Beiträge von *Sascha*

    Der Hund muss nicht abstrakt denken um bei so deutlicher Kommunikation zu begreifen das er da nicht hin soll.

    Das sollte ein Hund hinkriegen zu verstehen.

    Danke. Und das hat auch nichts mit dem Job der HSH zu tun, sondern mit dem Erkennen der Ernsthaftigkeit einer Drohung. Das hat sicherlich etwas mit der Sozialisierung zu tun, ist aber mMn bei verschiedenen Hunden auch schon genetisch unterschiedlich angelegt. Das hat ja in anderen Bereichen eben wiederum auch Vorteile, kann aber eben problematisch werden, wenn unterschiedliche Hundetypen aufeinandertreffen.

    Ich glaube, es geht darum, dass der Pudel das Verhalten evtl. nur deswegen zeigt, WEIL da ein Zaun ist und er sich somit sicher wähnt.

    Kann sein, wäre aber für mich dennoch ein inadäquates und wenig zielführendes Verhalten.

    Fiddeln sehe ich da zwar, aber quasi keine Deeskalation/Beschwichtigung. Und ja, das unterscheidet ein HSH, mit welcher Grundhaltung hier agiert wird.

    Mich hat das tatsächlich auch sehr gewundert, dass das so als normal angesehen wurde, dass die Hunde sich nicht auf der Fläche bei den Tieren sondern am Stall bei den Menschen aufhalten. Ich habe hier ja nun wirklich auch viel Publikumsverkehr und Timur ist nicht das Paradebeispiel eines beständig in der Herde lebenden HSH, aber dem würde es tatsächlich niemals einfallen sich von seinem Posten zurückzuziehen. Sicher werden auch fremde hinzukommende Menschen mal kurz abgecheckt, bei bekannten Gesichtern ein Leckerli abgestaubt oder bei Ungewöhnlichkeiten nach dem Rechten geschaut, aber dann zieht es ihn sofort wieder raus auf die Fläche und zu seinem Job.
    Anders sehe ich es aber etwas bei der Entfernung zur Herde. Gerade der Kangal ist ja eher bekannt dafür, dass er ein sehr weiten Umkreis um seine Herde "sauber" hält. Wäre dann die Frage, was man unter entfernen versteht.

    In der deutschen Rechtsprechung kommt die Ausnahme "HSH ist gezwungen, fremden Hund auszuschalten" noch nicht vor.

    Prinzipiell schon. Aber es wird eben abgewogen, ob der Einsatz des HSH im Verhältnis zum geschützten Rechtsgut stand. Da muss so ein Hund halt erstmal die Gesetzeslage studieren, bevor er reagieren sollte.

    Und dann gilt für den Halter von HSH das Gleiche wie für alle anderen Hundehalter, er muss beweisen, dass der Einsatz seines Hundes notwendig war und es keine weniger schwerwiegende Möglichkeit gab, die Gefahr abzuwehren.

    Und wie du schon sagst, besonders "lustig" ist das, wenn man gar nicht vor Ort gewesen ist und der Geschädigte somit der einzige Zeuge ist.

    Und vllt sollte sich der ein oder andere hier auch mal mit der Thematik befassen, dass es gut und gerne auch mal ein paar Jahre dauern kann, bis so ein Rechtsstreit gegen das Amt gewonnen wird und eine unrechtmäßige Einstufung zurückgenommen werden muss. Ein Weg übrigens den viele aufgrund der hohen Kosten, dem enormen Aufwand und den unsicheren Erfolgschancen eher scheuen.

    Und falls nicht, überleg ob dir Wege einfallen, diese Einstellung zu ändern.

    Man könnte die Gesetzeslage ändern. Und ja, DAS sind reale Ängste mit denen sich manche Hundehalter auseinandersetzen. Muss man vllt mal in der Situation stecken, um das zu verstehen.

    Wir reden doch immer noch von üblichen Hundebegnungen und nicht schießt in Kampfabischt auf meinen Hund zu, oder? Weil da hat glaube ich niemand ein Problem zu tretetn, nur verteidigt man da seinen Hund, weil man Angst um seinen Hund hat. Nicht weil man Angst vor der Reaktion seines Bundes hat.

    Nö, das ist der Denkfehler. Ich habe in der Regel gerade dann Angst vor der Reaktion meines Hundes und nicht Angst um meinen Hund bzw. habe ich Angst vor der Reaktion auf die Reaktion meines Hundes.


    Bzgl. des Pferdes musst du mir mal erklären, wie man ein Pferd daran hindern kann, einen die Beine umwuselnden Hund zu treten.


    Ich finde es sowieso recht "amüsant" welche Gehorsamsleistungen von angeleinten und prinzipiell schon gesicherten Hunden gefordert werden, um nicht hörende, freilaufende, ungesicherte Hunde maximalst zu schützen. Und ja, ich sage maximalst, weil das jeder hier wohl sein möglichstes tut, das setze ich mal voraus.


    @Shepweiler Wenn du tatsächlich einfach nur Angst vor der Unbeholfenheit deines Hundes hast, dann nehm den Druck raus. Der darf nicht beißen und der darf nicht anspringen, das sind die absoluten NoGos. Das musst du absolut ausschließen können. Weitere angebliche Gefährdungen sind vernachlässigbar, insbesondere dann, wenn dein Hund sich sowieso an der Leine befindet.

    Also wenn meinem Pferd ein Hund zwischen die Beine läuft und mein Pferd tritt den tot, dann tut mir das für den Hundehalter und auch den Hund wirklich sehr leid, aber verbuchen tue ich das unter blöd gelaufen. Ich sehe nicht, dass ich oder mein Pferd da nun eine Schuld dran haben. Ebenso wenn ein Hund mir vor das Auto läuft. Das ist wirklich schrecklich und behüte, dass mir das nicht passiert, aber die Verantwortung dafür liegt beim Hundehalter und nicht bei seiner Umwelt. Wobei ich aus einer Verantwortung keinen Vorwurf konstruiert wissen möchte. Wir sind alle nicht fehlerfrei, aber wir können eben nicht erwarten, dass unsere Umwelt jederzeit so gefahrlos ist, dass Fehler nicht zu schlimmen Ereignissen führen können.

    Sascha Es ist nicht richtig, dass der stärkere Hund automatisch "Schuld" hat, Stichwort Tiergefahr.

    Meine Antwort #2.420 bezog sich auf diesen Satz:

    Ja, ich habe mir tatsächlich schon manchmal einen Hund gewünscht, der im Fall einer Konfrontation eher der Unterlegene ist

    Vergiss es. Siehe z.B. auch Suntis Beitrag und ich kann dir da etliche andere Fälle nennen. Die Haftung ist mir doch piepegal, aber das Amt macht dir mit bestimmten Hunden einen solchen Ärger, da darfst du dich mit Anwalt erstmal durch die Instanzen klagen und du bist in der Beweispflicht, dass dein Hund angegriffen wurde und nur ein artgerechtes Abwehrverhalten gezeigt hat. Ansonsten heißt das Einstufung und 2m Leinen- sowie Maulkorbpflicht.


    Eher der Unterlegene heißt nicht, dass ich mir einen Hund wünsche, der eher der Tote ist. Ich finde es nur auch nicht richtig das gegeneinander abzuwägen. Natürlich ist ein toter Hund der worst case, aber das heißt nicht, dass es auch andere Ungerechtigkeiten und Probleme geben könnte. Und wie man sieht ist am Ende u.U. auch manchmal der stärkere Hund tot, wenn da jemand meint, er muss das mit der Axt regeln. Außerdem stelle ich mich doch nicht hin und sage: " Ach, mein Hund wird schon überleben." Das ist doch quatsch.