MoniHa
So stimme ich dir zu. Ich halte es nur nicht für richtig den Halterwechsel für einen Hund grundsätzlich als worst case zu betrachten, denn das ist er in vielen Fällen für die Hunde eben nicht. Und ich glaube, das ist es auch, was die meisten hier ausdrücken wollen, die meisten Hunde kommen doch recht schnell darüber hinweg (zumal es ja eine einmalige Ausnahme bleiben sollte) und richten sich in ihrem neuen Leben verhältnismäßig schnell ein. Individuelle Ausnahmen gibt es immer.
Ich halte nur nichts von der Alternative den Hund lieber zu behalten, um ihm diesen Wechsel zu ersparen, dafür aber sich selbst und dem Hund ein gemeinsames, aber eben unerfülltes Leben zu bescheren.
Denn ganz ehrlich, wie viele Fälle kennst du, wo das gut ging und der Mensch sein Leben änderte oder sein liebstes Hobby aufgab und für den Hund ein neues entdeckte? Ja klar gibt es diese extremen Fälle, aber die Regel sind doch eher die beständig "kämpfenden" Hundehalter, die mit aller Macht versuchen ihren Hund an ihr Leben anzupassen, weil sie es als ihre Verantwortung betrachten oder aus reinem Egoismus nicht schaffen, den Hund ziehen zu lassen.
Die Hunde, die abgegeben werden sollen, sind dann die, wo mit aller Liebe die Angepasstheit eben doch nicht herstellbar war und da endet dann bei vielen HH schließlich auch die Motivation, der Wille und die Verantwortlichkeit.
Daher bin ich froh über jeden Hundehalter der frühzeitig erkennt, dass da etwas nicht passt, was anderswo eben passen könnte und daraus seine Konsequenzen zieht. Das nenne ich Liebe und Verantwortungsbewusstsein dem Hund gegenüber.
Beiträge von *Sascha*
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Und dann muss der Hund sofort weg, weil deine Kinder sonst in ständiger Angst leben müssen?
Sofort nicht. Aber zumindest dann, wenn ich so wenig Zeit und Energie habe, dass mein Hund seit 8 Monaten keinen Spaziergang mehr bekommen hat.
Dann handle ich im Sinne der Gesundheit der Kinder und gebe den Hund ab. Ja.
Hier wird ja hoffentlich morgen die viel bessere Lösung gefunden, nämlich den Hund erstmal aus der Schusslinie zu nehmen, damit die Familie sich wieder sortieren kann und zur Ruhe kommen kann. In einer solchen Situation sollte man nach Möglichkeit nämlich keine solchen endgültigen Entscheidungen treffen, da man dazu gar nicht in der Lage ist. Und nein, mir geht es dabei nicht um den Hund, sondern um diese Familie, die ein Leben hatte und auch wieder eines zurückbekommen darf, nachdem ihr über eine schwierige Zeit geholfen wurde.
Wenn es morgen klappt, dann wurde für den Hund eine gute Lösung gefunden und es gibt keinen Grund, dass man hier jetzt Entscheidungen über das Knie brechen muss und schon gar nicht, weil die Kinder sonst in Angst leben müssten. -
Aha. In welcher Traumbubble lebst Du Ernalie ?
Ich verstehe deine Frage nicht, möchte mich aber trotzdem an einer Antwort versuchen:
Offensichtlich in einer Bubble, in der ich nicht toleriere, dass mein Hund nach mir schnappt, weil ich mein Baby hoch nehme... 🤔
Und dann muss der Hund sofort weg, weil deine Kinder sonst in ständiger Angst leben müssen? Die ganze Situation in der Familie der TS ist eine einzige Belastung für alle Beteiligten. Der Hund ist unausgelastet und hat mit der veränderten Situation ebenso zu kämpfen wie alle anderen Familienmitglieder.
Und wenn man nicht damit umgehen kann, dass ein Hund ein Hund ist und in emotionalen Ausnahmesituationen hundetypisches Verhalten zeigt, dann sollte man mMn von der Hundehaltung gänzlich Abstand nehmen. Und nein, es geht nicht darum, dass ein Abschnappen gegen Menschen irgendwie "okay" wäre, es geht darum einen Hund als Hund Ernst zu nehmen und ihn nicht als Kuscheltier ohne jegliche aggressive Anlagen zu betrachten. Anders gesagt, wenn ich mit hündischer Aggression nicht umgehen kann oder sie komplett negieren will und aus allen rosaroten Wolken falle, dann lasst es bitte mit der Hundehaltung. -
Da habe ich einfach andere Werte. Für mich wiegt die Verantwortung für den Hund, den man gekauft hat, schwerer als der Wunsch IPO oder sonst einen Sport mit Siegerambitionen zu machen.
Und nach allem, was die Halterin schreibt, glaube ich nicht, dass der Hund unglücklich bei ihr wird.
Wenn ich der Halterin diese .Anpassung nicht zutrauen würde, würde ich auch zur Abgabe raten.
Letztlich wird die Halterin nach ihren Werten entscheiden.
Nein, dieser Vergleich ist unfair, da das Hobby der Themenstarterin eben auch ein Teil ihres Lebens ist. Stell dir vor, du müsstest einen für dich sehr wichtigen Teil deines Lebens aufgeben, um die Bedürfnisse deines Hundes erfüllen zu können. Wie bereit wärst du tatsächlich dazu oder würdest du nicht doch immer mal gerne den Kompromiss suchen.
Hier haben wir scheinbar den Fall eines völlig unkomplizierten Hundes, wo die Bedürfnisse von Hund und Halter einfach nicht zusammenpassen. Jeder Kompromiss, der hier gefunden werden könnte wird mindestens für einen (Hund oder Halter) ganz erhebliche Veränderungen und damit nicht unwahrscheinlicher Weise auch Belastungen mit sich bringen. -
Nein, ich glaube ich verwechsle nichts. Der Hund hat nach der TE geschnappt, als sie das Baby nehmen wollte.
Das kommt mir doch eher bedenklich vor.
Traurig, wenn man als Hundehalter eine solche Einstellung vertritt. Ich hoffe sehr, dein Hund wird diese niemals zu spüren bekommen.
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Natürlich ist es immer eine individuelle Frage(und eine Frage der realen Möglichkeiten), ob man einen Hund abgibt, aber es zeugt eben nicht automatisch von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder einer fehlenden Zuneigung, manchmal ist es sogar ganz das Gegenteil.
Das sehe ich auch so. Aber in diesem Fall hat die Halterin Know-how, Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Mittel, um den Hund auszulasten. Sie sagt auch, dass sie ihn mag. Sie muss aber ihren Sportlichen Ehrgeiz opfern und sich etwas anpassen. Ich finde, das kann man erwarten.
Der Hund ist jung. Es ist etwas anderes zu glauben, dass man etwas kann und damit glücklich zu werden, als es dann am Ende >10 Jahre auch durchzuziehen. Ich finde es nicht fair dem Hund gegenüber, wenn man dieses Risiko eingeht, wenn es anderswo viel besser passen könnte, nur damit sich ein junger Hund nicht noch einmal umgewöhnen muss.
Die TS sagt z.B. auch ehrlich, dass sie nicht die Zeit hat, den Hund anderweitig gezielt zu fördern und dass ihre Ambitionen weiterhin beim IPO liegen und die Nichtbegabung der Hündin dort ein Loch reißen würde. Ich finde es nicht fair, dass die Hündin eine "Enttäuschung" bleiben muss, wo sie doch ganz sicher Begabungen und Anlagen hat, die sich nach Einstellung der IPO-Arbeit durchaus auch viel deutlicher zeigen könnten. Und weiter IPO machen, mit einem Hund, der da kein Interesse dran hat? Das wäre für mich das absolut unfairste und egoistischste, was man als Halter tun kann. -
Deine Kinder sollen in Sicherheit aufwachsen dürfen.
Viel Glück und alles Gute für den kleinen Schreihals.
Verwechselst du da gerade irgendwas?
Ich würde da jetzt einfach gar nichts entscheiden, wenn es eine Übergangslösung gibt, nicht in dieser Situation, wo alle, Menschen wie Hund, neben sich stehen.
Liebe TS, bitte schämt euch nicht, dass ihr Hilfe braucht. Ihr müsst da nicht alleine durch und ihr sollt euch und eure Hobbys darüber auch nicht aufgeben. Kommt erstmal auf die Füße und dann sortiert euch neu.Und ja, das ist ein Hundeforum, aber Hunde leben in einem sozialen Gefüge mit ihren Menschen und damit ist das eine vom anderen eben nicht immer trennbar.
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Würdet ihr einen Hund abgeben, wenn sich herausstellt, dass dieser so gar nicht das ist was ihr erwartet habt?
das war deine Ursprungsfrage
Theoretisch sind wir schon lange im OT. Und zwar seit dem Moment als wir begonnen haben darüber zu diskutieren ob Hunde leiden wenn man sie abgibt.
Meiner Ansicht nach ist das das zentrale Thema: Wie schlimm wäre das für den Hund? Oder wonach willst du entscheiden?
Wo wir dann bei der Frage wären, wie "schlimm" es für einen Hund ist, wenn er sich in einem Leben einrichten muss, das nicht zu seinen Anlagen und Bedürfnissen passt und damit bei der realistischen Frage, wie weit KANN man als Hundehalter seinem Hund diesbzgl. entgegenkommen und die Vorstellungen des eigenen Lebens entsprechend ändern und anpassen.
Natürlich ist es immer eine individuelle Frage(und eine Frage der realen Möglichkeiten), ob man einen Hund abgibt, aber es zeugt eben nicht automatisch von fehlendem Verantwortungsbewusstsein oder einer fehlenden Zuneigung, manchmal ist es sogar ganz das Gegenteil.
Wie viele Menschen behalten ihre Hunde aus reinem Egoismus und wie häufig ist es am Ende der Hund, der das ausbadet. -
Hast du schon einmal Border Collies bei der Arbeit gesehen?
Wenn ja, bist du noch immer sicher, dass dein Hund nicht etwas anderes in seinem Leben verdient gehabt hätte, wenn es möglich gewesen wäre?
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Ich habe nicht das Gefühl, dass hier in der Dogforumszene Hunde wie Handtücher gewechselt werden und auch im Reallife begegnen mir mehr verantwortungsbewusste Hundehalter für die Abgabe gar keine Option ist und erst dann das Drama groß ist, wenn es schließlich eskaliert.
Ich wünsche mir einfach eine realistischere Einschätzung über das, was ein individueller Hund braucht, bzw. über das, was er sich wünscht und über das, was ich als Hundehalter ihm bieten kann. Sicher muss und sollte diese Einschätzung bestenfalls vor der Anschaffung stattfinden, aber Hunde sind Lebewesen und auch der bestmotivierteste und informierte Hundehalter ist erstens nicht vor Fehlannahmen gefeit und zweitens entwickelt sich manches einfach manchmal anders als erwartet und niemand muss da durch, weder der Hund noch der Mensch. Nicht, wenn es einfachere andere gute Lösungen gibt und danach beide glücklicher sind, weil sie Partner haben, die viel besser zu ihnen passen.