Meine Süße ist kein totaler Angsthund aber durchaus als sehr unsicher zu bezeichnen (sie mag keinen Wind, Hunde sind doof, Menschen zu nah auch und bei Nacht ist alles komisch).
Wir sind die ersten 3 Monate immer die selbe Strecke gelaufen und gehen diese momentan (nach 5 Monaten) immer noch jeden zweiten Tag. Man merkt ihr an, dass sie sich nicht langweilt und wie viele Eindrücke nach wie vor auf sie einprasseln (Und wir laufen in einem Innenhof mit Schrebergärten).
Unsere Trainerin hat uns vor 2 Wochen folgendes "Urteil" gegeben: 1 bis 2 Jahre wird es noch dauern, bis Sunny in Deutschland ihren Platz gefunden hat.
Da sie mein erster Hund ist, habe ich vorher nie verstanden, was immer alle mit 6 Monaten Zeit zum Ankommen meinten. Bei Tierschutzhunden meist sogar über ein Jahr. Nun habe ich es verstanden. Am meisten hilft einfach ein ruhiges Tempo. Wenn man meint "so scheint es zu gehen", ist eine Stufe zurück meist erst richtig optimal.
Noch kann ich sie mir als souveränen Hund nicht vorstellen, aber ich schaue gespannt in die Zukunft. Beim Training steht ihr Sicherheit zu vermitteln auf Platz eins. Danach folgt momentan nichts anderes. "Hier" ist unser Platz 1-Kommando. "Du hast Angst? Bei mir bist du sicher." Und dann schauen wir uns alles gruselige gemeinsam seeeehr lange an. Und auf einmal ist es gar nicht mehr schlimm. Wenn es doch unheimlich bleibt, gehen wir einige Schritte zurück und schauen erneut. So lange, bis sie ohne Aufregung schauen kann. Und dann nähern wir uns wieder. Schritt... für Schritt... für Schritt (und manchmal auch wieder zurück oder suchen einen anderen Weg).
Ihr hilft es auch total, wenn ich viel mit ihr rede und jeden Mist kommentiere. "Na was hast du denn da feines gefunden? Du bist heute ja mutig. Was für ein Vorzeigehündchen usw." Hatte gelesen, dass man seinen Hund nicht so vollquatschen soll. Aber das scheint wohl auch eine alte Regel zu sein. Ihr hilft das total, um sich nicht so in andere Geräusche hineinzusteigern.
Viel Erfolg und vor allem Durchhaltevermögen.