Beiträge von moonchild22

    Meinen ersten Hund habe ich in Griechenland im Tierheim wo ich gearbeitet habe kennengelernt und er hat mich ausgesucht. Das war ein echter Kennenlern- und Entscheidungsprozess für mich.


    Er war dann auch in Deutschland so unproblematisch und perfekt wie man es sich nur vorstellen kann und 10 Jahre bei mir. Nach seinem Tod wollte ich eigentlich keinen anderen Hund und wenn, dann war mein Schema "alt, groß, männlich, will keiner haben".


    Dann kam Fundhund 1: weiblich, jung, extrem triebige griechische Bracke, gefunden nach Autounfall. Es hat lange gedauert, aber jetzt ist sie für mich ein Traumhund, ich liebe ihre Energie, ihre Schnelligkeit und ihren Arbeitswillen, wir sind mittlerweile wirklich ein Team.


    Und jetzt seit 5 Wochen Fundhund 2, skelettiert im Olivenhain gefunden, jetzt etwa 6 Monate (ich hatte nie den Wunsch einen Welpen zu haben), ganz anderer Typ, beobachtend, ruhig, kommt jetzt erst langsam aus sich heraus, sieht aus wie alt geboren (und unrasiert). Ich habe keine Ahnung was wir mit ihm noch erleben werden...

    Hallo,


    also in Bezug auf Kreta kenne ich die Lage ganz gut (und da gibt es ja auch größere Städte). Die Hunde dort führen selten ein Leben als reine Straßenhunde. Manche waren erst Kettenhunde und da fehlen dann meist in der entscheidenden Zeit als Welpe und Junghund viele Eindrücke. So aufzuwachsen oder hier direkt bei Menschen in einer Wohnung, macht einen großen Unterschied.


    Aber selbst in den Städten ist zwar nicht weniger, aber anderes los als hier. In der Ecke wo wir sind, z.B. kaum Sirenen (Polizei, Krankenwagen), während das hier in Berlin ganz anders aussieht. Es gibt in den Städten auch Straßenhunde, die dort geduldet werden und gut klarkommen. Aber Hunde, die irgendwo (auch außerhalb der Städte) alleine rumstreunen, sterben meist über kurz oder lang, entweder sie verhungern, oder werden überfahren. Wirklich allein jagende und lebende Hunde habe ich dort kaum gesehen, wenn dann selten als Rudel.

    Hallo,


    Erstmal super, dass Toni in seinem Alter bei Euch endlich noch ein gutes Zuhause gefunden hat!


    Ich habe Erfahrung mit diversen "Griechen" und kenne das mit verschiedenen, vor allem glatten Böden auf jeden Fall auch. Auch freie Flächen ohne Rückzugsmöglichkeit können problematisch sein, aber das ist ein anderes Thema als die Böden denke ich. Und natürlich diverse Stadtgeräusche, Sirenen, Blaulicht, Kinderwägen und andere Dinge, die man als Strassenhund so nie kennengelernt hat.


    Bei unseren beiden (zu meinem erschrecken macht das jetzt auch unser neuer, kleiner Hund :D ), ist es noch das Verstecken: beide suchen sich draußen und in der Wohnung ein geeignetes Versteck, dann wird rituell oder wenn möglich auch richtig gegraben und dann mit Hilfe der Nase versteckt (gerne Schweineohren und ähnliche Trockensnacks). Wenn wir z.B. vor dem Fernseher etwas essen und sie nichts hat, holt unsere Hündin sich dann häufig etwas aus einem ihrer Verstecke und snackt mit. Das machen aber auch "Nichtstrassenhunde", z.B. Beagle glaube ich gerne. :smile:

    WAAAAAHHH!


    Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Thread, komme gerade von einer Gassirunde um den Block und muss jetzt hier auch mal schreiben:


    Wir haben vor kurzem einen zweiten Hund dazubekommen und ich kann bezogen auf verschiedene Hundetypen, die ich hatte in der Stadt nur sagen, dass man je nach Konstellation wirklich neue Probleme und ätzende Situationen erleben kann.


    Gerade hatte ich das Vergnügen endlich selbst einmal in Genuss einer ganz klassischen (wenn auch wahrscheinlich eher unspektakulären) Situation zu kommen, die mir bisher tatsächlich immer erspart blieb, nämlich "das machen die schon unter sich aus", bei der Konstellation Welpe/Junghund und deutlich größerer rowdyhafter älterer Hund.


    Unser "neuer" Ben, ist jetzt ca. 6 Monate alt, wir haben ihn im Olivenhain auf Kreta vor 5 Wochen ziemlich skelettiert gefunden und mitgenommen. Es geht ihm zum Glück gesundheitlich gut (Mittelmeerkrankheiten negativ) und ich finde es wirklich Wahnsinn zu sehen wie schnell sich ein Welpe verändern kann. Wir sind jetzt etwas über zwei Wochen hier und er macht sich wirklich super, hat eine unglaublich hohe Reizschwelle, Autos, Menschen, Krankenwagen, Laubbläser usw. kein Problem. Ich denke aber, dass er mal schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden hatte, oder vielleicht ist es auch nur Vorsicht, aber er zeigt sich häufig noch unsicher und leicht ängstlich bei Hundebegegnungen.


    Er sieht aus wie eine Mischung Kangal+Schwein, also wie ein Kangal mit kurzen Beinchen. Durch seine ruhige Art und hohe Reizschwelle und die Tendenz bei Angst eher nach vorne zu gehen, statt zu flüchten, denke ich schon dass HSH realistischerweise wirklich mitgemischt haben könnte.


    Daher ist für mich momentan absolute Priorität ihn draußen zu beschützen, Hundebegegnungen kontrolliert ablaufen zu lassen und mich sofort dazwischen zu stellen, wenn er bedrängt wird. Das hätte ich bei vielen anderen Hunden nicht so gemacht (es war auch nie nötig), hier finde ich es aber absolut wichtig, da ich ihm von klein auf klar machen will, dass er nichts selbst zu regeln hat, er mir vertrauen kann und er außerdem so wenig wie möglich Stresserlebnisse mit anderen Hunden haben soll. Er verhält sich welpenmäßig, sucht direkt Blickkontakt zu mir bei Unsicherheit während der Hundebegegnung und ist wenn es mit den anderen Hunden gut läuft unproblematisch und dann sogar etwas frech (dann darf er natürlich gerne angerüffelt werden).


    Nun also zu eben: Uns kam ein absoluter Assi (Militärklamotten, lange fettige Haare und Sonnenbrille trotz Novemberwetter, eigentlich wie der Bösewicht aus einem 80er Jahre Film) entgegen. Der dazugehörige Hund, ein größerer Mix, kam ohne Leine auf direktem Weg auf uns zu gerannt (Ben an der Leine, keine Kontaktaufahme vom Besitzer). Ben war das (verständlicherweise) zu viel und ich habe mich direkt dazwischen gestellt bevor es zur Begegnung kam, was der andere Hund auch direkt verstanden hat (ok, ich trug meine Hundeklamotten, auch kein schöner Anblick :D ). Offenbar zu pädagogisch, meinte ich zu dem Typen, dass Ben noch unsicher ist und sich erst eingewöhnen muss, woraufhin er meinte "Quatsch, das machen, die unter sich aus". Worauf ich nur meinte "na dann noch viel Spaß" und weiterging. Daraufhin meckerte er, "wenn ich keine Ahnung von Hunden hätte, sollte ich keine haben" und genau in dem Moment, sozusagen im Hintergrund, rannte sein Hund ohne ihn alleine über die Straße zu einem anderen Hund und es ging Gebell los. während er noch da stand und vor sich hin meckerte- :omg:


    Also:


    1) Ich muss dringend aus der Stadt, in eine menschenärmere Gegend ziehen (das planen wir sowieso, wir sind schon am Stadtrand, aber ich kann so langsam nicht mehr mit Berlin!)
    2) Faszinierend, wie man je nach Hundetyp mit dem man unterwegs ist verschiedene Arten von Idioten "sichtbar" macht. Normalerweise hätte der Hund von dem Assi bei der Art wie er angerannt kam von meinen früheren Hunden, bzw. auch von unserer Hündin einen ordentlichen Rüffel bekommen, ich wäre bei Hundebegegnungen nie so vorsichtig gewesen, auch bei der Konstellation, mein Hund an der Leine und unangeleinter Hund kommt im Alleingang auf uns zu. Aber hier finde ich es wirklich wichtig. Man was können Leute idiotisch (und dazu noch klischeehaft sein)!!!

    Hallo,


    hier eine späte Antwort, ich hoffe noch von Interesse.


    Ich (jetzt mitte 30 ächz!) bin seit meiner frühen Kindheit jedes Jahr auf Kreta und wir haben dort nun auch ein Haus.


    Meine Gedanken/Eindrücke zu dem Thema:


    Das Hauptproblem aus Tierschutzsicht ist meiner Meinung nach definitiv die Kettenhaltung! Die meisten Hunde auf dem Land verbringen ihr gesamtes Leben (ohne Ausnahme) an der Kette, oder auch teils in kleinen Verschlägen. Dazu muss ich hier hoffentlich nicht viel sagen, es ist einfach eine völlig unartgerechte "Art" einen Hund zu halten. Noch problematischer sind nur Hunde, die an der Kette hängen und dazu noch nicht richtig gefüttert oder mit Wasser versorgt werden (z.B. weitab von allem im Olivenhain).


    Nur am Rande: Auch in Deutschland war diese Haltungsweise nicht immer verboten, sondern durchaus auch mal verbreitet.


    Früher/damals in den 80er 90er Jahren gab es dazu auf Kreta eigentlich keine Alternative.


    ich weiß nicht wie bewußt man sich von hier aus über diese Lage ist, daher finde ich es wichtig das zu sagen.


    Seit einigen Jahren hat sich vor allem durch die Medien das Bewußtsein geändert und es gibt jetzt immer mehr Griechen aus der ländlichen Region von der ich spreche, die nun auch Hunde in der Wohnung halten, Gassi gehen, extra Hundefutter kaufen usw., das sind aber vor allem kleine flauschige Rassen (oder so ähnliche Exemplare), gerne im Extremfall rosa angezogen und ein paar DSH, Dobermänner oder Pitbulls, die ganz ok in Hausnähe auf einem eingezäunten Grundstück freilaufend als Wachhund und männliches Statussymbol gehalten werden.


    Die "anderen" Hunde sind leider immer noch an der Kette (meistens Mixe, v.a. Jagd- und Schäferhunde).


    In den Städten (z.B. Heraklion) gibt es streunende Hundegruppen, die aber erstaunlich gut and den ganzen Trubel angepasst scheinen, da rumhängen und, wie auch die Katzen mittlerweile häufig von örtlichen Tirschützern (meist ältere Frauen) gefüttert werden. So ein Leben, wenn der Hund auch überfahren werden kann etc. finde ich 100 mal unproblematischer und hundgerechter als ein Leben an der Kette. In den Städten lassen einige Griechen ihre Hunde auch einfach laufen, das sind dann meist kleinere Exemplare, die sich gut auskennen und selbstständig rumrennen.


    Früher gab es keine Tierheime/keinen Auslandstierschutz, jedenfalls nicht soweit ich mich erinnern kann, 2000 habe ich für ein paar Monate in einem Tierheim dort geholfen (jedes Tierheim hat ja seine eigene Politik, dieses hätte vielleicht ein paar schwer kranke Tiere einschläfern sollen, so dass sich nicht so viele angesteckt hätten und gestorben wären, aber die Tiere waren versorgt).


    Vor zwei Jahren haben wir dann vor dem Haus (in der Pampa) einen halbverhungerten und dehydrierten Jack Russell Mix gefunden, den wir natürlich nicht vor dem Zaun haben sitzen lassen. Wir konnten und wollten ihn nicht mit nach Deutschland nehmen und haben vor Ort eine Tierschutzorganisation gesucht, die ihn übernimmt. Und das war echt unglaublich: Seit einigen Jahren ist die Gemeinde gesetzlich verpflichtet, sich um Streuner zu kümmern, als mein Freund aber die zuständige "Tourist Police" anrief und sein Anliegen nannte, wurde zuerst einfach aufgelegt und dann später hieß es "No, no, no - we are not the tourist police" - lol! (wenn es nicht so traurig wäre).


    Im Ort lebt eine Engländerin, die mit einem Griechen verheiratet ist und einige Jahre ein Tierschutzprojekt hatte, das Hunde nach Holland vermittelt hat, die haben wir auch gefragt und sie hat fast angefangen zu heulen und erzählt, dass die Nachbarn sie verklagt haben und sie jetzt immer noch ein Gerichtsverfahren hat. Nach langem Suchen, haben wir dann noch eine Organisation gefunden, die ihn genommen hat, aber es war wirklich schwierig (überhaupt jemanden zu erreichen). Meinem Eindruck nach haben sich die Organisationen vor Ort irgendwie ziemlich zurück gezogen, es ist jedenfalls sehr schwer jemanden zu erreichen.


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist das ganze aus Sicht der Griechen: Ich habe einige griechische Freunde vor Ort und das Problem ist oft fehlende Kommunikation zwischen Tierschutz/Einheimischen. Es wird gerne erzählt, dass die "exportierten" Tiere an Versuchslabore verkauft würden oder ähnlich. Es gab z.B. große Verägrgerung im Dorf einer Freundin von mir als 2 ältere Damen einer englische Organisation Katzen zum kastrieren eingefangen haben. Das habe ich zuerst nicht verstanden, dann darüber nachgedacht und ja - wenn ich hier eine Katze hätte, die als Freigänger unterwegs wäre und sie würde auf einmal eingefangen und kastriert werden, könnte ich das wohl auch nicht so einfach verstehen. Sind natürlich ganz andere Voraussetzungen, aber das nur als Eindruck der Probleme, die es so gibt.


    Ich habe außerdem gehört, dass es in den letzten Jahren eine aktive Politik gegen das Ausfliegen von Hunden geben soll und man nur eigene Hunde mitnehmen kann. Bei uns war das letztes Jahr kein Problem, also keine größere Kontrolle/Stress o.ä.


    Ich hoffe, dass ich ein bißchen das Thema getroffen habe, auch wenn es eher ein Vor Ort Kreta Bericht war, aber naja :-)

    Das kann man schwer so pauschal sagen, wenn er die Spur hat, wird er suchen und den Drang danach haben. Viele Hunde wedeln mit dem Schwanz während sie suchen. Einfach gut gucken, Du wirst es schon erkennen. Ich habe mal Videos von Fährtenarbeitsversuchen mit Hunden gesehen, mit denen das garnicht ging, die hatten einfach keine Ambition, das mit einem Jagdhund zu machen ist ein Unterschied.


    Bei unserer Hündin war das nie ein Problem, es ist einfach angeboren. Sie hat die Spur und rennt zerrend los, das sieht man deutlich. Es ist z.B. auch kein Problem wenn eine Person sich im Wald versteckt hat zu suchen (a la Mantrailing) das macht sie auch von alleine.


    Wichtig ist noch zu wissen, dass Dein Hund sozusagen 2 Spuren folgt: Einmal der Spur, die Du legst und dann Deiner Spur, also Bodenverletzungen, die Deine Schuhe machen. Das heisst, dass Du am Ende der Spur wo der Jackpot versteckt ist, nicht direkt auf der Spur weitergehst, sondern ein Stück herausspringen und dann weitergehen solltest, sonst wird es für den Hund extraschwer die Stelle zu finden.


    ich würde es einfach mal probieren und beobachten was passiert :-)

    Hallo,


    wir gehen zum allergrößten Teil auch auf den Waldwegen, allerdings recht tief im Wald. Vor allem weil ich keine Lust habe, immer in Spinennetze zu rennen (außerhalb der Wege). Da gibt es aber natürlich auch viele Spuren. Es ist aber kein Problem, "der" (gelegten) Spur zu folgen, wenn Du den Anfang überzeugend aufbaust, also: Du musst wirklich wissen wo der Anfang ist, Hund in der Nähe absitzen lassen wenn möglich, rufen, riechen lassen und dann "Such voran".


    Ich würde das einfach mal probieren und gucken was passiert, evt. überrascht Dein Hund Dich ja...


    Wichtig war bei uns immer, den Unterschied zwischen "jetzt arbeiten wir" oder normalem Spaziergang klarzumachen, das ist bei uns so eine Stimmungssache, ich bin selbst angespannter, konzentrierter und das kriegt sie sofort mit und weiß dann schon was Sache ist. Theoretisch kannst Du die Spuren überall legen, aber andere Spuren waren bei uns wirklich noch nie das Problem (also fehlende Spurtreue).


    Am besten Du legst mal ohne den Hund eine vielleicht 100m oder ähnlich lange Spur mit 1 oder 2 mal abbiegen in 90 Grad Winkel und lässt ihn dann wie beschrieben suchen.


    Beobachte ihn einfach mal. Je nach Hundetyp musst Du ihm irgendwie vermitteln, dass ihr jetzt zusammen ein Ziel habt und dass das wichtig ist. Klingt vielleicht blöd, ist bei uns aber entscheidend.


    Also Körperspannung und ruhig ein ungewohnter Ton (hart und konzentriert, aber nicht aggressiv oder so) und gucken wie er reagiert (denk daran: ihr geht jetzt zusammen jagen, denn das ist es für den Hund).


    Wichtig: Wenn er in die Spur geht am Anfang auf jeden Fall stark loben und ihn ziehen lassen, das ist normal und gewollt. Je nach Rasse verfolgen die Hunde die Spur im Zickzack (um zu sehen ob sie irgendwohin abgeht), laufen auf einer geraden Spur also nie auf der Linie, sondern immer von rechts nach links. Beobachte ihn gut, lass ihn machen und v.a. vertrau ihm! Ich habe am Anfang oft gedacht, dass sie was nicht kann und dann hat sie es einfach gemacht und lag am Ende doch richtig. Bei der Spurensuche ist es wichtig den Hund gut "lesen" zu können, das ist ein ganz interessantes und tolles Thema :-)