Beiträge von Marc

    Ella,


    Du sprichst mir aus der Seele.


    Obwohl ich das mit dem nicht-Erziehen gern so interpretiere: Windhunde sind schwer zu erziehen, einige weniger (Greys, Whippets) andere mehr (Barsois, Äffchen). An der Leine ist meiner ... naja ...


    Unsere Hundesitterin (TÄ, Verhaltensforscherin Hund, ehem. Europameisterin Agi) hatte mir mal ein grosses Lob ausgesprochen, weil sie sagte, dass sie noch nie einen so gut erzogenen Windhund gesehen hätte. Ich allerdings bin der Meinung, dass es noch besser gehen könnte.


    Das Problem ist die Unzuverlässigkeit: Windhunde sind schreckhaft und extrem leicht ablenkbar. Dass müssen sie auch sein, damit sie einen Jagterfolg haben (sie müssen innerhalb von Sekundenbruchteilen eine potentielle Beute erkennen und entscheiden, wie sie sie bekommen können (Entfernung, Strategie)). D.h. wenn ich meinen Kleinen von der Leine nehme, muss ich aufpassen wie ein Luchs und jeden Hasen eher sehen als er. Sieht er ihn vor mir, bekomme ich ihn nicht wieder. Und rennt der Hase / Kanninchen auf's Feld, ist er / es tot. Punkt.


    Und das ist das Problem.


    Sry, ich könnte stundenlang schreiben ...



    Marc

    Hei,


    Shiva2006
    Ich würde nie mir einen anderen Hund als einen Barsoi ins Haus holen. Nur würde ich mir den Züchter *noch* sorgfältiger aussuchen.


    Ich bin Admin eines der drei grossen Windhundeforen und kenne dadurch hunderte von Leidensgeschichten dieser sonst wundervollen Tiere.


    Oftmals werden die Hunde nur aus optischen Gründen ins Haus geholt und viele wissen nicht, was sie damit gemacht haben.


    Man muss sich halt darüber im klaren sein, dass man eine fast 100%ige Wahrscheinlichkeit ins Haus bekommt, dass der Hund sich Wild schnappt. Das weiss ich nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch von den Erzählungen meiner mittlerweile guten Bekannten, die ich auch persönlich kenne. Da werde auf einmal die wohlerzogenen, immer Abrufbaren, niedlichen Whippets zu Bestien, die ein Reh regelrecht zerfleischen. Oder der liebe Grey Abends mal kurz zwei Hasen innerhalb von 30 Sekunden tötet. Das ist so und wird man nicht wegreden können - alles andere wäre unseriös.


    Weiterhin bauen viele Windhunde eine geringe Bindung zum Menschen auf. Mein Kleiner hat dies mir mit 12 Wochen gezeigt: Der hat sich auf's Feld gesetzt und mir hinterhergeguckt, wie ich wegging und sich dann um seine Umgebung gekümmert. Verlustängste? Fehlanzeige!


    Genau das Verhalten impilziert aber eine recht schwere Erziehbarkeit. Weiterhin haben viele Windhunde kein Interesse an Spielzeug, Futter, etc., so dass man sie schlecht motivieren kann, wie es mit anderen Hunden geht.


    Diese Liste lässt sich beliebig fortführen.


    Wie gesagt: Wenn man die Eigenheiten wie unzuverlässiger Gehorsam, Jagtleidenschaften usw. akzeptiert, sind das wundervolle Begleiter, wenn nicht, lieber eine andere Rasse.


    Ich habe schon zu oft Leute an Windhunden scheitern sehen. Leider.



    Marc

    Hei!



    Zitat

    Also ich weiß nur positives über das Wesen eines Windhundes zu sagen:


    ... dann bist Du eine von gaaaaaaaaaaanz wenigen, die das können.


    Wenn ich mir die Postings von Windi-Haltern und die Gespräche in Erinerung rufen ...



    Marc

    Hei!



    Ich habe vor 32 Jahren die Abbildung von zwei Barosis gesehen und war spontan hin und weg. Aber die Rassebschreibung der Hunde (und mein damaliges Alter) machten mir einen Strich durch die Rechnung.


    Als ich dann mal den einen oder anderen in Natura sah, war ich nur noch mehr an diese Rasse gefesselt. Und wenn man sich dann mit den Haltern unterhält, stellt man fest, dass die noch viel besser zu einem (mir) passen und dass das, was dort geschrieben steht, völlig falsch ist.


    Naja ... WHA 2003 / Dortmund: Wir lehrnten auf dem WoMo Stellplatz ein Päärchen kennen, die zwei Barsois hatten ... und ein halbes Jahr später hatte ich auch einen.



    Marc

    Hei!



    Ich habe einen Barsoi.


    Meine Meinung zu Windhunden? Ich habe es mir mit der Entscheidung, einen Barsoi ins Haus zu holen, nicht einfach gemacht. Stundenlange Gespräche mit Züchtern und Besitzern, Bücher geschmökert usw. Nach einigen Monaten habe ich mir dann meinen Lebenstraum (einen Barsoi) erfüllt (der gerade auch mitschreiben möchte).


    AAAAABBBBEEEERRR: Windhunde sind anders, auch wenn man, wie meine Freundin, schon richtig Erfahrung bzgl. Hundeerziehung hat, man kann an ihnen verzweifeln. Wenn man nicht den Anspruch hat, mit diesen wunderschönen Tieren Obedience zu laufen, wenn man eigensinnige Katzen mag, dann ist's vielleicht was für einen. Weiterhin muss man sich immer vor Augen halten, dass es bedingungslose Killer sind: Die meisten Hunde haben vielleicht 10% Jagterfolg, bei Windis liegt das eher bei 90%. Und sie wissen, was sie mit der Beute machen müssen (viele Hunde können die nicht aufbechen, die allermeisten Windis machen das).


    Ich würde Dir mal raten, Dir Infos aus den drei grossen Windhundeforen zu holen, da kennen sich die Mitglieder recht gut damit aus, oder mit *kritischen* Windhundbesitzern zu sprechen (telefonieren).


    ;-)



    Marc

    Hei!



    Noch eine Sache: So lieb, schmusebackig und ruhig die meinsten Windhundrassen im Haus sind, draussen werden sie zu Killern.


    Bricht ein Kanninchen ein paar Meter vor Dir hoch, ist es zu 95% tot, wenn Du Deinen Hund nicht an der Leine hast. Punkt.


    Es gibt -zig Berichte von Windihaltern, die beteuerten, dass ihr Hund nie sowas tun würde und immer auf's Wort hören würde, die ganze Erziehung, BH(A)'s usw. sind aber zum Teufel, wenn die Wild sehen. Jahrhunderte (bei Orientalen: Jahrtausende) andauernde Selektion kann man nicht innerhalb von ein paar Monaten wegerziehen.


    Guck Dich mal in den Windhundforen um ...



    Marc

    Hei!



    Auch ich denke, dass es ein Podenco ist.



    [zu dünn]
    Das wird jetzt gerade in den entsprechenden Foren diskutiert, die Azawakhs werden auch immer dünner ("trockener") und entfernen sich immer weiter vom afrikanischen Type. Und wenn die Leute in der [u]Sahel-Zone[/b] entsetzt fragen, ob die Hunde hier nix zu essen bekommen ... :(



    Marc

    Hei!



    Ich glaube, ich kenne keinen Barsoi, der nicht klaut ;-)


    Meiner schafft es, Löffel aus Joghurtbechern zu klauen, während wir daneben sitzen.


    Ich denke, das ganze hat zwei Gründe:


    1.: Seine Körpergröße ermöglicht es ihm
    2.: Das noch recht ursprüngliche Verhalten


    Hast Du es nicht auch beobachtet, dass Deiner auf spaziergängen systemathisch Bäume nach Wasserstellen absucht? Es gibt viele Berichte von Barsois, die nachdem sie weggelaufen sind, im Winter ein paar Monate alleine überlebt haben und nicht irgendwie dünner geworden sind. Das ist wirklich noch eine Rasse, die das schafft. Dazu gehört (dummerweise) auch das verlangen, alles nach Verwartbaren abzusuchen.


    Mein kleiner hat mittlerweile sein eigenes Zimmer bei uns, weil's sonst so aussieht:


    ;-)


    Marc

    Zitat

    du auspowern heißt einfach nur das mein freund und ich spazieren gehen und der hund sich derweil mit laufen vergnügt. mehr nicht. keiner zwingt ihn zu irgendwas und da er noch jung ist spielt er eben gerne mit anderen hunden und die sind meistens nach 5 min schlapp und er will halt gerne länger spielen. nur da kommen halt die langsameren hunde nicht mit.


    Dann scheinen Salukis doch eher Ausdauerläufer zu sein, wusste ich nicht. Yankee hat auch in jungen Tagen (er ist jetzt gerade 2 Jahre alt) auch viel getobt, aber eher kurz und heftig. Heute ist's auch so: Er ist zwar schneller als Gina, hat aber längst nicht ihre Kondition.


    Marc

    Zitat

    ja schon aber uns gehts echt nicht ums rennen laufen sondern einfach nur um den spass für den hund.
    und da sind halt andere schnelle hunde zum spielen am besten.


    ... habe ich schon verstanden ...


    Daher nochmal die Antwort: Ist dass "auspowern" bei sehr hohen Geschwindigkeiten denn gut für einen derart jungen Hund?


    Ich weiss das beim Barsoi, dass das gar nicht gut ist und man mit herben gesundheitlichen Folgen rechnen muss. Weiterhin sind Barsois (wie die meisten Windhunde) Sprinter, die sowieso nicht auf Ausdauerleistung getrimmt wurden und daher - erst recht nicht im jungen Jahren sich durch langes, schnelles Laufen auspowern sollten ...


    Wie gesagt, ich weiss nur, dass dies nur bei vielen Windhunden so ist, kenne mich mit den orientalen aber nicht so gut aus ...


    Marc