Ja.
Ein Labbi-Mix hat meine Hunde ziemlich bedrängt. Da Fiora eine verletzte Pfote hatte, hab ich sie hochgenommen.
War ein unangenehmes Gewusel um mich herum. Enzo hat gebellt, Emma sich unterworfen und Fiora am Arm gezappelt und dann versuchte der Labbi auch noch zu Fiora zu kommen und sprang hoch an mir.
Der Besitzer ging an mir Vorbei - ohne den Hund zu rufen, und sagte (mehr zu sich?) "Ja klar immer die kleinen kläffen lassen und dann hochnehmen und die großen Hunde damit narrisch machen."
Oder ein junger Rüde kommt angeschossen, sehr aufdringlich. Herrchen ruft zwar, aber sehr halbherzig. Meine sind ja klein, da braucht man keine Angst um seinen Hund haben.
Emma war frisch kastriert und ich hab sie hochgenommen. Die anderen am Boden gelassen und meine Tochter ist mit ihnen weitergegangen. Der Rüde ist zwar nicht gesprungen - musste er auch nicht, er war groß genug. ich bin stehengeblieben, damit meine Tochter die anderen in "Sicherheit" bringen kann.
Ich dreh mich derweil im Kreis um Hund abzuwehren..
Endlich kommt Herrchen angeschlurft, greift ins Halsband vom Rüden und sagt zu mir:" Ich versteh nicht warum die Leute sich so kleine Hunde nehmen, wenn sie dann Angst um sie haben. Die Viecher sind ja total unsozial weil sie nur herumgetragen werden und keinen Hundekontakt haben. Ganz gestörte Seelen."
Ich möchte ja nicht jammern. Aber man hört wirklich viele Vorurteile.
2 meiner 4 Hunde würden sehr gerne mit anderen Hunden spielen. Allerdings hat das bisher nicht geklappt, weil die anderen Hunde meine immer gejagt haben. Nicht zum Fangen-Spielen, sondern wirklich gejagt. Emma unterwirft sich und bleibt liegen, Otis läuft schreiend zu mir.
Auch da hört man "Na eh klar, die Kleinen. Mit denen gibts immer Probleme."
Irgendwann wird wohl auch Otis nicht mehr spielen wollen, sondern wie Fiora und Enzo vorsichtshalber bellen, damit die nicht zu nahe kommen.
Hat ein kleiner Hund einen Mantel an wird man belächelt und der Hund ist verweichlicht und dann kommt: "Und was zieht er an wenns wirklich kalt ist? Wahrscheinlich gehens dann nicht mehr raus mit ihnen".
Kommt ein großer Hund mit Mantel (kürzlich erlebt): "Ojeee, ist ihm kalt? Na der hat ja so kurzes Fell der Arme".
Oder - Leute gehen am Zaun vorbei. Hunde bellen in relativ "normalen" Ton. Hören auch auf, sobald die Leute weg sind. Es wird nicht ewig und nicht bei jedem Geräusch gebellt.
Plötzlich wird das Bellen hysterisch. Und warum? Weil die Leute (und das kommt wirklich mehrmals täglich vor, meist alte Leute wahlweise alleine oder mit den Enkeln) vor ihnen stehen bleiben und "Ma seids ihr lieb, so liebe Hundsis", "Schau Lisi, sind die Hunde lieb - Ja Oma, hallo Hundi" etc.
Die Hunde haben schon einen halben Herzkasper und ich mit meinem Nachbar Probleme.
Und das mühsamste, das ganze Zaun-Bell-Training wird dadurch kaputt gemacht.
Aber die kleinen Hunde sind ja blöde Kläffen...
Da passt halt alles ins Bild, hochheben, kläffen, schreien wenn ein großer Hund kommt - die Kleinen sind die doofen (und deren Besitzer).
Das alles wäre - zumindest bei meinen - kein Thema. Bei großen Hunden bleibt auch keiner am Zaun stehen, zu einem großen Hund der die Zähne zeigt, lässt man seinen nicht hinlaufen etc.
Ich muss mir erst noch eine härtere Haut zulegen.