Step 1 wäre für mich 100% Ruhe beim Fressen. Falls die Wohnung sehr offen ist, stellt halt so einen Sichtschutz auf. Mitten in einer Ecke, sicher für den Hund von mehreren Seiten. Dort wird nicht mal in der Nähe vorbeigelaufen und auch kein Snack reingelegt während er dran ist, oder der volle Napf weggeräumt. Das liefe bei mir einige Monate, bis er wirklich entspannt. (Falls ihr anfangs bedenken habt, dass er beim Hinstellen beißt, leint ihn halt entfernt an, stellt das Essen hin, und leint ihn ab - Stichwort Hausleine für Abstand.)
Danach würde ich langsam Tauschgeschäfte üben. Er bekommt nach dem Tausch das Ursprungsteil auch gleich wieder zurück. Er verliert also garnichts, sondern gewinnt mittendrin etwas.
Wenn das alles klappt, kann man mal schauen, wie es ohne den Sichtschutz klappt und auf Normalität üben.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Hund je perfekt mit dem Futter umgehen wird, sollte man wieder zu stark bedrängen. Hier ist wahrscheinlich immer mit Vorsicht zu arbeiten, damit es entspannt bleibt. Aber Alltag ohne Konplikationen müsste drin sein, auch wenn man ihm vielleicht nie Futter aus dem Maul wegnehmen kann.
Mein Hund ist stark futteraggressiv gegen Artgenossen (durch Shelter und Straße). Man kann ihr als Mensch aber alles aus dem Maul wegnehmen (Knochen aus dem Gebüsch zum Beispiel). Ihr wurde noch nie im Napf rumgefummelt oder was weggeräumt. Es steht halt da, auch wenn sies nicht will, bis gegen was frisches getauscht wird. Oder wenn im Kong hinten noch ein Snack festhängt (und sie aufgegeben hat), kratz ich den raus und leg ihr den Kong wieder hin. Hunde lernen auch, dass der Mensch bei Futter helfen kann.