Mein geliebter Pablo,
es ist noch keine 48 Stunden her, dass Du uns so plötzlich verlassen hast! Warum ist Herrchens Opa nur an dem Tag in den Wald? Warum warst du nur nicht an der Leine an dem Tag? Warum musste Dich das Stöckchen so schwer verletzen?
Du warst im Wald, weil Du den Wald geliebt hast und weil wir immer alles dafür getan haben, dass Du glücklich bist. Du warst nicht an der Leine, weil Du so viel Bewegungsfreude hattest und weil Du so lebensfroh warst. Nur darauf, warum die Verletzung so schwer war, habe ich keine Antwort.
Du hast so tapfer gekämpft und wir haben mit dir gekämpft. So lange, bis Du keine Kraft mehr zum Kämpfen hattest und uns das auch deutlich gezeigt hast. Du hattest auch eigentlich keine Chance mehr. Du bist in unseren Armen eingeschlafen. Ganz friedlich. Ich glaube, Du hast auf uns gewartet und dafür sind wir Dir sehr sehr dankbar.
Und jetzt fehlst Du in jeder Sekunde des Tages. Direkt beim Aufwachen fehlst Du...Du bist nicht im Bett und Du kommst nicht mehr ins Bett. Wenn ich aufstehe, kommst Du nicht mehr mit. Wenn ich mich anziehe, versuchst Du nicht mehr an mir herumzuschnüffeln und ich sage nicht mehr "Pablo, ich bin doch kein Hund!". Wenn ich mit Nino tobe und spiele, kommst Du nicht mehr dazu um mitzumachen. Du liegst nicht auf der Couch und nicht auf deinem Platz im Fenster. Wenn jemand den Hof betritt herrscht eine beklemmende Stille...Du bellst nicht mehr! Wenn ich zur Haustür reinkomme stehst du nicht da und freust Dich über alle Maßen dass ich wieder da bin. Ich gehe in die Küche - und Du kommst nicht mit um eine Kleinigkeit zu essen zu schnorren. Es ist kein Trocknfutter im Napf, dass Du mal wieder hast stehenlassen in der Hoffnung es gibt noch was Besseres.
Wenn ich auf dem Sessel sitze kletterst Du nicht hoch, um auf meinem Schoß zu liegen, obwohl es für Dich genauso unbequem war wie für mich. Wenn ich ins Bad gehe, kommst Du nicht mit in der Hoffnung dass Du baden darfst. Wenn Du irgendein Bedürfnis hast was wir Dir nicht erfüllt haben fiepst Du nicht mehr. Du freust Dich nicht mehr wie wahnsinnig über bekannten Besuch. Du liegst nicht mehr zwischen uns auf die Couch gequetscht, mit Deinem Kopf auf einem von uns - oder einfach komplett auf uns. Und abends, wenn wir ins Bett wollen, stehst Du nicht schon vor der Schlafzimmertür bereit.
Nichts von alldem machst du mehr - Du kannst es nicht mehr, aber ich bin mir sicher, dass Du auch nichts mehr wollen würdest, als bei uns zu sein. Und dass Du es möglich gemacht hättest wenn es eine Chance gegeben hätte.
Du hinterlässt eine riesige Lücke, giganisch groß. Es zerreißt mir das Herz, dass ich Dich nie wieder sehen werde. Dass ich weiß, ich werde nie wieder Dein Fell berühren und Deine Ohren - wo Du ganz besonders seidiges Fell hattest - kraulen. Ich kann nur hoffen, dass ich nie vergesse, wie sich das angefühlt hat. Ich werde nie wieder Deinen Namen rufen um zu sehen, wo Du bist und Du wirst nie wieder fröhlich auf mich zugerannt kommen.
Im Moment weiß ich nicht, wie ich den Schmerz aushalten soll. Ich vermisse Dich so sehr! In jeder wachen Sekunde des Tages. Und nachts träume ich von Dir.
Ich würde alles dafür tun, dass Du wieder bei uns bist. Es gibt nichts anderes, was ich will. Ein Teil meines Herzens ist mit Dir gestorben und der Rest gehört Dir! Ich liebe Dich, Pablo! Für immer!
Dein Frauchen