Vielleicht möchte @Workingcurly mal was dazu sagen? Vielleicht sehe ich das einfach zu speziell auf meinen Hund gemünzt. Mein FTler ist mein 4. Labrador, aber 1. FT und mein absoluter Traumhund, der aber in unerfahrenen Händen eine Katastrophe hätte werden können. Daher bin ich immer vorsichtig, Anfängern eine AL zu empfehlen
Da Prim (auch FT Lab) @tail actions FT Labrador sehr ähnlich ist, kann ich die Einschätzung verstehen und teile sie, auf solche FT Labs bezogen, auch. Prim hätte ich auch nicht an einen Anfänger gegeben (abgesehen davon, dass eh sehr früh klar war, dass sie bei mir bleibt). In den richtigen Händen ist sie wirklich ein grenzgenialer Hund. Ein Anfänger hätte ihr Potenzial nicht in die richtigen Bahnen lenken können.
Ich habe aber noch zwei andere FT Labs (Mutter und Sohn, oben erwähnte Prim ist die Tochter) und mein (mittlerweile verstorbener) erster Hund war eine Mischlinie (3/4 FT Labrador). Die drei wären auch für ambitionierte Anfänger geeignet gewesen und einige meiner Welpen sind auch zu Anfängern gegangen. Aber es muss halt zwingend sinnvoll mit ihnen trainiert und gearbeitet werden. Ein Anfänger braucht dabei auch Unterstützung (durch Trainer).
Ich habe festgestellt, dass viele Interessenten Dummyarbeit im Grunde für Apportierspiele halten (überspitzt gesagt: auf die Hundewiese/in den Wald, das Dummy ein paar Mal verstecken und den Hund suchen lassen - dafür "braucht" man keinen FT Lab). Richtige Dummyarbeit ist schon aufwendiger und anspruchsvoller im Training. Wenn man sich darüber aber im Klaren ist, wirklich ambitioniert, ernsthaft und mit Hilfe von Trainern mit dem Hund arbeiten will, dann würde ich einem Anfänger nicht von einem FTler abraten, nur weil er ein Anfänger ist (aber das muss auch persönlich beurteilt werden).
Du hast jetzt ja schon einige Züchter und auch Trainer besucht, hast du dort mal ein Dummytraining mit FT Labs gesehen oder dich mit den Grundlagen des Dummytrainings schon intensiver beschäftigt?
Wieviel richtiges Training braucht so ein Hund in der Woche? Geben sich Hunde aus der Arbeitslinie auch mit normalen Spaziergängen ohne viel Action zufrieden? Wir möchten auf keinen Fall so einen überdrehten Duracellhasen zuhause, der ständig Beschäftigung braucht und es nicht aushält mal 2 Tage "nur" Spazierzugehen... Kann man auch mit einem Hund aus der Showlinie Dummytraining machen bzw so ein bissl auf Wettkämpfe gehen?
Ja mit einem Labrador aus Showlinien kann man auch wunderbar Dummyarbeit trainieren und auch auf Workingtests starten. Da spricht nichts gegen. Ich würde halt darauf achten, dass der Züchter bei den Elterntieren (und darüber hinaus) auch auf Arbeitseigenschaften Wert legt.
Zum ersten Teil deiner Frage hat @Krümel21 ja schon etwas passendes geschrieben:
Eine Arbeitslinie braucht nicht jeden Tag Action, sie braucht aber definitiv eine sinnvolle regelmäßige Beschäftigung und Auslastung. Meine Maus (Golden Retriever aus AL) fordert nie was ein, kann wenn nötig (Krankheit, Prüfungsstress usw.) auch mal eine gewisse Zeit gar nichts tun außer kleine Runden zu drehen, aber auf Dauer macht sie das natürlich nicht glücklich. Sie muss nicht immer was tun, wäre aber jederzeit bereit dazu. Sie ist ein Hund den man eher bremsen, als pushen muss. Das wäre vllt auch interessant zu wissen was euch mehr liegt. Mir liegen definitiv Hunde besser, die ich bremsen muss, als sie ständig pushen und motivieren zu müssen, ist einfach auch eine Typ Frage.
Das ist bei uns genauso.
Prinzipiell könnte beides gut passen. Vielleicht bist du mit einer Showlinie besser beraten, vielleicht bist du auch für einen FT Lab geeignet. Eigentlich kann man das auch nur im direkten Gespräch beurteilen. Daher habt ihr im Grunde schon den besten Weg eingeschlagen: Also Züchter und ihre Hunde kennenlernen und die Situation, Gedanken, Pläne und Sorgen schildern. Wie @Krümel21 auch schon vorgeschlagen hat, würde ich auch noch empfehlen Workingtests zu besuchen. Da sieht man die Hunde arbeiten und bekommt auch eine bessere Vorstellung vom Dummytraining.