Hallo ihr!
Meine Elfe habe ich bekommen mit dem Hinweis, dass sie nicht schussfest wäre. So weit so gut.
Nun ist es aber leider so, dass sie nicht nur nicht schussfest ist sondern sehr geräuschempfindlich. An Autotüren hat sie sich dank nahem Supermarkt bereits gewöhnt, nur eines macht mir und ihr noch Kopfzerbrechen: fliegende Objekte - Flugzeuge, Hubschrauber, Bundeswehrflieger. Sie vergisst dann alles um sich rum und sucht ihr heil in der Flucht, die aber auch einfach nur eine Runde um den Tisch sein kann.
Es gibt verschiedene Reaktionen, die ich bisher beobachtet habe:
- sie nutzt zum Einen das Auftreten eines solchen Geräusches als Mittel, ihre Wünsche durchzusetzen, z.B.: sie soll beim Essen auf der Decke bleiben, will aber unbedingt unter den Esstisch - ein Flieger und schon wird hektischen Schrittes Richtung Esstisch gewandert (sie kommt damit nicht durch)
- sie liegt auf ihrer Decke, alles ist entspannt, man schaut fern. Ein Flieger, sie steht hektisch auf, geht um den Wohnzimmertisch, zurück auf ihre Decke, legt sich zusammengekauert wieder hin.
- sind wir draußen und sie offline läuft sie semihektisch rum, bleibt nicht immer in Kontakt mit mir, kommt nach spätestens 50m wieder (bisher 2x so weit entfernt, sonst nicht mehr als 20m).
- ist sie online läuft sie sich hektisch umguckend Fuß oder zieht wie ein Husky. Wohin ist egal, nur ziehen bis man hustet.
Zittern tut sie in allen Fällen, mal mehr, mal weniger; drinnen wenn man am Verbot des Wunsches festhält jedoch immer heftig.
Aaaaaber: Hebe ich während des Überfluges vom Rettungsheli einen Stock auf oder darf sie arbeiten und es fliegt was über uns schaltet sich sofort alles ab und sie ist wie immer. Keine Irritation, keine Unsicherheit, nichts. Der selbe fröhliche Hund wie sonst
Vor allem nachts fällt es mir immer sehr auf, da sie ihre Decke auf meiner Seite des Bettes hat, auf der Seite aber auch das auf Kipp stehende Fenster ist, sie daher auch immer und immer und immer und jedes Mal auf den Teppich auf der anderen Seite des Bettes wandert (wo sie nicht mehr liegen soll, weil sie nachts die Angewohnheit hat ausgiebig Körperpflege zu betreiben und dabei ständig gegen die Schlafzimmerschranktüren bollert, vor denen sie dann liegt; zumal liegt sie dann gegenüber der Tür)
Ich finde es auch sehr schwer zu differenzieren, was ist Angst, was ist Schauspielerei (das kann sie nämlich extrem gut) und was ist Kontrollverhalten (an strategisch wichtigen Punkten liegen, v.a. im Schlafzimmer; sie läuft mir zu Hause nämlich auch ständig hinterher).
Sie macht ingesamt immer einen "armes Hascherl"-Eindruck, ist aber sehr intelligent, beobachtet sehr viel und hat Schwächen schon im Kleinsten erkannt. Die werden dann auch gerne und gnadenlos ausgenutzt. Fünfe gerade sein lassen geht bei ihr nur sehr sehr schwer. Zumal sie beim Vorbesi die Erfahrung gemacht hat, dass man mit Charme und Süßsein dafür sorgen kann, dass das Futterpersonal nachgiebig und inkonsequent ist.
Jetzt ist die Frage - kann ich das trainieren, sollte ich es und wenn ja und ja: Wie?
Vor allem wie, ohne dass evtl. andere Neigungen ver- oder bestärkt werden.
Zur Zeit ignoriere ich es, oder schaue ab und zu, wenn der Himmel klar ist und ich das Objekt sehen kann, demonstrativ mit "gucken - prima" nach oben, egal ob sie auch guckt oder nicht.
Sie lebt jetzt seit 3 Monaten bei mir, kommt von privat, hat nie Böses erlebt, war beim Vorbesi immer mit zur Arbeit (sollte Diensthund werden) im Hafen. Sie wurde dann abgegeben, weil es mit ihrer Geräuschempfindlichkeit immer schlimmer wurde, er aber einen schussfesten Hund für den Dienst brauchte. Erfahren habe ich von ihr über 2 Freunde, sie war nie in irgendwelchen Portalen. Ganz ursprünglich kommt sie aus Schottland, hat Papiere.
Wir leben in der Nähe eines Krankenhauses mit Ladeplatz, zwischen zwei Bundeswehrstationen mit Landebahnen und der Flughafen Köln-Bonn zieht ebenfalls über uns seine Schleifen, auch wenn er 1 Stunde Autofahrt weg ist. Hier ist am Himmerl also immer ordentlich was los, zu jeder Zeit.
LG