges, haarendes Hundetier am Bein haben)
2. für Futter geb ich bei 8kg Hund nicht mehr als 20-30Euro im Monat aus (inkl Leckcherchen und hochwertigem Futter bzw Barf, mein Hund ist klein und stämmig, ein ZP wiegt da erheblich weniger in der gleichen Größe)
3. ich kann umsonst Zug fahren und muss für den Hund keinen Kinderpreis bezahlen (in den ersten paar Semestern fährt man erfahrungsgemäß noch oft nach Hause, das kann dann echt Geld fressen) oder bei einer MFG nehmen mich die Leute sogar mit Hund in der Transporttasche mit.
4. ich kann den Hund auch ohne Auto durch Fahrradkorb leicht mehr als 10, 15km am Rad mitnehmen (hatte zum Studienbeginn mein Auto verkauft, weil ich in der Stadt keinen Parkplatz für zusätzliche 90Euro im Monat bezahlen konnte, erst 4 Jahre später hab ich wieder ein Auto haben können)
5. Mit einem kleinen Hund musst du genauso raus, der muss genauso erzogen werden und braucht Auslauf wie große, es macht null Unterschied (und Schutztrieb hat meiner wie ein großer)
6. Zu meinem Studentenjob kann ich den Hund mitbringen, denn kleine Hunde sind generell tolerierter in der Gesellschaft
7. Die Gesellschaftshunde sind oft nicht haarend, sabbern nicht, niemand hat Angst vor ihnen, sie sind aufgeweckte kleine Begleiter, bellen eher weniger, sie vertragen auch mal paar Tage weniger Action in Klausuren- und Hausarbeitsphasen (es sei denn, du holst dir so ein durchgeknalltes Terriertier wie ich, aber da muss man halt an Ruhephasen arbeiten)
8. Für einen kleinen Hund finde ich viel schneller eine Betreuung als für einen größeren Hund (Stichwort Party, Festivals, Ausland)
9. Normale Kleinhunde findest du im Tierheim viel mehr als einen Mittelspitz
Also: mit einem größeren Hund ist das Studium wunderbar machbar, aber es ist einfacher und organisatorisch einfach machbarer als mit größeren.
Ich hab mich damals für einen Kleinhund aus Vernunftsgründen entschieden, obwohl ich die auch nicht so toll fand (kniehoch muss schon sein, sonst ist es kein richtiger Hund) und ich hab es nie bereut :)
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So, ich melde mich mal wieder zurück. Und du hast in vielen Punkten recht, das kann ich nicht abstreiten.
zu 1.) Ich hab jetzt zumindest einen unbefristeten Mietvertrag. Ob ich da das ganze Studium bleib, kann ich natürlich nicht sagen, aber es ist extrem unwahrscheinlich, dass ich da doch wegen irgendwas raus muss.
zu 2.) Ja, definitiv ein Argument.
zu 3.) Ja. Für einen größeren Hund als Katzengröße wären es knapp 10€ pro Fahrt. Wegen meiner Meerschweinchen werd ich aber wohl eh nicht sooo oft heimfahren, die wollen ja auch gehütet werden.
zu 4.) Das ist erstmal nicht so das Thema, ich hab von der WG aus alles in Fußnähe oder dann so weit, dass ich Bus fahren würde. Fahrrad ist eher Freizeit nach Belieben und Möglichkeit und kein alltägliches Muss. Ich mach gern alles mit dem Fahrrad, auch früher zur Schule, aber bin dank glücklicher Wohnlage erstmal nicht darauf angewiesen.
zu 5.) DAS kann ich mir lebhaft vorstellen. Ich käme auch nicht auf die Idee, kleinere Kaliber in Anspruch und Charakterstärke zu unterschätzen.
zu 6.) Jobben muss ich erstmal noch nicht, ist dann eher so nach Bedarf für die Semesterferien mal geplant. Aber da hätte ich dann auch Betreuung. Stimmt aber so allgemein sicher auch.
zu 7.) Naja, also wenn ich mir Tibet-Terrier anschau, da graut es mir z.B. vor der Fellpflege, egal ob die Haare ausfallen oder nicht. Aber das ist auch mal nicht das wichtigste Kriterium. Sabbern soll mein Wunschhhund eh nicht, aber das beschränkt sich ja nicht auf die Minis. Und das mit dem Bellen kenn ich ganz anders, auch bei den sonst wohlerzogenen Hunden, die auch als solche und nicht als Accessoires angesehen werden. Durchweg mit einem lauten Organ gesegnet.
zu 8.) Das stimmt definitiv, da fällt mir nichts mehr dazu ein.
zu 9.) Auch keine Einwände.
Ach Mann, das ist so schwer, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich werd mit den Kleinen einfach nicht so 100%ig warm bisher.
Jetzt liebäugle ich inzwischen so ein bisschen mit Eurasiern und Schweizer Schäfis (ja, schon wieder was völlig anderes, ich weiß .. aber die Rassen sind mir wahnsinnig sympathisch, auch wenn sie vielleicht nicht grad passend sind ).
Kann ich in einer etwas kleineren Wohnung denn theoretisch einen größeren Hund halten? Ich hab das immer ausgeschlossen, aber jetzt hab ich so oft gelesen, dass die Bespaßung und Aktivität und Auslastung ja eh draußen stattfindet, und es im Endeffekt egal ist, ob der Hund in einer kleinen Wohnung oder einem 200qm-Haus auf seiner Decke liegt und pennt? Klingt auch erstmal logisch für mich?
Also wichtig ist natürlich, dass ich ihn (falls Welpe/Junghund) am Anfang die Treppen tragen kann, bzw. später natürlich im Falle eines Falles auch mal. Doggenkaliber wär etwas zu mächtig. Aber so Richtung Eurasier (größenmäßig)?