Ich wollt euch mal fragen, wie lange eure Hunde im Schnitt weg sind, WENN sie wirklich mal die Gelegenheit haben/hatten, zu hetzen.
(Darüber reden, dass das natürlich normalerweise nicht passieren darf, brauchen wir hier, glaube ich, nicht, klar.)
Hallo, ich habe eine sehr triebige Bracke-Mix Hündin, die in Griechenland mit hoher Wahrscheinlichkeit schon zur (selbstständigen) Jagd eingesetzt wurde. Hier wird sie nicht jagdlich geführt, wir haben auch kein klassisches Antijagdtraining, also keinen Kurs oder so gemacht. Stattdessen "jage" ich sozusagen mit ihr zusammen, bestimme wann was geguckt wird, weise sie auf Wildsichtungen hin, übe an der Reizangel Impulskontrolle (sie geht zwar wie bekloppt auf alles riechende, sich bewegende, flüchtende, fellige oder fedrige ab, aber lange war nur "the real thing"
-> lebendes flüchtendes Wild "the real thing" Für sie), mache viel Nasensachen und Apportieren mit ihr.
Mir ist sie noch nie abgehauen, da ich extrem paranoid bin, aber meinem "männermässig lockeren" Freund ist sie zweimal abgehauen, als ich nicht dabei war. Beide Male ging es um Hasen, einmal hat sie ca. 15 min in Nähe eines Feldes voller Hasen alle Hasen hoch gemacht und dann aufgehört nachdem der Job erledigt war und dann ist sie ihm nochmal für etwas unter 20 min abgehauen und zum Stöbern in einen Wald gegangen, dabei aber in Sichtnähe zu ihm geblieben.
Ich habe von einigen Jägern, die Bracken führen gehört, dass 3 h weg bei Bracken ganz normal sind (es sind eben "jagende Hunde") und man viel Humor und Geduld beim Warten am Parkplatz bräuchte.
Meine Nerven würden das eher nicht mitmachen, daher ist sie im Wald immer an der Schleppleine und läuft nur im Auslaufgebiet frei. Das läuft eigentlich sehr gut, heute war ich mit beiden Hunden mittags im Wald und wir haben 3 sehr nah stehende Rehe und insgesamt bestimmt 20 Wildschweine gesehen, die dann auch vor uns geflüchtet sind.
Bei unserer Hündin hat das "Guck" dabei super funktioniert und wir haben alle drei den Wildschweinen beim Flüchten zugeschaut (ohne Hetztendenzen). Das ist aber vor allem ihren Hormonen zu zuschreiben, denn sie war gerade wieder läufig und verändert sich momentan sehr stark in Richtung erwachsen werden.
Es war aber beeindruckend den Gegensatz zwischen einem Jagdtriebigen Hund und einem "nicht Jagdhund" zu sehen: es war gar kein Problem Ben anzusprechen als Wild sichtbar geflüchtet ist, früher bei Cleo absolut undenkbar!