Wieder ein Update zu unserer Sitz-Glotz-oder-Ducken-und-Fixieren-Baustelle bei Hundebegegnungen.
Wir waren nun schon dreimal beim Lernspaziergang unserer Hundeschule.
Max. 5 Hundeteams nehmen teil. Wir üben Aufmerksamkeit des Hundes auf den Halter lenken und belohnen, kleine Alltagsübungen (zB. Rückruf), Impulskontrolle, Schnüffelspiele etc. alles an der Leine. Die Hunde haben bei den Übungen so viel Abstand, dass sie konzentriert beim Halter bleiben können. Die Hunde lernen sich vor allem über den Geruch kennen. Die Plätze werden rotierend getauscht, damit jeder Hund die anderen mal riechen konnte.
Mein Kleiner durfte nach den Übungen schon ein paar der Hunde begrüssen (nicht auf einmal natürlich), unter Aufsicht und Anleitung der Hundetrainerin und an der lockeren Leine. Bei einer buddha-artigen Bergamaskerhündin hat er gefiddelt wie verrückt und die Hundetrainerin hat uns allen die Körpersprache beschrieben und erklärt. Es ist eben kein Spiel, das mein Kleiner zeigt, sondern ganz starkes Beschwichtigen. Die Hundetrainerin zeigt mir dann jeweils auch den Zeitpunkt wenn es gut ist, Carlos wieder aus der Situation rauszunehmen und fett zu loben.
Bei einem anderen Hund hatte er mal richtig die Gelegenheit vor einer Begrüssung deeskalierendes Verhalten (Blick abwenden) zu zeigen. Das fanden wir alle toll, dass Carlos die Erfahrung machen konnte, dass seine Strategie aufgeht Der andere Hund beschwichtige nämlich auch schön und so gingen wir wieder auseinander, ohne dass mein Kleiner anfangen musste rumzufiddeln. Die Hundetrainerin und ich hatten beide den Eindruck, dass Carlos ganz dankbar war, dass wir die Begegnung so lösen konnten
Daher kann ich die Lernspaziergänge bisher als vollen Erfolg verbuchen und für mich ist es ein enormer Gewinn, dass unsere Hundetrainerin so viel zur Köpersprache einfliessen lässt.
Im Alltag beobachte ich gerade, dass er ein Mü weniger an anderen Hunden interessiert ist. Klar, wenn ein Hund an uns vorbei ist, kann er es kaum erwarten bis er die Spur erschnüffeln darf. Das ist ihm enorm wichtig und ich darf das auch unbedingt als Belohnung für Blickkontakt einsetzen Doch wenn er Kontakt zu einem anderen Hund hatte, ist er schneller zufrieden und fängt nun eher wieder an, sich mit den Gerüchen am Boden zu beschäftigen. Ob es auch absichtlich beschwichtigendes Verhalten ist? Hm. Schwer zu sagen.
So, das war es mal ganz grob soweit.
Liebe Grüsse,
Anne