Beiträge von Workingcurly

    Auf das Mark wird ja auch nicht weiter eingewiesen. Nur weil man ein Kommando verwendet, heißt das nicht, dass der Hund nicht selbstständig markiert und findet. Ich habe doch nirgends geschrieben, dass ich sie danach auf das Mark handle. Es geht lediglich um das "Startkommando". Der Hund lernt halt nicht in Marks und Blinds zu denken, sondern lernt "retrieves" - geh raus und hol das Dummy. Entweder hat sie gut markiert oder sie folgt der vorgegebenen Line. Aber ist doch okay. Ich habe selbst drei Hunde so geführt, wie du es beschreibst und bin damit auch gut gefahren. Die andere Variante funktioniert aber genauso gut.


    Ich schicke bei meiner Hündin, die auch mit zwei Kommandos geführt wird, bei schweren Marks immer auch mit Handhilfe und habe dafür noch keine Punkte gezogen bekommen. Wäre ja auch inkonsequent. Man richtet seinen Hund am Bein ja auch schon aus. Bestimmt gibt es trotzdem Richter, die dafür Punkte ziehen. Aber mir ist noch keiner begegnet und ich werde meine Hunde nicht nur danach trainieren, ob es nicht evtl. irgendwo einen Richter gibt, der für irgendwas Punkte zieht.

    Dann würde aber der Großteil der britischen Profi-Handler diesen "fatalen Fehler" machen :hust: . In Dänemark und den Niederlanden habe ich dasselbe beobachtet.


    Ich kann dazu Oliver Kiralys Buch empfehlen, er erklärt darin sehr gut, wo die beiden Varianten jeweils herkommen.


    Auf ein Memory sage ich auch „Voran“ weil das die Vorübung ist zum Einweisen.


    Apport sage ich bei einer Markierung und zwar ausschließlich dann.

    Aber wann wird in einem Trial/Workingtest (wobei es bei letzterem meistens deutlicher ist) denn aus einer Markierung ein Memory? Wenn vorher einige andere Hunde gearbeitet haben/oder man den Standort verändert hat und das Mark lange gelegen hat? Prinzipiell ist es schon ein Memory, wenn man eine Doppelmarkierung hatte und der Hund die erste Markierung geholt hat. Wie also auf das zweite schicken? Die meisten nehmen an dieser Stelle noch Apport, konsequenterweise wäre es ein Memory. Oder du gehst in einem Walk Up, hinter dir wird geschossen und du musst dich schnell umdrehen. Du siehst das Mark gerade noch fallen und bist dir nicht sicher ob dein Hund markiert hat oder nicht. Schickt man jetzt mit Apport oder Voran? Es kann ja sein, dass er es gut markiert hat und ein Voran könnte ihn verwirren. Andersherum dasselbe Problem, wenn er es nicht mehr gesehen hat und man sich doch für Apport entscheidet. Und in der Prüfung hat man nicht ewig Zeit um sich zu entscheiden. Es gibt noch viele Beispiele. Es ist ja durchaus konsequent dann zu sagen, jedes Memory ist "Voran". Dann schickt man den Hund aber auch auf Dummies, die er noch als Marks auf dem Schirm hat.


    Beides hat sicher Vor- und Nachteile (aktuell sehe ich bei einer Variante aber mehr Nachteile, als bei der anderen), prinzipiell funktioniert beides. Die andere Variante (im Grunde die klassisch britische Variante, genauso wie das Schicken mit der rechten Hand) als "fatalen Fehler" zu bezeichnen, finde ich aber einfach nicht korrekt.

    Abbey und Rose haben auch zwei Kommandos. Da mich diese Grauzone bei Memories mittlerweile aber doch stört (ist es jetzt noch ein Apport/Fetch oder schick ich schon mit Voran/Back? Vor allem weil die Hunde irgendwann angefangen haben mitzudenken und an einem Memory, das für sie noch ein "Apport/Fetch" gewesen wäre vorbei flitzt, da sie durch mein "Voran/Back" dahinter ein Blind vermutet :ugly: ), habe ich das bei Prim jetzt auch anders gemacht und sie hat nur ein Kommando. Letztendlich funktioniert beides und man muss einfach gucken, was einem besser gefällt =)

    Vielleicht möchte @Workingcurly mal was dazu sagen? Vielleicht sehe ich das einfach zu speziell auf meinen Hund gemünzt. Mein FTler ist mein 4. Labrador, aber 1. FT und mein absoluter Traumhund, der aber in unerfahrenen Händen eine Katastrophe hätte werden können. Daher bin ich immer vorsichtig, Anfängern eine AL zu empfehlen

    Da Prim (auch FT Lab) @tail actions FT Labrador sehr ähnlich ist, kann ich die Einschätzung verstehen und teile sie, auf solche FT Labs bezogen, auch. Prim hätte ich auch nicht an einen Anfänger gegeben (abgesehen davon, dass eh sehr früh klar war, dass sie bei mir bleibt). In den richtigen Händen ist sie wirklich ein grenzgenialer Hund. Ein Anfänger hätte ihr Potenzial nicht in die richtigen Bahnen lenken können.


    Ich habe aber noch zwei andere FT Labs (Mutter und Sohn, oben erwähnte Prim ist die Tochter) und mein (mittlerweile verstorbener) erster Hund war eine Mischlinie (3/4 FT Labrador). Die drei wären auch für ambitionierte Anfänger geeignet gewesen und einige meiner Welpen sind auch zu Anfängern gegangen. Aber es muss halt zwingend sinnvoll mit ihnen trainiert und gearbeitet werden. Ein Anfänger braucht dabei auch Unterstützung (durch Trainer).


    Ich habe festgestellt, dass viele Interessenten Dummyarbeit im Grunde für Apportierspiele halten (überspitzt gesagt: auf die Hundewiese/in den Wald, das Dummy ein paar Mal verstecken und den Hund suchen lassen - dafür "braucht" man keinen FT Lab). Richtige Dummyarbeit ist schon aufwendiger und anspruchsvoller im Training. Wenn man sich darüber aber im Klaren ist, wirklich ambitioniert, ernsthaft und mit Hilfe von Trainern mit dem Hund arbeiten will, dann würde ich einem Anfänger nicht von einem FTler abraten, nur weil er ein Anfänger ist (aber das muss auch persönlich beurteilt werden).


    Du hast jetzt ja schon einige Züchter und auch Trainer besucht, hast du dort mal ein Dummytraining mit FT Labs gesehen oder dich mit den Grundlagen des Dummytrainings schon intensiver beschäftigt?


    Wieviel richtiges Training braucht so ein Hund in der Woche? Geben sich Hunde aus der Arbeitslinie auch mit normalen Spaziergängen ohne viel Action zufrieden? Wir möchten auf keinen Fall so einen überdrehten Duracellhasen zuhause, der ständig Beschäftigung braucht und es nicht aushält mal 2 Tage "nur" Spazierzugehen... Kann man auch mit einem Hund aus der Showlinie Dummytraining machen bzw so ein bissl auf Wettkämpfe gehen?

    Ja mit einem Labrador aus Showlinien kann man auch wunderbar Dummyarbeit trainieren und auch auf Workingtests starten. Da spricht nichts gegen. Ich würde halt darauf achten, dass der Züchter bei den Elterntieren (und darüber hinaus) auch auf Arbeitseigenschaften Wert legt.


    Zum ersten Teil deiner Frage hat @Krümel21 ja schon etwas passendes geschrieben:

    Eine Arbeitslinie braucht nicht jeden Tag Action, sie braucht aber definitiv eine sinnvolle regelmäßige Beschäftigung und Auslastung. Meine Maus (Golden Retriever aus AL) fordert nie was ein, kann wenn nötig (Krankheit, Prüfungsstress usw.) auch mal eine gewisse Zeit gar nichts tun außer kleine Runden zu drehen, aber auf Dauer macht sie das natürlich nicht glücklich. Sie muss nicht immer was tun, wäre aber jederzeit bereit dazu. Sie ist ein Hund den man eher bremsen, als pushen muss. Das wäre vllt auch interessant zu wissen was euch mehr liegt. Mir liegen definitiv Hunde besser, die ich bremsen muss, als sie ständig pushen und motivieren zu müssen, ist einfach auch eine Typ Frage.

    Das ist bei uns genauso.


    Prinzipiell könnte beides gut passen. Vielleicht bist du mit einer Showlinie besser beraten, vielleicht bist du auch für einen FT Lab geeignet. Eigentlich kann man das auch nur im direkten Gespräch beurteilen. Daher habt ihr im Grunde schon den besten Weg eingeschlagen: Also Züchter und ihre Hunde kennenlernen und die Situation, Gedanken, Pläne und Sorgen schildern. Wie @Krümel21 auch schon vorgeschlagen hat, würde ich auch noch empfehlen Workingtests zu besuchen. Da sieht man die Hunde arbeiten und bekommt auch eine bessere Vorstellung vom Dummytraining.

    Am Sonntag sind Ole und Prim neun Monate alt geworden :herzen1: - Grund genug für ein paar Fotos.


    Ole, Mutter Rose, Prim








    Und Prim hat auch gleich ihr Seepferdchen bei den ersten Wasserapporten gemacht :herzen1: :D

    Edit: Wo kann man denn am Besten nach älteren Hunde einer bestimmten Rasse schauen außer z.B. im Tierheim oder Kleinanzeigen (Privatabgaben)? Gibts eine Seite oder einen Verein der ältere Hunde von Züchtern vorstellt oder schaut man da einfach bei dem ein oder anderen Züchter auf der Website rein?

    Auf den Seiten des Deutschen Retriever Clubs und Labrador Clubs Deutschland stellen beide auch ältere Hunde vor, die abzugeben sind:
    DRC: Vermittlung älterer Hunde
    LCD: Junghunde (16 Wochen - 1 Jahr)
    LCD: ab einem Jahr