Beiträge von *Sascha*

    Timur bekommt sein Futter später am Abend. Ihm morgens etwas zu geben bringt nichts, das vergräbt er nur oder lässt es stehen. Abends frisst er einen Großteil, vergräbt es teilweise oder frisst im Laufe der Nacht. Tagsüber staubt er ab und an im Stall etwas ab oder gräbt sich etwas aus.

    Futter gegen Gehorsam für Arbeit oder als Belohnung einzusetzen ist bei ihm eher sinnlos, so funktioniert er nicht. Auch nicht, wenn man ihm das Futter streichen würde.


    Grundsätzlich finde ich aber nichts schlimmes daran, wenn man seinen Hund für Futter arbeiten lässt.

    Diese 100% Diskussion ist ja eher eine philosophische. Ob ein Hund tatsächlich immer zu 100% gehört hat, das weiß man ja erst sicher nach seinem Tod. Vorher kann man sich höchstens zu 100% sicher sein, dass der Hund wohl hören wird. Unklar ist mir, wie man im Freilauf (ohne Absicherung) einen 100% Gehorsam trainiert, wenn man den Hund doch erst bei 100% von der Leine lässt?

    Wann man das Risiko des Freilaufs eingehen kann? Ich denke, wenn man sicher ist, dass man eine Situation so unter Kontrolle hat, dass der Hund weder andere Personen oder Tiere gefährdet oder belästigt und auch keine Sachen beschädigt. Ob man dann von 100% oder nur von 99% spricht (weil im Leben nichts sicher ist, bevor es nicht passiert ist) ist wohl eher eine Frage der persönlichen Einstellung.


    Und dann gibt es halt auch Grauzonen, gerade am Anfang, wenn man sich sicher war, das passt hier und dann passte es hier doch nicht. Sollte nicht passieren, passiert aber dann doch mal. Menschen sind ja auch nicht fehlerfrei. Und ja, hat man einen im Prinzip netten und freundlichen, vllt sogar noch nicht-jagenden Hund, dann ist das einfach weniger schlimm, auch wenn batürlich auch das zu vermeiden ist.

    Nehmen wir doch das Beispiel mit dem Sofa. Hund knurrt und lässt eine Person nicht auf das Sofa.

    Möglichkeit 1: Ich sag dem Hund, zisch ab, das ist mein Sofa. Du spinnst wohl.

    Möglichkeit 2: Ich versperre die Tür zum Wohnzimmer und füttere dem Hund einen anderen Platz schön.


    Ganz ehrlich, ich finde Möglichkeit 1 viel netter und fairer. Denn mein Hund darf weiterhin jederzeit ins Wohnzimmer und mit mir auf dem Sofa kuscheln. Der Hund, der mit der netten Methode 2 erzogen wird, dem werden womöglich wochenlang Privilegien gestrichen und er wird dafür auf einen einzigen Platz im Wohnzimmer begrenzt. Wo ist denn das netter?

    Ist das ein Problem, das viele Hundehalter unterschätzen?

    Ich glaube das Problem ist schlicht, dass wenn ein Hund beim Vorbeigehen auslöst - also von nichts auf gleich einen Satz auf jemanden zumacht, der vielleicht zwei Meter entfernt ist - der Halter oft nicht schnell genug reagieren kann, um den Hund zurückzuhalten.


    Der Hund reagiert und ist im selben Moment schon beim Passanten und hat ihn verletzt. Abbruch kommt dann zu spät; Leine kurz oder festhalten braucht ja auch etwas Zeit.

    Ja genau, aber dem könnte man ja vorbeugen, wenn man seinen Hund schon kurz hält, wenn man an Passanten vorbeiläuft oder wenn man einen Hund hat, der auf plötzliche Passanten reaktiv reagiert noch anderweitig sichert. Deswegen ja meine Frage, ob die Gefahr, dass der Hund vorspringen und auch verletzen könnte einfach häufig unterschätzt wird.

    Ich finde die Aussage seltsam, daß man die Hunde die Rangordnung untereinander mit Kampf klären lassen müsse.

    Hm, ich hab eher das Gefühl, das harmoniert halt nicht wirklich bei den beiden Hunden, denn was genau sollten sie denn klären? Ich Chef, Du nix? Also meine Hundeteams haben nie so gelebt, da war Dominanz immer situativ.

    KLar, wenn ein Hund das Machtwort des eines partout nicht respektieren will - dann ist dem aber vieles vorausgegangen und was soll eine Rauferei da tatsächlich ändern?

    Also meine Hunde dürfen sich nicht raufen, um da irgendwas zu klären.

    Nun werden diese Hunde aber ganz anders gehalten und leben eben nicht im engen Sozialkontakt mit ihren Menschen. Für den Job, den diese Hunde tun, ist es absolut elementar, dass sie Beziehungen, Streitigkeiten und Hierarchien eigenständig klären können. Die leben ja als gewachsener hündischer Sozialverband mit ihrer Herde und eben ohne eine beständige menschliche Einflussnahme.


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    Übrigens neigen insbesondere HSH in Raufereien nicht zu unbesonnenem überreiztem Verhalten, sodass es tatsächlich eher seltener vorkommt, dass sie im Affekt in eine menschliche Hand beißen, die zwischen die Fronten gerät.

    Ich hatte das mal mit einem Cane Corso Rüden, der sich auf meinen angeleinten Kangal gestürzt hatte. Ich hatte dann den Cane Corso rechts im Nacken/Halsband und Timur links und konnte die tatsächlich halten bis paar Sekunden später Hilfe kam. ABER ich hätte da niemals reingefasst, wenn nicht beide Hunde einen Maulkorb auf gehabt hätten. Also nein, gerade bei zwei Hunden dieser Größenordnung UND in der gleichen Gewichtsklasse würde ich das immer erstmal laufen lassen, um dann im geeigneten Moment und am besten zu zweit einzugreifen.