Kann bestätigen, dass die Pöbelei am Anfang des Spaziergangs am stärksten ist. Nah an der eigenen Wohnung, noch nicht alles analysiert und viele Eindrücke auf einmal. Das muss immer kurz wirken und dann läufts besser. Meine Pöbeltante macht ja auch Menschen dumm an und wenn die sich auch nur der Wohnungstür nähern... na dann gibts aber Rambazamba!
Hast du schon ein Konzept herausbekommen, was Leo am meisten/wenigsten aufregt?
Hier ist das mittlerweile so:
sehr alt/jung = ok
Rüde/Hündin = keine Ahnung ob es da Unterschiede gibt, sie kennt eigentlich fast nur Damen ... Zufall?
groß = doof
klein = ok
gemütlicher Hund = ok
dynamischer Hund = das aller Schlimmste und noch keine Besserung
Hunde die sie anschauen = wird viel besser, war mal schlimm
Hunde die sie anbellen = wie beim Anschauen
Felllänge = relativ egal
Fellfarbe = dunkel scheint schlimmer als hell, da kann sie wahrscheinlich die Gesichtszüge nicht gut erkennen
Anfangs kann man da schwer abschätzen, da der Hund bei allem auf weite Entfernung loslegt. Aber man merkt auf Dauer ja doch die Unterschiede mit der Entfernung. Bellt Leo denn sobald er einen Hund auch nur in Ameisengröße am Horizont sieht oder hat er eine Art Radius? Sobald er Fixiert und noch die Schnute hält, würde ich schon Leckerchen ansetzen. Er muss erst einmal schnallen, dass statt Bellen etwas tolles auf ihn wartet. Wahrscheinlich wird das euer schwerster Schritt.
Ich hab mich ja auf alles gestürzt zum Üben, was in die Kategorie "ok" passte. Und ok war auch bellen, aber mit geringerem Radius. So haben wir uns langsam näher getastet. Jetzt fängt sie so bei 5 bis 10 Metern an. Selten erträgt sie auch 2 Meter, dann zieht sie aber hin. Früher waren es 30 und mehr.
Ich würde an deiner Stelle noch ein wenig experimentieren. Er hat bestimmt auch eine Leckerchenschwachstelle. Meine mag ja lieber cremiges als klassische Leckerchen oder feste Wurst. Also Leberwurst, Lachscreme, aber auch weiche Wienerle oder diese Frolicringe. Ungesund ist da erst einmal zweitranging. Du brauchst das ja anfangs nur, damit er lernt sich umzudrehen. Wir brauchen die Superleckerchen nicht mehr, habe sie nur für den Notfall dabei (und das sind momentan eher Menschen
).
Im übrigen, falls ihr wirklich mit dem Klickern beginnen wollt, kann ich euch ein Büchlein ans Herz legen: Leinenrambo von Sabrina Reichel. Das ist wirklich hilfreich und erklärt auch einfach aber logisch, was im Hund abgeht und wie ihr damit umgeht (basiert auf ein Markersignal aka Klicker).
PS: Mir ist letztens aufgefallen, dass Sunny extrem auf die Art der Stimme reagiert. Am besten klappt eine selbstsichere und runde Hausmutti (also so lauter und mit Schwung in der Stimme). Das muss ich schon fast schauspielern, aber dann hört sie wie ne 1 und hat irgendwie "Respekt". Probier doch auch da noch mal rum. Vielleicht braucht Leo ein anderes Feeling bei dir.