Beiträge von Anne2016

    Bei so gut wie jedem zugelassenem Hundekontakt wird erst vorsichtig beschnüffelt, danach folgte bisher immer eine Spielaufforderung. In der Hundeschule beim Freilauf hatte er bisher auch nur gute Erfahrung. Für ihn bedeuten andere Hunde: Spielen.

    Da wir gerade das gleiche Thema habe, lese ich sehr gespannt mit.


    Mein Kleiner geht bei Hundesichtung in eine Sitz-Glotz-Position und bleibt wie ausgestopft sitzen bis der andere Hund endlich da ist. Fixiert wird weiterhin, ein Beschwichtigen (zB. Blick abwenden) gibt es leider nicht. Dann wird kurz an der Nase beschnuppert und meiner fängt an rumzuhüpfen, möchte am anderen Hund schnuppern, lässt sich selbst jedoch nicht in die Karten schauen. Die meisten Hunde sind von seiner überschwänglichen, distanzlosen Art angeätzt, und er bekommt oft eins auf den Deckel... er probiert es dann allerdings immer wieder, rumhüpfen, Spielaufforderung, etc. :(


    Meine Hundetrainerin wies nochmal drauf hin, dass diese Kombination aus Freeze (hinsetzen) und fixieren, die anderen Hunde schonmal verunsichert, manche davon eben auch provoziert.


    Deshalb ist es wichtig, dieses Fixieren unbedingt zu unterbrechen. Hier habe ich davon geschrieben


    https://www.dogforum.de/index.…tID=13923518#post13923518


    Es wäre also sinnvoll ein Verhalten zu trainieren, dass Deinem Hund auch im Freilauf eine Möglichkeit bietet aus der Kontaktaufnahme (das fängt schon mit andere Hund angucken an) auf höfliche Art herauszugehen und darüber zu lernen, dass man das trotzdem ganz gut überlebt und der andere dann auch nicht "böse" mit einem ist.

    Was meinst du mit "auf höfliche Art herauszugehen"? Meinst du Blick abwenden?

    Emmi ist generell nicht so der Leckerchen-Typ, zuhause nimmt sie auch nicht immer was an, draußen aber garnichts (selbst nicht die Sachen, auf die sie zuhause total abfährt..). Aber ob das der Grund ist?

    Vielleicht ist sie noch zu aufgeregt zum Essen.


    Wir müssen die Ansprechbarkeit, bzw. das Führen lassen bei Hundebegegnungen auch üben. Und zwar so: "Signal (zB. komm, wir gehen) --> Geschirrgriff --> Markerwort --> Weggehen und Futter und Lob, Lob, Lob
    Das müssen wir vor allem trocken üben, dh. in Situationen ohne andere Hunde. Also, zuhause oder beim Spazierengehen immer mal wieder einbauen. So soll der Hund lernen, was gemeint ist, wenn man "komm, wir gehen" sagt.


    Wenn Emmi draussen nichts fressen will, ist es natürlich schwierig. Doch zuhause könntest du es so üben. Und ich würde für draussen mal ganz schweres Geschütz auffahren: gekochtes Hühnchen ;)
    Diese Belohnung soll sie dann auch nur für diesen Zweck bekommen.

    Ein Update zum Ducken bei Hundegegegnungen für alle, die sich auch dafür interessieren...


    Heute habe ich nochmal mit der Hundetrainerin gesprochen. Wir haben da definitv eine Baustelle. :pfeif:
    Sie meint, es sei ein Konfliktverhalten von Carlos, dass er sich bei Hundesichtung wie ausgestopft auf den Popo setzt (Freeze). Hinzu kommt, dass er den anderen Hund ja auch noch mit dem Blick fixiert. Die Hundetrainerin meint, die Kombination von Freeze und Fixieren würde den anderen Hund natürlich provozieren - gerade heute bekam mein Kleiner nach kurzem Beschnuppern wieder eins auf den Deckel von einem freilaufenden Hund, den er durch seine Sitz-Glotz-Position zuvor wahrscheinlich unbeabsichtigt provoziert hat.


    Wir müssen nun aufpassen, dass Carlos nicht ständig solche negativen Erfahrungen macht, ansonsten könnte er sich irgendwann mal anfangen sich zu wehren (Angriff, auch Konfliktverhalten) :verzweifelt:


    Die Hundetrainerin schlug vor:
    - keinen Kontakt mehr zu Fremdhunden (schon gar nicht an der Leine)
    - Fremdhunde wegschicken, abblocken, Leckerli schmeissen, etc.
    - mit ihm das Weggehen üben (Signal --> Geschirrgriff --> Click --> Futter --> Weggehen), viele Trockenübungen machen
    - Kontakt zu seinen Hundefreunden fördern, damit er lernen kann, wie man Hunden auf nette Art begegnet (ohne nerviges Rumgekasper, Fiddeln)


    Ein paar wenige coole Hunde kenne ich inzwischen. Eine Bergamasker-Hündin haben wir schon ein paarmal getroffen. Gestern schaffte sie es ganz cool, dass mein Kleiner relativ schnell aufhörte sie zu nerven und beide haben dann im Schnee geschnüffelt. Diese Gelegenheit packte ich beim Schopf und wir sind dann ein Stück mit Herrchen und Hündin gelaufen. Jeder Hund machte sein Ding, ab und zu wurde auch mal an der gleichen Stelle geschnüffelt. :smile:

    Bisher habe ich immer gedacht, die „schlechte“ Führung und die fehlende Sicherheitsvermittlung Ursache für dieses alles sei

    Nur eine kurze Idee zwischendurch:
    Wäre es auch möglich, dass du ihm das Pöbeln beigebracht hast?
    Ich habe meinem alten Hund (unbeabsichtigt natürlich) das Pöbeln gegen Menschen beigebracht. Meiner Hundetrainerin ist diese Verhaltenskette zum Glück aufgefallen.

    Ja, das wäre am besten. Ich habe das immer als Ziel und das ist ein wichtiger Grundbaustein bei meiner Leinenführigkeit.

    Wenn man das hinbekommt, haben sich sämtliche Techniken zum Erlernen der Leinenführigkeit eigentlich erübrigt.
    Hier ein Leckerli, da ein Bein davorstellen, Stehenbleiben, Richtungswechsel, Leinenruck etc... Bis der Hund erstmal checkt, was das Ganze überhaupt soll ... :???:


    Doch wie macht man einem Hund klar, dass eine Bewegungseinschränkung etwas angenehmes ist?

    Erster Schritt wäre, dass du dich von jeglichem Erwartungsdruck freimachst, den wohlmeinende echte oder selbsternannte Experten erzeugt haben. Dein Hund ist, wie er ist, und er ist toll! Und dann fokussierst du darauf, Verhaltensweisen noch toller zu machen, indem du sie unterstützt und bestätigst. Deine eigenen Ruhephasen hingegen gehören nur dir.

    Erstmal Danke dafür :gut:
    Es fällt eben schwer, da ja nicht nur ich gefrustet bin, sondern mein Bub auch, weil es eben nicht so schnell weitergeht, wie und wohin er möchte. Und seinen Frust aushalten zu können erfordert meinerseits enorm viel Impulskontrolle ;)

    Wäre denn der Ansatz für die Leinenführigkeit nicht dahin gehend, dass die Leine für den Hund zum Ruhesignal wird? Doch wie übe ich das?


    Ich bin im Moment gerade recht gefrustet. Zwar kann mein Bub auch mal anständig an der Leine gehen, doch wenn er loslegt, zerrt das nicht nur an meinem Arm, sondern vor allem an meinen Nerven. 20kg mit Anlauf und einem völlig aufgeregtem Hund, weil er gerade eine Katze gesehen hat, oder zu einem anderen Hund hin möchte,... nicht mal die Leberwursttube kann ihn ablenken. Das bedeutet Frust für beide Enden der Leine.

    Hunde an denen wir gut vorbeigehen konnten werden plötzlich angeblafft, andere wieder nicht.

    Wahrscheinlich haben die anderen Hunde irgendetwas kommuniziert (zB. blöd gekuckt), das wir nicht so schnell sehen würden, dein Hund jedoch schon. Und das hat ihn auf die Palme gebracht. Vielleicht war es auch nur der Geruch. Für deinen Hund ist es jedenfalls ein mega Aufreger, oder er gruselt sich sogar vor diesen Hunden.

    Wir gehen nicht immer dieselben Wege, oft fahren wir auch mit dem Auto wohin und laufen da, damit ich wenigstens ein territoriales Gehabe ausschließen kann.

    Vielleicht würde es etwas Ruhe und Sicherheit reinbringen, wenn du die nächste Zeit die Gassistrecken nicht wechselst.

    Wie schon geschrieben, er ist ziemlich unsicher und manchmal, wenn es zu Hundekontakten kommt, habe ich den Eindruck, dass er nicht wirklich weiß, wie er mit ihnen umgehen soll.

    Wenn er schon so unsicher ist, hilft es ihm vielleicht, wenn er die nächste Zeit nur "Bekannte" trifft. Fremdhundekontakt würde ich erstmal sowieso streichen, und bei Hundebegegnungen grossräumig ausweichen. Dann lernen deine Hunde, dass sie sich nicht mit jedem "Dahergelaufenen" auseinandersetzen müssen. Das bringt auch Ruhe und Sicherheit rein :-)

    Das war doch ein reflexartiger Anschiss und kein geplante körperliche pädagogische Massregelung.


    Was ich nicht ab kann ist, wenn andere Leute meinen Hund durchwuscheln, bis er an ihnen hochspringt (ich habe vorgewarnt), um dann an ihm rumzuerziehen, dass er nicht an Leuten hochspringen soll... "nein", "aus", "fertig", usw... :gelbekarte:

    Meiner Erfahrung nach sind die Standard-Labbis auch oft ziemlich hyper, gar nicht so gemütlich wie erwartet, dabei sehr distanzlos-überfordert mit fremden Menschen und Hunden - rumpeln alles über den Haufen (Mensch und Hund), sind davon gestresst und nutzen als Stressabbauhandlung gleich die nächsten über den Haufen zu rumpeln. Ihr nicht mehr vorhandenes Aggressionsverhalten macht ihnen und anderen Hunden oft das Leben schwer.
    Wenn man Besuch bekommen möchte, muss man auch gut dran arbeiten, den rumpeln sie auch gerne über den Haufen.


    Ansonsten: Ich liebe Labbis

    :lol: Ein ganz anrührender Liebesbrief an diese Rasse ;)