Beiträge von Luise32

    Hey LieblingPia,


    es freut mich, dass dir das Buch gefällt! Ich denke, bevor ein Hund ausgewachsen ist macht eine Einordnung nur bedingt Sinn. Aber von den Welpen her, die ich kenne, würde ich schon soweit sagen, dass es Phasen gibt, in denen sie zB sehr nah am "Augenhund" sind - und während dieser Phase auch entsprechend rücksichtsvoll auf diese Präferenz zu reagieren, das ist bestimmt sinnvoll......
    Wie ist Sookie denn so?


    Lieben Gruß!

    Ja, mir ging es damals genau so. Das hat mich einfach direkt angesprochen! Diese "Natürlichkeit"...


    Und es hat ja, bis zum gewissen Punkt, für uns geklappt. Und weitergebracht hat es mich auch, bis heute sind ja vor allem aus der Grundüberlegung von Maja Nowak heraus deutliche "Einflüsse" auf mein Zusammenleben mit T & D da, die sich total bewährt haben.


    Bin gespannt, wie das bei dir ist!! :)

    ...Hundeanimation in allen Lebenslagen (letzter Teil)


    Das eigentliche Rückruftraining beim Stopp-Konzept vom Philipper bestand dann darin, dass ich im Garten die Hunde (einzeln) frei laufen ließ und sie auch davon "entbunden" hatte mit ihrer Aufmerksamkeit voll bei mir zu sein (wie es ja von Hunden auf dem Spaziergang letztendlich zu erwarten sein sollte...) und plötzlich pfiff. Schauten die Hunde, machte ich mich klein und sie kamen angelaufen. Angelockt nicht mehr durch Freudengrbrüll, sondern neugierig (und zumächst auch etwas verunsichert) durch den überaschenden Pfiff. Das klappte zunächst gut, allerdings kam Tara stets eher gemütlich als schnell - aber immerhin sofort undauf dem graden Weg. Wären sie nicht zu mir gekommen, hätte ich sie wortlos angeleint und den Freilauf beendet - und erneut mit dem Leinen-Kram weiter gemacht...
    Aber es klappte! Erst Mal. Bis Tara keine Lust mehr hatte. Oder zu viel Ablenkung. Dex blieb drauf konditioniert, rannt sofort zu mir, stets gespannt auf das, was kommt - nur ließ er sich dabei dann von Tara "stoppen"... Wenn die ihn abdrängte etwa, und doch wieder zum Weiterspielen aufforderte ;)
    Tara hatte schnell klar bekommen, dass der Pfiff OHNE Leine nichts Anderes bedeutete als "Komm" - und es keine Notwendigkrit mehr für sie gab, schnell oder sofort darauf zu reagieren, denn es spannte sich keine Leine mehr. Diese Hündin ist halt nicht nur schlau, sie denkt sogar mit :herzen1:
    Fand ich damals allerdings sehr wenig süß...


    Die Lösung des Problems bestand für den Trainer in einem Sprühhalsband mit Fernbedienung. Nicht "zur Strafe" wenn sie auf den Pfiff nicht hören, sondern sofort und immer (!) mit dem Pfiff. Dabei hatte ich übrigens nur Wasser im Halsband, kein Ekelstinkezeug. Es ging darum, für die Hunde eine "Notwendigkeit" zu schaffen, auf mich (in diesem Fall auf mein Pfeifen) in der gewünschten Weise (Herankommen) zu reagieren. Also nicht mehr (wie beim Ankmationsprogramm und bei der Nowak) darum, meinen Willen zu erklären und durchzusetzen (über Locken oder Tabus, Strafen etc), sondern darum, Situationen zu schaffen, in denen T & D "nur so" agieren würden, wie es sein soll, so dass es dann mit der Zeit feste Gewohnheit würde. Den Gedanken findd ich grundsätzlich total charmant. Und trotz Bedenken machte ich das auch so, mit sehr großem Erfolg. Tara und Dex haben 100% auf den Pfiff gehört...
    ...nur haben sie, um dem Pfiff eben "vorzubeugen" mich ständig beobachtet, sich kaum mal entfernt und insgesamt sehr lustlos (Tara) bzw nervös (Dex) gezeigt. Das wurde mit der Zeit auch wieder entspannter, und letztendlich war es bald so, dass ich nicht mehr sprühte (die Halsbänder aber noch umtat) und schließlich auch ganz drauf verzichten konnte.
    Klingt super, oder? War es nicht.
    Erstens kann man über diese Halsbänder natürlich streiten, viele Leute lehnen sie ab. Und es war damals tatsächlich meine Verzweiflung - hätte Herr Philipper mir beim ersten Termin erzählt, dass wir am Ende mit soetwas arbeiten, hätte ich das nicht gemacht. Erst recht nicht - und das ist mein zweitens - , wenn er mir damals schon gesagt hätte, dass ich es in Jagdsituationen nicht nutzen soll, sondern wir das mit "Sozial-Entzug" bestrafen (und abstellen) sollen letztendlich...
    Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt wirklich am Ende, und fand ein Sprühhalsband im Vergleich zu "lebenslanger Leinenpflicht" erträglich.


    Ich frag mich gerade, wie ich heute darüber denke... einerseits nutze ich sie nicht mehr. Aber andererseits kann ich meine Gründe von damals noch immer gut verstehen, und muss eben auch feststellen: es hat mehr genutzt als geschadet.


    Aber erstmal weiter...


    Das Problem war mal wieder die Konsequenz. Jeder Spaziergang bedeutete: Wer pfeift muss (gleichzeitig) sprühen, wer mit den Hunden geht, muss alle Regeln einhalten - also ob er will oder nicht: pfeifen (und sprühen) wenn die Hunde nicht aufmerksam sind (also nicht "begleitend" unterwegs sind)... nun bin nicht nur ich davon betroffen gewesen, sondern auch mein damaliger Mann und unserer Hundenanny... Das HAT sogar geklappt, aber das war eine Riesenbelastung. Und irgendwie lief es immer darauf hinaus: um unser Jagdproblem zu lösen wurden die Hunde "Regeln" unterworfen, die die zwei- und vierbeinigen Spaziergänger versklavten... :ka:


    In dem Punkt mit der Konsequenz vertrete ich heut ganz konsequent eine andere Meinung. Heut sind meine beiden zwei Scheidungshunde, sie leben bei mir und sind regelmäßig auch bei meinem Ex. Sie verbringen viel Zeit mit Nachbarn OHNE mich. Und werden beinahe täglich für einen Spaziergang abgeholt, weil ich ja arbeite... Die Hunde haben mehrere Bezugspersonen und jeder geht ein wenig (oder auch deutlich...) anders mit ihnen um. Tara und Dex stellen sich da sehr gut drauf ein, sie "sprechen mehrere Sprachen", wenn man so will, und vor allem sind ihnen dennoch unterschiedliche Dinge zu Gewohnheiten geworden (die sie automatisch so machen...). Für Welpen mag das anders sein, und möglicherweise gibt es Hunde, die 100 % Konsequenz brauchen, aber zumindest Tara und Dex traue ich heute zu, situativ zu sein, und Unterschiede im Umgang gut einzuordnen. Kurz: die können es auch mehrsprachig ;)


    Als das Stopp-Konzept endgültig gescheitert war, ging ich mit dem Sprayhalsband anders um. Ich nutzte es tatsächlich als unsichtbare Leine. Ich pfiff ohne Sprühen, und nur wenn die Hunde auf den ersten Pfiff nicht kamen, pfiff ich ein 2. Mal, dann wieder mit Sprühen. Bzw. bald nicht mehr mit Sprühen, sondern mit der Pieps-Funktion am Halsband. Meiner Meinung nach wirde es damit zu einer Reizunterbrechung und einer "Erinnerung" daran, dass ich den Pfiff "durchsetzen" kann, weil ICH ein Befolgen (Herankommen) nitwendig machen kann.


    Inzwischen ist es so, dass ich Pfeife und die Hunde kommen. Dex hat sich dran gewöhnt, er macht das automatisch. Tara ist situativer. Sie guckt immer und erfasst die Situation, dann kommt sie (bei Gefahr und auch "einfach so" ) oder nicht (wenn es nur drum geht, ihr damit etwas zu "verbieten"). Aber: sie ist ansprechbar für mich, Stoppbar und vertraut da auch auf meine "Unterstützung" (in Gefahr...). Wenn sie nicht kommt (weil sie es nicht einsieht), kann ich meiner Meinung Nachdruck verleihen, und dann kommt sie. Damit erreichen Tara und ich keine "100 %", denn ich erreiche sie zwar mit dem Pfiff, aber sie ist nach wie vor kein "Automat". Sie bleibt ein Aktionshund. Aber einer, der mir und meiner Einschätzung so sehr vertraut, dass sie sich im Zweifel durch meine Stimme lenken lässt - spätestens wenn ich mich "nervös" oder "enttäuscht" anhöre... Und deshalb kann inzwischen ICH IHR vertrauen...

    Ein bisschen muss ich schmunzeln. Früher, bei der ersten Hündin in der ersten Wohnung, hab ich ihr nur das Schlaf- und Badezimmer und den Flur gelassen, denn Wohnzimmer und Küche waren ein Raum, dort stand der gelbe Sack und den hat sie regelmäßig zerlegt. Bis es mir zu viel war (als ich Katzenfutterdosen mit blutigen Bißspuren fand und mich heulend mitten in den Müll setzte :hilfe: )
    Aber es tat mir leid, sie so zu beschränken.
    Heute würde ich einfach den verflixten Müll richtig ordentlich sichern... *wunder
    Meine 2 können und sollen heute überall hin! Sie wandern oft mit der Sonne mit, möchten mal zusammen liegen und mal lieber allein sein, und meine Wohnung ist so eingerichtet, dass es für all ihre Bewohner passt ;)
    Dazu kommt, dass meine Hunde ausgelastet sind und drinnen meist schlafen. Wenn sie spielen, dann ohne zu toben. Obwohl sogar das ginge... Selbst einem übermütigen Welpen hielte meine Wohnung stand, und ich würde auch damit rechnen, dass mal was kaputt geht. Ein Hund ist ja lebendig!


    Ob (vermünftiger) Zwinger, Gartenauslauf oder spezielles Hundezimmer - ich finde es alles ok wenn es groß genug ist, die Hund(e) darin Abwechslung und Wahlmöglichkeiten haben und es grundsätzlich gewohnt sind! Definitives No-Go ist für mich eine Box! Die ist einfach viel zu klein :dagegen:
    Und auch bei den Hunden, die (womöglich zu zweit) in nur einem Raum warten, denke ich eben, es kommt sehr auf die Größe und Einrichtung des Zimmers an. Ein Bad mit Fliesen und Duschvorleger für 4 Stunden oder länger - das ist doch schon sehr armselig...


    Und für evt. "Bellprobleme" oder Nachbarn, die das Krallenklackern beim Herumlaufen stört, gibt es bessere Lösungen, als eine Box. Auch Kratzspuren an Türen lassen sich anders verhindern... Im Zweifel eben Teppich legen und Holzplatten vor die Tür xD

    Die Ähnlichkeit zu Cesar Milan ist definitiv da! Ich hab sie halt vor ihm entdeckt ;)
    Und: bei CM kommt dieses amerikanische Showelement sehr viel stärker raus, finde ich. Und bei der Nowak geht es (jedenfalls in den Büchern, die ich kenne) nicht so sehr um Hunde, die einfach nicht artgerecht gehalten werden... Das fiel mir jedenfalls bei der Tv-Serie mit ihm auf, wie oft die "Problemhunde" in USA einfach 8 Stunden in einem Kennel stecken - und natürlich dann keine "Probleme" mehr machen, wenn man ihnen stattdessen den Garten einzäunt... :hilfe:
    Aber so hat eben jeder "seins", und der Stein der Weisen war bei niemandem dabei - oder ich hab ihn nicht gefunden :? Aber trotzdem ist am Ende ja alles Gut geworden xD


    Die Fortsetzung gibt es morgen, versprochen!


    Und wenn ihr euch reingelesen habt - schreibt doch mal wie ihr es fandet! Und erst recht, wenn ihr etwas ausprobiert! Fänd ich schön zu lesen, wie es euch damit geht. Ich glaub ja so langsam, Dass echt jeder Hund (und jeder Mensch) so anders tickt, dass Training ohnehin immer auch Trial & Error ist |)

    Ich bin gespannt, wie ihr die Bücher findet...!!


    Ja waaaaackerwackerwacker jeajeajeaiii - oder: Hundeanimation in allen Lebenslagen (Teil 1)



    Heute morgen beim Spaziergang schallte es über Wiesen und Täler: Jaiaiaiaigenauuuuiiiiiisupeeerrhiiier Yeah!


    Sehen konnte ich nichts, aber ich wusste schon so, was das zu bedeuten hat: da ruft jemand seinen Hund und der Hund soll bitte angerannt kommen. Hat wohl auch geklappt, Frauchen klang jedenfalls nach Lottogewinn.
    Der Tonfall der Stimme war meiner eigenen nicht unähnlich - und Tara und Dex schauten sofort mit gespitzten Öhrchen in die Richtung des unsichtbaren Jubels und dann fragend zu mir, als wollten sie fragen "Sollen wir auch...?" - und ich schwöre, sie haben danei gegrinst!!


    Der Rückruf - das war ein echter Brocken. Die Hundeschule ganz am Anfang, das erste Anti-Jagdtraining, da war das eben alles ausgerichtet darauf, sich für den Hund so spannend zu machen, dass man interessanter wäre als Kaninchen & Co. Aber, was soll ich sagen: ich bin halt viel langweiliger, als ein Haken schlagender Hase. Es tut mir ja auch leid ;) Erschwerend kommt hinzu, dass ich viel gewöhnlicher bin, geradezu alltäglich... Ich glaub auch, Tara war manchmal sehr genervt von meinem Animationsjubel - sie ist wohl eher gekommen, damit ich endlich aufhöre... :headbash:


    Unser Problem war dabei nie, dass die Hunde nicht gehört hätten oder nicht verstanden hätten oder nicht gekommen wären...Aber je nachdem, was es sonst so gab, haben sie eben entschieden, nicht zu kommen. Oder sehr gemächlich. Und oft habe ich ja auch ohne erkennbaren Grund gerufen, also nicht, weil ein Auto kam oder andere Hunde. Sondern zum üben oder um die Entfernung zwischen uns zu verringern, manchmal auch, um mich den Hunden wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich glaube, ein grundsätzlicher Fehler war, dass ich die Hunde viel zu oft von etwas weggerufen hab, das interessant war, als dass ich sie hingerufen habe zu etwas Aufregendem. Im Grunde ist damit aus dem "Heranrufen" ja oft eine Frustquelle geworden, aus Hundesicht, und darüber täuschen weder Animationsjubel noch Leckerchen hinweg - und, bei meinen beiden, auch kein Spiel. Wären sie Balljunkies, die für einen Tennisball alles stehen und liegen lassen und niemals die Lust daran verlieren, dann hätte das Anti-Jagdtraining der Hundeschule vermutlich funktioniert für uns. Aber eigentlich bin ich nicht unglücklich darüber, dass meine zwei ein abwechslungsreiches Interesse an der Welt haben und ausleben, und nicht süchtig sind nach Ballspielen.
    Ein weiterer grundsätzlicher Fehler von mir war meine Art, das Training immer zu schwer zu machen. Und mich damit selber zu frustrieren. Beim Philipper hab ich gelernt, Trainingssituationen so zu gestalten, dass am Ende auf jeden Fall ein gutes Ergebnis steht, also am Ende die Hunde genau das gemacht haben, was sie machen sollten, selbst wenn es lange dauert (weil sie "Nachfragen" ob das mein Ernst ist...), dass ich aber ein Training nie "fehlerhaft" beenden muss (darf!). Viel zu oft hab ich den Rückruf geübt und dann allzu schnell im "echten Leben" angewendet, die Hunde mit Absicht aus dem Spiel abgerufen, nur um eben zu sehen, ob (und dass) ich das kann. Um den Rückruf "unter Ablenkung" zu üben. Und je schlechter das klappte, umso strenger wurde ich. Und sauer. Richtig wütend...
    Eigentlich sehr doof von mir, ein Training so oft ins leere, ins Frustrierende (letztlich für beide Seiten) laufen zu lassen, weil mir der kleine Erfolg eines guten Rückruftrainings im Garten nicht genügte (sondern es unbedingt auf der Hundewiese sein soll - schließlich muss es da ja auch klappen...).
    Und mit Wut geht nix, sowieso. Erst recht kein superanimierter Heranrufjubel... Und was aus Wut wird, wenn man sich dann auch noch "verstellen" muss und superfröhlich tun - ANSPANNUNG! Die Luft auf solchen Spaziergängen kann man schneiden...
    Und meine Hunde sind für so etwas zu sensibel gewesen. Ich glaube, alle Hunde sind das. Aber für meine zwei kann ich sagen, dass Dex hypernervös wurde. Und Tara? Tara ist schlau, selbstbewusst und sehr sozial. Tara wurde immer langsamer, sie trabte nicht mehr, sie schlich in Kreisen zu mir hin, dabei immer wieder demonstrativ in eine andere Richtung guckend. Ich hielt das damals für Sturrheit, für Ungehorsam, für Genervtsein und auch einfach für "abgelenkt sein". Dann fiel mir mal wieder ein Buch in die Hände: Calming Signals - Beschwichtigungssignale beim Hund" von Turid Rugass. Und da hab ich geblickt was Tara macht: sie beschwichtigt! Sie folgt nicht nur meinem Ruf, sie macht das höchst sozialkompetent, sensibel für meine Stimmung, zeigt ihr ganzes Geschick und ist mit ihrer Aufmerksamkeit in jeder Hinsicht voll bei mir. Und weil ich wütend bin, beschwichtigt sie immer stärker, bleibt stehen, geht zur Seite, schaut weg, fängt an zu Buddeln - und verzweifelt wahrscheinlich mindestens ebenso darüber, dass ich immer wütender werde, wie ich darüber verzweifelte, dass sie immer langsamer und vermeintlich ungehorsamer wurde... Nachdem ich das begriffen hatte, konnte ich wesentlich gelassener bleiben, und ich konnte auch durch "Beschwichtigung" meinerseits reagieren (etwa mich nach dem Ruf von Tara seitlich um 90 ° wegdrehen). Das entspannte die Situation wieder - und das Buch ist jeden Buchstaben in gold wert! Ich fand es genial! Und es ging über das hinaus, was (sämtliche) Hundetrainer, die in jenen Jahren hilfesuchend von mir befragt wurden, mir vermitteln konnten. Denn egal wie freundlich ich mich beim Rückruf verhalten habe, die Hunde spüren meine Stimmung genau! Und die wird nunmal schlecht, wenn es nicht klappt, wie es soll... (ich bin eben auch nur ein Mensch).
    Allerdings - weder das Wissen um die Beschwichtigungsversuche meiner Hunde, noch die superfreundliche Jubelanimation lösten das Problem, dass die Hunde auf Ruf hin wirklich zuverlässig zügig angelaufen kommen.
    Der Ansatz bei den Trainerinnen nsch Maja Nowak funktionierte nun auch nicht, weil er zum Teil eben aus "Tabuisieren" besteht, was ich auf Entfernung nicht durchsetzen konnte und was gleichzeitig (vor allem bei Tara) wieder Beschwichtigungsverhalten auslöste. Vielleicht hätte es ohne unsere "Vorgeschichte" besser geklappt, aber so, wie die Situation war, merkte ich schnell, dass uns das Konzept an dieser Stelle nicht gut passte.
    Nach dem Stopp-Konzept bestand das Rückruftraining zunächst in einer Art "Leinentraining". Die Hunde liefen an der Schlepp, und bevor die Leine Spannung bekam, pfiff ich kurz ein Signal und drehte um. Wenn die Hunde dann (einzeln trainiert natürlich...) in die Leine liefen und sich verdattert umdrehten, dann sahen sie, dass ich die Richtung gewechselt hatte und lief! Bald schon drehten sie sich auf den Pfiff hin sofort zu mir um. Bei dem Training ging es übrigens hauptsächlich darum, dass die Hundd sich einen Freilaudradius angewöhnen, der eben die Schleppleine (5 m) nicht übersteigt. Und darum, dass sie den Pfiff als Signal dafür kennen lernten, dass sie nach mir schauen und sich auf mich zu bewegen müssen (müssen: wegen der Leine! Dass es klug ist, das frühzeitig zu tun!) - und weil ich ja lief und nicht gong, mussten sie das zügig tun! Und wirklich begriffen beide Hunde ganz schnell, wie das Spiel so ging, Tara blieb nur noch bei mir und schaute oft, was ich machte. So sollte das an sich ja auch sein, allerdings fand ich sehr schade, dass Tara nicht mal mehr Pipi machte... Dex fand das Laufen cool, er schnupperte und spazierte weiter durch die Gegend, und rannte auf den Pfiff hin los - manchmal an mir vorbei in die andere Richtung. Wenn ich dann wieder Pfiff, rannte er wieder an mir vorbei. Manchmal auch etwas versetzt - er hatte sichtbar Spaß dran! Ich war allerdings konditionell meinem Laufhund nicht gewachsen, und endgültig entschieden, dass wir so nicht klar kommen, habe ich, als ich irgendwann selber so in der Schleppleine hing, dass ich nach Vorne stolperte, dabei Pfiff und mich so richtig schön auf die Schnauze gelegt hab... Dabei riß die Leine vom Karabiner ab. Aber, Glück im Unglück: keiner hats gesehen :)
    Und: Dexter kam sofort nachschauen, ob ich unverletzt war. War ich...
    Naja - den Freilaufradius von 5m nach vorne hat Dex sich nicht angewöhnt, aber beide haben sich den Pfiff eingeprägt insofern, als dass sie bis heute wenigstens sofort mit ihrer Aufmerksamkeit bei mir sind, wenn ich pfeife.

    Also in dem ersten Buch stehen Geschichten über Hunde, die sie trainiert hat. Und über ihre eigenen. Und da steht auch beschrieben, wie sie das gemacht hat. Nicht als Schritt für Schritt Anleitung, sondern "romanhaft".


    Wenn man gezeigt bekommt, wie es geht, dann kann man das sehr gut nachvollziehen! Wenn man es nur liest, versteht man es zwar, aber man kann es (meiner Meinung nach) nicht richtig nachmachen.
    Bei der Nowak ist einfach auch die "richtige" Körpersprache wichtig, und dass muss man "live" sehen und gezeigt bekommen und lernen...


    Es sind tolle Geschichten und das Lesen macht Spaß, es zeigt auch gut ihre Sicht auf Hunde etc. Aber es ist halt kein Trainingshandbuch... (ist ja auch ok so, muss man halt nur wissen...)

    Ich hab für meine 2 seit ca 4 Jahren LEUCHTIES. Halten beide ALLES aus, werden jede Nacht genutzt und ab Herbst auch tagsüber bei Bedarf. Spielen, Schnee, Regen, Schwimmen - alles gut!
    Und die Batterien halten bei mir ca. 6-9 Monate. Wenn nicht... ein Leuchtie am Haken verrutscht und durchgehend an ist, aus Versehen...


    Also - uch finde sie super! Vielleicht ist deins Schadhaft (wackelkontakt...?)?

    Wie unheimlich unwichtig geworden ist, wer wo wann läuft (letzter Teil)



    Mit dieser Idee im Kopf, dieser Angst im Herzen, dass meine Hunde entweder ein Leben in Langeweile fristen müssten oder eines Tages in ihr Unglück rennen, stieß ich im Netz auf das Stopp-Konzept von Ulv Philipper. Im Video dort ging es (damals war die Homepage so, wie es heut ist weiß ich nicht).genau darum: Ein Hund jagte einen Hasen und auf einen langen Pfiff hin setzte er sich hin. Stopp. Dann ertönte ein kurzer Pfiff und der und raste los - vom Hasen weg zum Halter. Mehr, so las ich dort, braucht Hundeerziehung nicht. Ein Stopp und ein Heranrufen, wenn beides 100% aus wirklich jeder Situation gelingt, dann haben Hund und Halter, was sie brauchen...
    Das hat mich geflasht!! Genau das war es, fand ich: auf das wirklich Wesentliche reduziertes Training!
    Ich telefonierte mit der Schule und machte (bei 75 km Entfernung!) einen Termin aus. Schon beim Telefonat war klar: Bei Philipper gehts es um 100 %. Es soll kein "Restrisiko" mehr geben. Heute schreibe ich das etwas augenzwinkernd (Leben gibt es nicht ohne Restrisiko und auch gut trainierte Hunde blriben Lebewesen...), aber damals - nach Monaten voller Frust und Horrorgeschichten und Horrorerlebnssen (weil Tara mal wieder alleine nach Hause gelaufen war - und dort 2 Stunden NACH mir ankam) - da wollte ich 100%!!


    Ja, ich war, zu diesem Zeitpunkt, sehr verbissen.....


    Ich wurde also in das Stopp-Konzept eingewiesen und ganz schnell ging es nicht mehr nur um "Stopp"-Pfiff und "Komm"-Pfiff, wie ich glaubte, sondern um unser tägliches "Sozialleben" mit den Hunden; Fußgehen, Leinenführigkeit und Hinsetzen als Merkmal eines "Hundes der begleitet" - und totaler Konsequenz. Ich werde dazu noch etwas schreiben, nach und nach... Aber über die Monate wurde vor allem klar: Aus dem Bild (quasi der Zielvorstellung) von zwei freien Hunden (Tara und Dex, die machen dürfen was sie wollen) und einem fröhlichen Menschen (mir) die lustig durch die Welt liefen und keine Angst haben müssten, weil, wenn das Reh über den Weg huscht und die Hunde hinterher hetzen, ein einziger Pfiff genügen würde um die gefährliche Jagd zu beenden, wurden in Realität: ein Trio, dass sich 24 Stunden am Tag diversen Regeln unterwerfen musste:


    1. Wenn Menschen sich nicht mit Hund beschäftigen wollen, haben Hunde "Pause" und sind an ihrem Platz (z.B. Decke) und dort machen sie was sie wollen, aber sie bleiben. Dazu gab es bei uns die Ankündigung "Pause". Und zwar (bei uns) immer wenn wir etwas aßen.
    2. Hunde laufen fuß wenn sie angeleint sind.
    3. Hunde setzen sich ruhig hin und warten ab, wenn Menschen stehen bleiben.
    4. Hunde können in den Freilauf geschickt werden wenn Menschen stehen bleiben (gut für Hundewiesen ;) )
    5. Hunde setzen sich sofort und an Ort und Stelle hin, wenn sie einen langen Pfiff (oder ein leides "Ssss" hören und bleiben dort bis zur Auflösung sitzen ("Stopp").
    6. Hunde kommen beim kurzen Pfiff sofort und schnell zum Menschen gerannt ("Komm").
    7. Hunde laufen immer VORNE im Freilauf
    8. Hunde, die jagen gehen (also durchstarten! Loslaufen!!), werden nicht herangepfiffen, sondern ruhig eingesammelt, kurz prägnant "geschimpft" und sonst wortlos angeleint und 3 Tage ignoriert (natürlich werden sie versorgt, also gefüttert und können im Garten bzw. an der Schleppleine um den stehenden Menschen herum ihr "Geschäft" machen)


    Nach diesem Konzept sind Mensch und Hunde ein Sozialverband, und nur wer alle Regeln kennt und befolgt, der darf ein "vollwertiges" Teilhaben erwarten. Die Verantwortung, die Regeln zu lehren und strikt einzuhalten, hat der Mensch. Die Verantwortung, die Regeln zu befolgen, hat der Hund selber...


    Den Ansatz beim "Sozialwesen Hund" fand und finde ich richtig. Und noch etwas ganz Besonderes hab ich bei Herrn Philipper gelernt: das Hunde mich testen dürfen! Soll heißen: Wenn ich Tara etwas beibringe, zB sich zu setzen weil ich pfeife, und sie das dann verstanden hat, dann ist es im Grunde nur ein Nachfragen, wenn sie es mal nicht tut. Sie fragt dann, ob ich das auch wirklich immer so meine. Und das muss ich ihr zugestehen! Sauer oder enttäuscht zu sein, dass sie "verlernt" hat, was sie machen soll oder sturr ist, das ist Quatsch! Sie fragt "ist das immer so?" und ich kann anzworten "ja!" indem ich mich immer (!) gleich verhalte (dafür sorge, dass sie sitzt und darauf warte!). Diese Antwort von mir kann (und sollte) freundlich und respektvoll sein. Dann darf ich erwarten, dass sie irgendwann nicht mehr nachfragen muss... Das habe ich so übrigens auch wirklich erlebt, es hat mich viel gelassener und freundlicher im Training gemacht! Mit Tara verstehe ich mich besser, und für das Training von Dexter (der hypernervöse Augenhund...) war das Gold wert!! Wenn die Hunde etwas, dass sie eigentlich können und wissen mal NICHT machen, dann sehe ich heute einen Unterschied zwischen "Ungehorsam" und "Nachfragen" ...und im Grunde ist "Nachfragen" doch genau das, was ich im Trainkng möchte und brauche von den Hunden!!
    Und "Ungehorsam" sehe ich heute auch eher als Zeichen dafür, dass in unserem Sozialleben etwas schief läuft. Quasi im "Geiste Philippers" sehe ich durchaus, dass die Hunde "die Verantwortung" für ihr Verhalten in diesem sozialen Kontext haben: wer sich "gefährlich" benimmt für das Rudel, der kann im Rudel nicht mitlaufen. Aber das heißt eben auch: wer im Rudel nicht gut aufgehoben ist, der zeigt das, indem er sich "gegen die Regeln" verhält...
    [Die letzten zwei "Jagdausflüge" von Tara, in einem Zeitraum von 2 Jahren die einzigen, geschahen, als ich mich mit Jemanden stritt. Lautstark und wütend, eine ganze Weile lang, und die Hunde liefen "nebenher". Das eine Mal stritt ich sogar mit ihrem Herrchen, meinem Ex. So richtig "übel nehmen" kann ich ihr das nicht, und es wird wohl kaum Zufall oder Ungehorsam gewesen sein. Ich drnke sie hat damit schlicht kommuniziert, dass sie "da keinen Bock drauf hat".... ]


    Naja - die starren 8 Regeln im Stopp-Konzept haben uns die Freude am Spazieren gründlich versaut, uns allen! Vor allem geärgert hab ich mich darüber, dass ich mit dem Pfiff gar nicht das Jagen abbrechen sollte (und konnte!), sondern dieses (natürliche, triebhafte) Verhalten den Hunden austreiben sollte durch Konsequenzen (ich vermeide das Wort "Strafe"...) im sozialen Bereich. 3 Tage ignorieren war für mich schlimmer als für Tara, es hat mich mit meinem Mann richtig streiten lassen, Dexter ist dabei jedes Mal "fast krank" geworden (egal ob er oder Tara betroffen war) - und es war einfach nicht meins!!! Allzu oft haben wir es auch nicht versucht, und ich möchte dem Stopp-Konzept durchaus zugestehen, dass das funktioniert, wenn man nur 100 % konsequent ist (bei Philippers funktioniert es und bei manchen Kunden ja auch, ich hab auf einem workshop durchais viel Positi es dazu gehört!!), aber ich war nicht 100 % konsequent in dieser Sache, und will es auch nicht sein. Das hat - für mich! - also auch nicht geklappt...
    Die andere Regel, die irgendwie nicht gut ging für mich, war die 7. Gerade Tara lief gerne gemütlich und schnupperte viel, Dex dagegen war ja eher hektisch, und ich wünschte mir ein sportliches Tempo (nicht langsam, nicht rennen) - und vor allem ein kontinuierliches Gehen. Dabei immer vorne zu sein (aber auch nicht zu weit) bedeutete für die Hunde, dass sie nicht "auf ihre Kosten" kamen, sie waren genervt und unausgelastet. Spazieren hieß für die Hunde "begleiten", und das war langweilige Arbeit für Tara und anstrengende Arbeit für Dexter.
    Das "Schöne" und die Auslastung fanden also beim Toben im Garten, beim Apportieren oder bei Sichspielen statt - aber nicht auf gemeinsamen Spazierwanderungen. Und das war nucht das, was ich wollte! Ich wollte uns ja alle drei glücklich machen ;)
    Allerdings: nach der "nur hinten"- Regel aus dem Konzept nach Frau Nowak und der "nur vorne"- Regel vom Stopp-Konzept (und den "Ausnahmen" bei beiden durch "ok" oder Freigabe...) kann ich heute glasklar mit Tara und Dex kommunizieren, wo sie laufen sollen. Vor mir, hinter mir, nah bei mir, weiter weg, links, rechts, Fuß - alles geht! Und das nutze ich in verschiedenen Situationen voll aus (auf belebten Rad- und Wanderwegen, an Hauptstraßen, bei Hüte-spielen, beim Verstecken-Spielen, im Kontakt mit "gefährlichen" Hunden, im Kontakt mit ängstlichen.oder verletzten Hunden, wenn ich sehr eilig bin...) - und finde es total super! Aber heute ist es so, dass ich eben SITUATIV kommuniziere, und nur wenn es nötig ist, weil es nötig ist. Es schafft Sicherheit, und meine Hunde verlassen sich drauf! Aber es ist keine REGEL und die meiste Zeit ist es einfach unwahrscheinlich egal wer wo wann läuft :)
    Wenn ich da manchmal einen Weg langlaufe und auf Dexter blicke, der 50 Meter links von mir über die Wiese rennt, die Nase kontinuierlich am Boden, aber im Galopp, und dann Tara sich von hinten an mir vorbei schiebt, mir einen kurzen Blick zuwirft, und dann wieder stehen bleibt um ein Mauseloch groß zu buddeln, und ich währenddessen unbeirrt ganz einfach meinen Weg gehe, dann hab ich manchmal einen Ohrwurm: so soll es sein, so kann es bleiben....weil endlich alles stimmt...... so soll es sein, so kann es bleiben......so hab ich es mir gewünscht :)