Wie immer, wenn es um Erfahrungen mit Versicherungen geht, muss man berücksichtigen, dass sich die Bedingungen einer neu abzuschließenden Versicherung von alten Verträgen erheblich unterscheiden können! Gerade die Uelzener schließt inzwischen sehr vieles komplett aus. (Dafür ist sie sehr günstig, wenn man sich für 10 Jahre bindet.)
Ich würde auch immer die genauen Versicherungsbedingungen lesen (bei den Hunde-OP-Versicherungen sind die nicht so umfangreich, da steigt man noch durch). Und im Zweifel muss man halt bei der Versicherung nachfragen, wenn man Klauseln nicht versteht. Wie z.B. die Geschichte mit den 80% bei älteren Hunden, wenn ich mich recht entsinne, gilt das für das Alter bei Versicherungsabschluss und dann grundsätzlich für die gesamte Laufzeit (um eben alte Hunde überhaupt noch versichert zu bekommen).
Die Voruntersuchungen ab (und incl.) Dignosestellung werden m.W. nur von der Barmenia bezahlt, die anderen zahlen nur die unmittelbare Vorbereitung der OP. Dafür hat die Agila keine zeitliche Beschränkung bei der Nachbehandlung (die anderen schränken m.W. auf 12 Tage ein). Was davon nun besser ist, entscheidet sich im einzelnen Schadensfall. Beides kann sehr teuer werden.
Die Barmenia verzichtet ab dem vierten Versicherungsjahr auf ihr Kündigungsrecht im Schadensfall. Das ist für mich ein starkes Argument, denn mit einem alten Hund steht man sonst evtl. auf verlorenem Posten. Dem stehen allerdings viele gute Erfahrungen mit der Agila gegenüber, abgesehen von dieser einen Kündigungswelle scheint man dort von diesem Recht keinen Gebrauch zu machen (und wenn diese Kündigungswelle existenzentscheidend war, wäre die Alternative evtl. die Aufgabe des gesamten Bereichs der Tier-OP- und Krankenversicherung gewesen, in dem Fall kann die Versicherung nämlich gleich sämtliche Verträge kündigen).
Welche Details der unterschiedlichen Versicherungen nun besser oder schlechter sind, hängt wohl auch von Alter und Rasse des Hundes ab. Bei einem sehr jungen Hund kommen z.B. evtl. HD-OPs ohne Prothesen in Frage -da wäre die Agila gut. Ist der Hund zwei Jahre alt, kommt es auf 18 Monate Wartezeit m.M.n. nicht an -entweder bestehen schon Probleme mit Gelenken, dann sind sie eh nicht versichert oder die Wahrscheinlichkeit, dass in der Wartezeit etwas auftritt, ist eher gering.
Bei manchen Rassen ist die Agila sehr teuer, mit einem "Sofa-Husky" z.B. ist man da direkt in Gruppe 3, auch wenn der keine Rennen läuft.
Übrigens gibt es auch Unterschiede darin, was überhaupt als OP gewertet wird. Schon bei Sedierung oder nur bei Vollnarkose? Endoskopischer Eingriff, nur ein "richtiger" Schnitt oder auch schon eine genähte Wunde?
Verträge, bei denen nur bis zu einem Maximalbetrag gezahlt wird, finde ich übrigens vollkommen sinnlos. Klar ist das Risiko einer 10.000€-OP eher gering, aber Sinn einer Versicherung ist ja gerade, sich gegen die seltenen, existenzbedrohenden Risiken abzusichern. Wer sich einen Hund leisten kann, sollte auch eine 1000€-OP irgendwie wuppen können, notfalls halt mit geliehenem Geld. Aber ich möchte nicht dastehen und das Leben meines Hundes davon abhängig machen müssen, ob ich mir eine teurere Operation leisten kann.
Deswegen ist auch das Aufrechnen sinnlos. Bei der Hausratversicherung käme ich ja auch nicht auf die Idee, mir stattdessen jedes Jahr 100€ zur Seite zu legen.
Eine Selbstbeteiligung finde ich okay, ist aber immer ein Rechenexempel. Bei einer Versicherung, die grundsätzlich auch geringe Schäden umfasst, bei denen der Verwaltungsaufwand am Ende höher ist als die Schadenssumme, ergibt sie aber rechnerisch einen Sinn.