Am Anfang geht auch erst belohnen, sollte aber sobald der Hund den Befehl langsam versteht, umgekehrt gemacht werden.
Beiträge von DarFay
-
-
Warum sollte sie vor dir Angst haben, wenn etwas passiert ist, als du nicht da warst? Offenbar verbindet sie etwas negatives mit Wohnung + dir.
Ich glaube es wird schwierig herauszufinden, was genau der Auslöser war.
Ich würde trotzdem mal zum Tierarzt fahren, auch wenn du schon einige Schmerz-"Tests" gemacht hast und es erst einmal nicht danach aussieht. Aber vielleicht ist da ja doch etwas, was nur in der gemütlichen Wohnungsatmosphäre für sie merkbar ist und das dann mit dir + Wohnung verbunden wird.
Ansonsten kannst du nur versuchen das Vertrauen in der Wohnung wieder aufzubauen. Die Klassiker wie nicht anschauen, nicht aufdrängen, nicht drüber beugen etc. beachtest du aber sicher sowieso, wenn sie so verschreckt ist. Vielleicht lassen sich ja ein paar ruhige Spiele in der Wohnung durchführen. Am besten Routinen mit ganz viel positiven Gefühlen.
Das ist sicher schwer, wenn auf einmal so eine 180 Grad Wendung ist. Tut mir echt leid.
-
-
Wir trainieren, dass sie nicht ohne Aufforderung über die Türschwelle tritt. Denn gerade wenn Besuch kommt oder Post oder sonstiges, soll die Kleine im menschlichen Stress nicht einfach ungesehen rausflitzen.
Ansonsten wie die anderen schon geschrieben haben: Wenn ich gehe gibts sowieso einen Kong, der beknabbert wird.
-
"Leinenrambo: Positiv trainieren- entspannt spazieren - Sabrina Reichel" -> Ein wirklich super Buch zum Thema. Besonders, wenn du "Zeigen und Bennen" als deinen Trainingsweg wählst.
Wir üben allerdings mit unserer Trainerin. Sie hat ihr Verhalten als "Komm mir nicht zu nahe!" gedeutet. Also keine freudiges hinwollen.
Das Alternativverhalten ist: Komm zu mir, dann musst du keinem Hund "Hallo" sagen. Wenn sie bei mir ist (Kommando: "Hier!", sobald sie fixiert), gibt es ein Leckerchen, sie schaut wieder zum Hund, ich rufe sie (sie steht ja nun neben mir), sie schaut mich an und es gibt wieder ein Leckerchen (Ping-Pong der Blicke: anderer Hund- ich - anderer Hund - ich). Wenn es Probleme zwecks Futtergeilheit gibt, dann gib einfach immer nur einen Keks. Er soll lernen, dass nach einem Keks kein zweiter folgt, erst wenn er wieder den anderen Hund ohne pöbeln angeschaut hat. Dann folgt mit dem Blick zurück zu dir der nächste Keks.
Bellt sie, gehen wir drei Schritte weiter weg und probieren erneut unser Blick-Ping-Pong. Ist die Herausforderung zu groß oder der Platz zu eng, gehen wir ohne Training einfach weg. In zu erregtem Zustand bringt es eh nichts.
Merke ich jedoch, dass sie den anderen Hund gar nicht mehr beachtet, laufen wir normal weiter. Die Übung setzt quasi erst an, wenn man merkt, dass ihr (negatives) Interesse am anderen Hund zu stark wird. Sie also mit Fixieren beginnt. Irgendwann hat man ein Gespür, wie nah man ran kann.
Wir haben bisher 3 "Social Walks" gemacht. Das fand ich auch sehr hilfreich. Wir sind hinter den Hunden hergelaufen, bis Sunny ohne murren aufgeschlossen hatte. Beim ersten Versuch brauchten wir 30 Minuten, bis wir dran waren, dann 15 und letztens nur noch 5.
Ganz am Anfang hat sie auch geknurrt, dass hat sie bereits komplett abgelegt. Bellen ist nun relativ selten und man hört meist nur so ein kleines inneres fiepen. Wir trainieren seit 6 Monaten (davon 2 mit Trainerin).
-
Ich fand die eine Idee vom anderen Thread eigentlich ganz spannend. Da wurde gesagt (leider weiß ich nicht mehr von wem), dass der Hund einen abgesteckten Bereich bekommen hat. Einfach ringsum "eingezäunt". So hatte er ein übersichtliches Plätzchen, welches er in der Nacht oder wenn er sich unbeobachtet fühlt, erkunden kann. Am besten noch mit einem gut zu säubernden Bodenbelag (und einer Art Kloecke?). Wenn er dann diesen abgesteckten Raum erobert hat, kann man immer mehr freigeben und sich gegenseitig annähern. Er fühlt sich einfach sicher hinter seiner Absperrung und kann mit mehr Entspannung den Alltag beobachten. Gerade als Zwingerhund müssten ihm "Gitter" ja vertraut sein und wecken eventuell ja sogar zusätzliche Sicherheit. Wer weiß.
Wie gesagt, die Idee kam aus dem anderen Thread, aber ich fand sie ganz einleuchtend.
-
mops und franz. bulldogge, aber vielleicht fallen sie mir auch nur mehr auf, da sie mir leid tun mit ihrem geröchel.
aussi treffen wir nie.
hier laufen auch viele kleine bis mittelgroße mixe rum. ein weißer und ein schwarzer schäfi, ein husky und eine deutsche dogge (die sich immer wie ein von hinten anschleicht ).
-
Ich möchte dir da jetzt nicht die Hoffnung nehmen, aber es kann sein, dass ihr das für immer unbehaglich bleiben wird. Das muss auch keinen bestimmten einzelnen Auslöser haben, weshalb es so schwer ist daran zu arbeiten. Viel mehr ist das eine komplette Reizüberflutung, die man eben nur ausgleichen kann wenn man sich dem Trubel mal eine längere Zeit entzieht. Du hast aber meiner Meinung nach schon den richtigen Ansatz. Das nennt man Desensibilisierung. Man versetzt den Hund immer wieder in kurzen Stress mit Erholungsphasen natürlich, bis eine Art Gewöhnung eintritt. Das Problem beim deprivierten Hund ist aber, dass die in der Regel schlecht bis gar nicht generalisieren. Also irgendwann wird die Bank und die Kreuzung vielleicht okay sein, aber der Rest der Stadt eben nicht. Das ist aber trotzdem einen Versuch wert. Wenn dein Hund allerdings wirklich stark depriviert ist, kann es sein, dass ein Fortschritt gar nicht oder nur sehr sehr langsam (nach Jahren eintritt).Nur so als Beispiel: Mein Ersthund kann nicht in Häuser reingehen und wenn ich beispielsweise unseren Hauseingang übe, dann kann er nicht ins Nachbarhaus oder in die Sparkasse etc. Er überträgt das Erfolgserlebnis nicht und wir starten immer wieder bei 0 bei jeder neuen Tür. Deswegen ist es auch so schwierig mit diesen Hunden zu arbeiten, vor allem wenn der Hund noch gar keine richtige Bindung zum Halter hat.
Ich hoffe wir haben gute Chancen. S-Bahn fährt sie zum Beispiel sehr gut, obwohl da viele Leute sind. Vor Silvester hatte sie auch große Angst vor Böllern, nach einem Monat waren nur noch die richtigen (illegal klingenden) einen kleinen Schreck wert und Silvester selbst lief problemlos. Unsere Trainerin meinte, dass sie noch 1-2 Jahre braucht, um richtig in Deutschland angekommen zu sein. Ich hoffe einfach des beste und wir üben auch mit tollen anderen Hunden, damit Sunny die Welt verstehen lernt und sich einiges abschauen kann.
Ansonsten habe ich sowieso vor, irgendwie wieder auf dem Land zu leben (bin selbst Dorfkind). Aber wann das sein wird... mal schauen. Wir wohnen auf jedenfall ganz gut (für eine Stadtwohnung), damit sie nicht mit dem Stadtleben konfrontiert wird. Und ich versuche auch in Zukunft immer so zu wohnen, dass mein Hund nicht nur Asphalt berühert oder erst ewig laufen muss, bis es mal grün wird. Alles etwas management, falls sie also nie in der Stadtmitte klar kommt, dann ist das eben so. Noch geben wir nicht auf. :)
-
Buchtipp:
Leben will gelernt sein ... So helfen Sie Ihrem Hund Versäumtes wettzumachenVon Wibke Hagemann und Birgit Laser
... bin gerade mittendrin am Lesen
Klingt interessant, gibt es da ein Kapitel zur Annäherung an die Stadt?
Sunny macht sich nämlich sehr gut, immer mutiger, immer schneller beruhigt, aber beim Thema Stadt sehe ich noch keine richtige Vorgehensweise. Wir haben uns letztens mal auf eine Bank gesetzt und die Autokreuzung + Passanten aus Entfernung angeschaut. So ist momentan mein Plan: Immer wieder auf dieser Bank den Stadttrubel analysieren. Angst vor Autos hat sie keine, aber der Tumult in der Stadt ist bei ihr einfach ein "Augen zu und durch!" mit ziehen und zerren nach vorn.
Zum Thema Berlin: Ich wohne auch in Berlin (aber ich falle von der Haustür direkt in den Park) und meine Hündin ist Straßenhündin (ca. 1 Jahr), Hündin eines privaten Tierheims in Rumänien (ca. 6 Monate) und Hündin einer Pflegestelle in Deutschland (aber nur einen Monat). Die hat echt vor nichts im Haushalt Angst. Waschmaschine? Wasserkocher? Staubsauger? Toaster? Easy! Vorsichtig ist sie trotzdem. Steht man auf, wird sofort geschaut. Immer leicht auf der Lauer. Draußen ist sie im Dunkeln noch sehr unsicher. Und wie gesagt: Stadt werden wir wohl erst in einem Jahr richtig angehen können.
-
Wenn ich manchmal lese "bereits 6 Jahre im Shelter und dort geboren", frage ich mich: Tut man so einem Hund einen gefallen, wenn man ihn nach Deutschland holt? Was meint ihr? Ist es für diesen Hund eine Chance (zum Beispiel mit anderen Hunden in einem Dorf zu landen) oder wäre das immer ein zu großer Kulturschock?