Hallo,
gestern sind wir auf den Welpen gekommen. Ein hübsches Australian Shepherd Mädchen, black tri, die wir auf den Namen "Lilli" getauft haben.
Jetzt kann der Welpenwahnsinn beginnen, die erste Nacht habe ich schon mit wenig Schlaf hinter mich gebracht - lag aber eher an meiner Aufregung, als an unserer kleinen Lilli.
Sie ist ein Engel mit Fell und wedelnder Rute.
Wir haben sie vom Züchter aus unserer Nähe - Reinrassig mit Stammbaum, wobei ich heute noch keinen Wert auf diesen Stammbaum lege - ich weiß nicht, ob ich jemals züchten werde. Warten wir den Lauf der Dinge ab, denn es kommt 1. immer anders und 2. als man denkt!
Seit ich denken kann, wünsche ich mir nichts sehnlicher als einen Hund. Ich bin mit Hunden groß geworden, da immer welche bei uns zu Hause in Pflege waren. Das Herz endgültig hat mir der Hund meiner besten Freundin gebrochen - ein Berner Sennen - Schäfer - Hovawart (schreibt man das so?) Mischling von einem Bauernhof. Ein Herz von einem Hund. Lieb, gehorsam, verschmust - eben ein bester Freund. Den durfte ich zwei Jahre hintereinander in den Sommerferien betreuen, denn mit einem Senior, der so dickes Fell hat, kommt Urlaub im Süden nicht gut, zumal Mika mittlerweile 12 1/2 Jahre alt ist (!) und immer noch Fit wie ein Turnschuh. Gott sei Dank und hoffentlich bleibt das noch lange so.
Dank diesem riesigen Teddybär war nun mein Wunsch des eigenen Hundes nicht kleiner geworden. Im Gegenteil. Allerdings arbeite ich in Vollzeit - da ist für mich ein Hund ein no go - denn den ganzen Tag allein zu Hause, nein Danke! Dann lieber doch ein Plüsch-Wau-Wau.
Wie es aber das Schiksal so will, ich wiederhole mich wahrscheinlich, kommt es 1. anders und 2. als man denkt. Im Mai diesen Jahres habe ich meinen Job gewechselt und sitze nun ganz alleine in einem große Büro. Mein Chef selbst hat zwei Dackel zu Hause und er und seine Familie sind absolute Tierfreunde. Da wir uns schon lange kennen, kennt er auch meinen Wunsch. Schon beim Einstellungsgespräch hat er mit einem Zwinkern zu mir gesagt: Bürohund - vergiss es.
Vor ca. 4 Wochen beichtete er mir, dass seine Frau sagte: wenn die Schlupi einen Hund haben möchte, dann sei kein Spießer, sie ist doch eh im Büro alleine. Dann soll sie sich einen holen und den mit ins Büro nehmen.
Nur mal langsam mit den jungen Fohlen dachte ich mir. Trotzdem habe ich mir schon so hinterrücks ein paar Bücher gekauft, mich dann irgendwann hier im Forum angemeldet, viel im Internet gelesen, mich mit meinen Freunden und Bekannten, die auch Hunde haben, intensiver ausgetauscht und gesucht.... gesucht und gefunden!
Lilli - mein Traumhund. Denn was wollte ich, nein was wollten wir, denn die Entscheidung traf ich nicht alleine - soll ja ein Familienentscheidungshund sein - mein Mann hat hier zu 100% Mitspracherecht (oder nur 50%?... ) Und es wäre für mich der erste Welpe. Also suchten wir - im Hinblick auf Mika - einen Mischling, der vom Charakter her - ähnlich ist. Ohje, so einen zu finden - eine Nadel im Heuhaufen. Niemals einen Reinrassigen dachten wir. Anfälliger, teuer (was man eben so hört diesbezüglich).
Abends neben dem Fernsehen, lasen wir Eigenschaften verschiedener Rassen, u. a. die der Australian Shepherd. Das ist es! Wir wollten einen mittelgroßen bis großen Hund. Am besten mehrere Farben - wie Mika und einen, den wir nicht nur füttern und gassi führen, sondern mit dem wir uns auch beschäftigen müssen und der das auch möchte.
Mit dem Züchter Kontakt aufgenommen, zwei Rüden und eine Hündin sind noch da. Da es mit dem Auto 20 Minuten von uns weg ist - ein Traum! - sind wir gestern hin. 14 Wochen alt sind alle drei, Eltern auf alles gecheckt und komplett ohne Befunde (ED, HD, Augenkrankheiten etc.). Wir laufen rein und schauen uns die Babies an. Mehr muss ich da nicht sagen.... Mein Mann wollte einen Rüden, mir war es egal, Hauptsache gesund!
Lilli begrüßte uns beide und schlich ständig um uns herum. Die Rüden kamen auch ständig, waren aber nicht interessiert. Hm... ich setzte mich auf die Couch, um das Geschehen und die Hunde mit etwas Abstand betrachten zu können. Was passierte? Lilli legte sich neben mich auf die Couch und ging nicht mehr weg.
Die Züchterin meinte noch, dass der eine Rüde ein etwas ruhigerer wäre, der erst mal alles anschauen würde - ohja gerne. Lilli hingegen wäre vom Wesen her diejenige, die einfach nur dankbar ist, wenn sie dabei sein darf. Sie sitzt bei mir - sie will gerne dabei sein - ich habe sie täglich ca. 13-15 Stunden um mich herum im Alltag mit dem kompletten Programm - Lilli darf mit nach Hause. Die Züchterin hatte Tränen in den Augen als wir losgefahren sind, das fand ich sehr rührend, aber das zeigt mir auch, dass ihr die Zucht echt am Herzen liegt und sie es nicht nur des Geldes wegen macht. Ich bekomme noch Bilder seit der Geburt von Lilli und sie möchte uns besuchen kommen und hat uns auch eingeladen, mit ihr und ihren Hunden ab und an laufen zu gehen. Diese Einladung nehmen wir sicher gerne einmal oder mehrmals an.
Auf der Heimfahrt gab es kein Gemecker, kein Gejaule. Mein Mann fuhr und ich hatte Lilli auf dem Schoß. Sie schmiegte sich an mich und pennte. Ab und an schnüffelte und drückte sie sich an den Arm meines Mannes und ansonsten pennte sie. Und sie riecht so lecker nach Hundebaby. Zu Hause wurde erst einmal geschnüffelt wie wild und alles angeschaut. Gesüffelt wurde sofort und viel. Wir sind dann auch immer in den Garten und sie hat Pipi im Garten gemacht. Vorbildliches Mädchen - aber ich wusste, das geht nicht immer gut. Gefressen hat sie auch wie eine große und hat aber gestern Abend keinen Haufen mehr gesetzt. Auch in der Nacht bin ich zwei Mal raus zum Pipi machen - keinen Haufen. Ohje, hoffentlich kommt da noch was...und es kam auf dem Esszimmerteppich - 6 große Würste! Heute früh. Ich musste grinsen, denn ich habe genau in diesem Moment nicht bemerkt, dass sie unruhig war. passiert! Und wo ein - oder eben 6 - Haufen sind, kommt auch Pipi. Logo. Nebenan auf den Parkett. Nicht schlimm. Liegt ja nicht am Hund...
Heute war ich den ganzen Tag zu Hause - Angebot von meinem Chef ("bleib doch besser zu Hause, ist doch für dich und den Hundi alles neu"). Das war auch gut so. Futter besorgt - gefüttert und abgewartet. Sie pennte danach - klar, futtern strengt an. Und ich habe genau den richtigen Moment erwischt. Pipi ging sogar (vielleicht auch nur Einbildung) auf "Kommando" - mach Pipi - und immer schön gelobt.. fein gemacht... Pipi .... fein. Und dann auch noch einen Haufen. Da ich ihr im Moment mehrmals täglich essen gebe (auf Anraten der Züchterin, weil sie es so gehandhabt hat), bin ich nun immer nach dem Wach werden in den Garten - Pipi, nach dem Fressen in den Garten - Pipi und Haufen - und nach dem Spielen in den Garten und immer waren wir erfolgreich. Sie hat bis jetzt noch nichts mehr in die Wohnung gemacht.
Sie weicht mir nicht von der Seite, schläft viel - Welpe eben - ist sehr verschmust und verspielt. Im Moment liegt sie neben mir und pennt und das Schwänzchen klopft die ganze Zeit auf den Boden - sie wedelt.
Ich weiß noch gar nicht, womit ich so einen Hund verdient habe und ich möchte alles erdenkliche tun, um der kleinen Lilli bei uns ein tolles zu Hause zu geben. Am Sonntag gehen wir schon zur Welpenschule - so können auch die erfahreneren Hundehalter vom dortigen Verein mir sicher zur Seite stehen - denn Fehler mache ich bestimmt genug.
In den Garten sind wir bisher mit der Leine gegangen. Was ist das Laufen an der Leine doof. Aber immer wenn sie gezogen hat und bockig war, habe ich mich weggedreht und bin stehen geblieben. Sie kam dann sofort zur mir gelaufen. Fand ich gut. Wenn sie nicht mitlaufen wollte, bin ich wieder stehen geblieben und habe ich ignoriert - nicht lange - denn sie läuft mir doch hinterher wie Entenküken der Mama. Also finde ich das ganz entspannt und heute Nachmittag war schon gar kein Kratzen mehr am Halsband und auch kein Gebocke mehr, dass sie nicht mitlaufen will oder wo anders hin möchte. Ich weiß aber, es kann gut sein, dass wir morgen schon wieder ganz am Anfang sind. Egal. Geduld Geduld und nochmals Geduld.
Und lernen die kleinen Welpen wirklich so schnell? Gestern angekommen, wollte sie gleich auf's Sofa. Wir sind uns einig, dass wir sie nicht auf das Sofa lassen möchten und auch nicht ins Bett. Jedes Mal, wenn sie nur die Anstalt gemacht hat, auf das Sofa zu wollen, haben wir sie mit einem etwas strengeren "Nein" ermahnt und ihre Pfoten sachte runter gemacht. Das ging etwa 10-15 Mal so. Heute hat sie nicht einmal ein Auge auf das Sofa geworfen. Als wir aßen - auch das mögen wir nicht, einen bettelnden Hund der nebendran steht und sabbert - uaaaah - also müssen wir das so früh wie möglich in den Griff bekommen. Essen auf dem Sofatisch - wie gemein von uns. Das gleiche Spiel. Sie versuchte es auf beiden Seiten und auf beiden Seiten das gleiche Ergebnis. Nein! und wieder Pfoten runter. Ergebnis: sie legte sich neben uns und pennte.
Im Bett das gleiche. Ich legte eine Decke neben meinen Schlafplatz und ein getragenes T-Shirt von mir und sie versuchte hier nur ein paar Mal, aufs Bett zu wollen. Sie lief noch einige Zeit herum - ist ja neu - und dann pennte sie total fest. Zwei Mal in der Nacht runter in Garten und fertig. Wenn das so anhält und so weiter läuft, sage ich einfach nur "Danke!"
Als ich heute mein Brot aß, kam sie nicht mal an den Tisch. Sie legte sich nur hin und schlief.
Sobald ich Bilder habe, zeige ich Euch unsern Engel und ich hoffe, dass wenn ich Fragen habe, Ihr mir mit Rat zur Seite steht.
Viele Grüße von der Schlupi und der Lilli
PS.
Bitte seht mir meine Anfängerfehler nach.. I'll do my very best und jeder von uns hat mal angefagen. :)