Also ich gehöre auch zu den Eltern, die den Hund früher gerne Mal mit zum Spielplatz genommen haben. War halt für die Kinder auch oftmals ein Ansporn, wenn wir übers Feld zum 6km entfernten Spielplatz sind (Kinder auf Laufrad/Fahrrad. Der Kleine wollte irgendwann nicht mehr in den Kinderwagen und ist mit 2 aufs Laufrad und ab drei dann aufs Fahrrad). Dort habe ich mich mit dem Hund an den Rand gesetzt (war nix umzäunt Spielplatz würde mitten ins Feld gebaut und ich saß mit Hund nicht auf dem Spielplatz, sondern auf nem Findling am Feld oder eben auf dem Wiesenstreifen drumherum) die Kinder durften dann eine halbe Stunde toben und dann ging es wieder zurück, aber diesmal am Fluss entlang, wo der Hund nochmal bisschen rein durfte. Ich fand das immer als guten Kompromiss, damit beide Parteien etwas von dem Spaziergang haben. Denn bei Hunden und Kindern, muss einer immer etwas zurückstecken ist leider so.
Mittlerweile wohnen wir woanders. Noch ländlicher direkt am Wald und es liegt kein Spielplatz als Ziel auf einer schönen Gassistrecke. Deshalb machen wir es nun so, dass die Kinder nach dem Spaziergang schonmal Richtung Spielplatz rennen und ich erst den Hund heimbringen. Die sind aber ja auch schon etwas größer und müssen um heimzukommen nicht über eine Straße gehen.
Unsere Hündin hatte zum Glück noch nie Probleme mit dem Alleinsein.
Ich schaue dass ich viel getrennt mache, aber komplett ist organisatorisch einfach nicht möglich. Der Tag hat nun Mal nur 24h und wir sind auch beide berufstätig.
Zum Kindergarten ging der Hund auch oft mit, weil ich den Spaziergang damit verbunden habe. Die durfte ich bei den Fahrrädern der Erzieher anbinden, wo niemand vorbeigehen musste und ich sie von der Garderobe aus sehen konnte. Außerdem war das ein kleines Dorf, wo jeder jeden kennt. Mein Sohn geht nun in einen 8km entfernten Kiga, da ist laufen schlecht und außerdem liegt er an einer Hauptstraße, wo ich persönlich nie anbinden würde. Aber auch dort binden manche Eltern den Hund kurz an. Solange man den Hund nicht an der Tür festmacht, wo jeder vorbei muss oder eben den Hund mitten am Spielplatz festbindet hat in der Regel niemand ein Problem damit, wenn man einen Hund mitnimmt. Wenn der Hund allerdings nicht zur Ruhe kommt oder bellt und dabei die Kinder erschreckt, bzw. es baulich nicht anders möglich ist, als den Hund direkt auf dem Spielplatz festzumachen wo fremde Kinder sich nun einmal ungezwungen und ohne Ängste bewegen sollen dürfen, geht das natürlich nicht. Mein Kleiner spielt seit neuestem Fußball. Dreimal dürft ihr raten, wer ab und an mit kommt. Kind wird zum Training gebracht, Hund wartet je nach Wetter im Auto oder wird kurz am Sportplatz angebunden, dann gehe ich mit Hund dort während des Trainings spazieren und beim Abholen ist es dann wieder wie beim Bringen. Ebenso verhält es sich beim Sport der Großen, nur dass ich dort nicht mehr mit rein muss, und der Hund somit nicht mehr warten muss. Trotz des manchmal kurz angebunden sein, profitiert der Hund davon mitgenommen zu werden. Da er so 1,5 h mit mit spazieren kann und anders nur 50 min (Fahrtweg nach Hause und wieder zum Sport). Wenn man nicht ganz so ländlich wohnt, sieht das sicher anders aus, aber ich muss den Hund nun einmal oft mitnehmen, um beiden Parteien irgendwie gerecht zu werden. In den Ferien, sprich wenn die Kinder fast alle Spaziergänge mitmüssen (wobei die Große teilweise schon alleine Zuhause bleibt) werden die auch gerne spielend eingebunden mit Dummy oder Leckerlies verstecken. Die Große macht, wenn wir nur zu dritt sind schon Mal bisschen Unterordnung etc. Ansonsten sind die Kinder halt oft mit Fahrrad oder Roller dabei, da wir ansonsten echt langsam voran kommen und kaum Strecke machen. Merke ich immer im Wald, wo wir in der Regel nur zu Fuß sind, da gibt es immer zuuu viel zu entdecken und ich benötige mit Kindern 5h für eine Strecke, welche ich alleine im gemütlichen Tempo in 1,5h schaffe..
Kurz gesagt: ich finde es kein No Go den Hund mit zum Spielplatz zu nehmen. Solange der Hund kein Problem damit hat. Allerdings sollte dann vorher ein Spaziergang stattfinden und der Aufenthalt auf der Spielplatz sollte nicht zu lange dauern. Wenn man den gesamten Nachmittag auf dem Spielplatz verbringen möchte, dann eben ohne Hund, allerdings muss dieser dafür erst einmal lernen alleine zu bleiben. Ich müsste aber auch beide Kinder auf dem Spielplatz nie beschäftigen, den kleinen konnte ich als er U3 war in den Sandkasten setzen, und dann war er glücklich und konnte sich dort stundenlang alleine beschäftigen. Wenn eines meiner Kinder ständige Aufmerksamkeit gefordert hätte, hätte ich den Hund früher sicher nicht so oft mitgenommen. Habe meine Kinder auch schon mit auf Hundewiesen genommen aber wirklich ungern und auch nur zu Randzeiten, wo wir die Wiese eh mehr oder weniger für uns alleine haben.
Wie gesagt, bei uns war es nie ein Problem irgendwohin mitzunehmen. Habe aber auch einen pflegeleichten Hund, pflegeleichte Kinder und eine Wohnumgebung, die so etwas zulässt. Mit dem früheren Hund in der Großstadt, wäre das nicht denkbar gewesen. Aber für diesen Hund wäre das eh nix gewesen.