Beiträge von Anne2016

    Kommt Junghund dann auf die Idee, dass man ja auch mal die Ärmel hochkrempeln und auf dicke Hose machen könnte, gibts nen Abbruch. Angepasst an den Hundecharakter und die Situation. Und ich fordere sofort wieder das erlernte Verhalten ein. Wird das wieder gezeigt, belohne ich das auch wieder sehr großzügig.

    Das grosszügige Belohnen habe ich eigentlich auch auf dem Plan. Zur Zeit bin ich jedoch noch viel zu stinkig über diese neue Marotte meines Mäuschens. Ich muss es mir trotzdem hinter die Ohren schreiben. Danke, dass du mich nochmal dran erinnert hast.


    hier gibts auch Spaziergängen wenig Beschäftigung.. eigentlich gehe ich am liebsten so, dass ich meine Hunde vom Anfang bis Ende möglichst gar nicht ansprechen muss und sie einfach ihr Ding machen können.


    Oh ja, so liebe ich Spaziergänge auch, bzw. wir beide. Ich mache mich mit meinem ganzen Equipment (zwei Leinen, Leckerli, Wursttube, Felldummy, Hundepfeife) ja schon zum Affen. Auf Unterhaltungsprogramm stehe ich so gar nicht.

    Ich kann gar nicht sagen, was ich bei Felix alles probiert hab. Jeden Blick belohnt. Geklickert. Futter versteckt. Mal nichts gemacht und einfach gegangen. Der wusste immer, wo ich war - und ist trotzdem stiften gegangen, wenn sich die Gelegenheit bot.
    Ich grinse bei dem Satz "Du musst das Größte für Deinen Hund sein" nur noch still in mich hinein. Mit einem Eichhörnchen oder einer frischen Fährte kann man bei einem triebstarken Jäger nicht konkurrieren. Da kann man nur verlieren. Vieles geht dann über Gehorsam, aber eben nicht ohne Kontrolle.

    So ist es hier auch. Wir konnten mehrere Monate im Freilauf gechillt unsere Runde drehen. Zur Zeit hat Mäuschen eben wieder seine lustigen Einfälle. Und die Rehe halten sich gerade nicht an das Dämmerungsaktive.


    Vielleicht riecht es auch einfach zu sehr nach Frühling :hurra:

    Warum sollte der Hund nicht mitbekommen, dass er dene Geduld überstrapaziert?

    Mir wäre es lieber, es würde erst gar nicht so weit kommen. ;) Es macht mir einfach miese Laune und eigentlich will ich es ja schön finden mit Hund.


    Da habe ich so ein pubertären Rotzlöffel (auf bestimmte Situationen bezogen, nicht allgemein), der mir trotz vielen netten Trockenübungen sagt: "Hab gerade keine Lust auf nett. Ich muss aufpassen, dass mich der Rüde da vorne nicht blöd anglotzt. Und wehe er benimmt sich prollig ... Was rieche ich da unter meiner Nase? Häää, du hast kein frisch gekochtes Hühnchen dabei??? Und jetzt soll ich noch schnell den Blick abwenden?... Moment! Dieser Proll kommt näher. Daaaas giiiibt`s doch nicht! Der wagt es doch tatsächlich, mich so anzuglotzen. Die Luftpumpe!... Haaach, mach doch mal die Hand vor meiner Nase weg. Ich seh nix, ich seh nix... Oooooh, der ist gleich da. Lass doch mal die Leine los, dass ich an ihn dran kommt. Warte, warte, warte...Boa, dieser Heckenbrunzer!...ICH HABE DIE DICKEREN EIER!!!... So, dem habe ich's aber gegeben. Jetzt brauche ich ganz schnell eine passende Hecke zum Drübermarkieren. Trödel doch nicht so."


    In unserer Hundegruppe in der Hundeschule klappt die Umorientierung schon sehr gut. Da sind ihm die Regeln klar und die Hunde kennt er auch. Im Alltag regelt er es lieber selber. *nerv nerv* :lepra:

    Bei uns ist es gerade wieder sehr anstrengend.
    Mr. Testosteronbombe muss jetzt auch noch gelegentlich Hunde anprollen. Es sind glaube ich immer Rüden: entweder welche, die glotzen (wie er auch) oder intakte (wie er auch).
    Heute war meine Zündschnur recht kurz und ich habe meinen Junior geblockt, mit dem Fuss aufgestampft plus Abbruchsignal. Ich weiss, blöd und blöde Reihenfolge. Doch erstaunlicherweise hat er mich wahrgenommen und mit der Zunge beschwichtigt (eingeschüchtert ist er zum Glück nicht)


    Es nervt mich gerade. Es nervt mich, dass ich mittlerweile solche Methoden anwende (bin sonst mit Engelsgeduld und einer guten Portion Humor ausgestattet). Es nervt mich, dass das Hundebegegnungs-Training noch nicht wirklich Früchte getragen hat (wir üben Blick abwenden, usw). Es nervt mich, dass er mit praktisch nichts Nettem (begehrtes Futter) aufhört zu Glotzen. Es nervt mich, dass er gegenüber anderen Rüden auf dicke Hose machen muss. Und es nervt mich, dass ich so oft genervt bin.


    Die Hundetrainerin warf schonmal den Chip in die Diskussion. Ich bin da sehr zwiegespalten. Ich verstehe, dass ein niedrigerer Hormonspiegel etwas Ruhe in die Sache bringen könnte und somit das Training besser beim Pubertier ankommmen könnte. Auch verstehe ich, dass Junior die Lernerfahrungen, die er jetzt macht, auch mit ins Erwachsenenalter nimmt. Andererseits lese ich auch vieles, sehr vieles, was in unserem Fall gegen die chem. Kastration sprechen würde. Ein grosser Punkt ist auch das Jagen. Wenn der Jagdtrieb durch einen Chip noch intensiver werden sollte, dann...


    Hoffentlich ist das Mäuschen bald erwachsen

    Es ist wohl nicht ungewöhnlich, dass unsichere Hunde weniger gut mit Männern klar kommen.
    http://www.patriciamcconnell.c…og-are-more-afraid-of-men
    Es wäre sicher ratsam einen positiv arbeitenden Hundetrainerin vor Ort zu Rate zu ziehen. Und dann würde es für die nächste Zeit (Wochen, Monate) bedeuten, viel Management, Training, viel Ruhe für den Hund (guter Schlaf finde ich besonders wichtig), und viel Geduld.


    Ich hatte schonmal einen Tierschutzhund, der einfach viel Zeit brauchte, bis er sich auch an mehr als eine Person binden konnte. Hilfreich war es damals, dass man nicht forciert, eine gute Bindung aufzubauen. Der Hund kam dann schon als er soweit war und es zulassen konnte.

    Ich habe die Flexi bei meinem Junghund nur einmal ausprobiert... furchtbar. Die hole ich vielleicht in ein paar Jahren mal wieder vor, wenn er die Welt nicht mehr sooo aufregend findet.
    Mit der Flexi ist es total unpraktisch, wenn man notfallmässig mal in die Leine greifen müsste. Ausserdem habe ich Schiss, wenn meine temperamentvollen 20kg unerwartet losspurten und mir den Kasten aus der Hand reissen. Ich habe auch schon einen Flexi-Hund gesehen, der unerwartet auf die Strasse rannte. Das Auto hat dann einen Bogen gemacht... Nee, nee. Für uns wäre das Teil nichts.

    Wenn ich umkehre, kommt er immer brav mit, erstaunlicherweise :smile: Und nach solchen Massnahmen kann er sich auch gut zusammenreissen.
    Es bleibt halt trotzdem ein Thema. Zum einen sein Jagdtrieb plus Katzen, zum anderen darf er sich bei den anderen Familienmitgliedern daneben benehmen (kreischen und an der Leine ziehen). Eine variable Belohnung sozusagen :omg: Jedenfalls kann er sich mit mir inzwischen besser beherrschen. Mit Fiepen kann ich mich vorerst arrangieren, Hauptsache kein Schreien beim Aufbruch und kein kopfloses Huhn beim Gassi. Er bekommt somit einfach besser mit, wenn ich mit der Leine unzufrieden bin.

    Die überbordende Vorfreude haben wir hier auch.
    Wenn der Hund schon total überdreht den Spaziergang startet, ist es kein Wunder, dass er an der Leine zieht. Auch wenn es mühsam ist, ein ruhiger Start ist schonmal das A und O. Deshalb mache ich es auch so: kann sich das Mäuschen nicht beherrschen, verlasse ich den Flur und setze mich ein paar Minuten hin. Wir hatten schon Phasen von sehr grosser Aufregung. Da bin ich dann einfach jedesmal wieder umgekehrt (zurück ins Haus), wenn er die Gegend vollkreischen (hört sich an, als ob man einem Hund auf den Schwanz tritt) wollte. Das hat geholfen, er konnte sicht konzentrieren. Zwar ist er noch nicht entspannt, doch immerhin läuft er nicht mehr wie ein kopfloses Huhn durch die Gegend.


    Wenn es wieder wärmer ist, üben wir "langweiliges Rumstehen" an den Aufregung-hot-spots und "Aufbruch zum Spaziergang" im Schneckentempo.


    Das verlangt dem Hund zwar vieles ab. Doch wie wichtig das gesittete Laufen an der Leine ist, fällt besonders im Winter auf, wenn es überall rutschig ist. Da kann ich es erst recht nicht brauchen, wenn mich mein ungeduldiger Bub auf dem Weg vom Haus zur Strasse versucht die Treppen runter zu zerren.