Ich habe meinen Rüden letzten Donnerstag mit 13 Monaten kastrieren lassen.
Die letzten Wochen waren anstrengend mit ihm. Es gab ständig Reibereien mit unserem 2. Rüden. Es wurde herumgegockelt und geknurrt. Wege abgeschnitten und begrenzt.
Natürlich habe ich das unterbunden. Aber ganz ehrlich.
Ich bin nicht für ein Aussitzen dieses Verhaltens. Es ist auch gar nicht sicher, dass es sich wieder gebessert hätte. Ev. manifestiert sich einiges.
Ich habe für uns entschieden, dass er kastriert wird.
Ständig wurden die Rüden zurechtgewiesen, ständig musste man ermahnen, streng sein...
die ganze Beziehung der Gruppe leidet darunter.
Obwohl die Kastration erst 1 Woche her ist, haben sich die Rüden bisher nicht ein einziges Mal angeknurrt, Enzo hat Otis noch nie begrenzt, sie liegen sogar nebeneinander.
Otis wirkt so gelöst. Irgendwie entspannt.
Er hat auch kein einziges Mal mehr im Haus markiert, was er ansonsten täglich mehrmals (er hatte schlussendlich eine Windel an) gemacht hat.
Auch mein Verhältnis zu den Hunden ist entspannter. Kein ständiges zurechtweisen, auf die Plätze schicken, die Hündinnen, die vorher zickig waren (das fällt mir jetzt erst auf) sind jetzt wieder entspannt miteinander. Mir ist gar nicht aufgefallen, wie unentspannt es langsam unter den Hunden geworden ist. Es hat sich so eingeschlichen. Und man lernt damit umzugehen.
Auch das spazieren gehen ist für meine Hunde entspannter.
Heute erst ist mir aufgefallen, dass ich den ganzen Spaziergang über nur ganz selten die Hunde rangerufen habe. Es war ein harmonisches Miteinander. Kein Wer ist der Erste - wer darf neben den Mädels gehen - Komm mir ja nicht zu nahe - Und dränge dich schon gar nicht zwischen die Mädels und mich....
Jetzt wird mir gleich vorgeworfen, dass ich das gemacht habe, weil es für mich einfacher ist...ja auch.
Aber ich kann nicht verstehen wie man monatelang zuschaut wie die Beziehung die man sich mit dem Hund aufgebaut hat leidet, nur damit der Hund nicht kastriert wird.
Wenn ich hier so oft lese, wie User grantig auf ihre Rüden sind, weil sie abgepascht sind, weil sie die Hormone überrannt haben, wie sie sauer sind, weil sie die Ohren auf Durchzug stellen, weil eine läufige Hündin irgendwo ist. Die Mitleid mit ihrem Rüden haben, weil er fiepend in der Leine hängt und man sich nicht traut ihn loszumachen, weil man Angst hat, dass er nichts mehr mitbekommt.
Dann kann ich nicht verstehen, wie lange man da zuschaut nur um des Nicht-Kastrierens-Willen.
Also um zum Titel was zu sagen.
Ja meine Rüden und die ganze Gruppe hat durch die Kastration das "bessere" Leben.