Beiträge von Anne2016

    Nachdem ich hier so viele gute Anregungen gefunden habe, wollte ich mal kurz updaten, wie es gerade läuft.


    Das Bellen im Garten ist nach wie vor schwierig. In letzter Zeit war Carlos wenig im Garten, fast nur mal zum Lösen kurz vor dem Schlafengehen. Das geht so einigermassen, wenn man ihn mit Leckerli beschäftigt. Dennoch ist für ihn Garten mit Aufregung verknüpft und ich muss wieder mehr mit ihm draussen üben, damit er mal im Garten sein kann, ohne in der Erwartungshaltung, dass gleich die Nachbarshunde wieder rausgeschossen kommen.


    Für das Rammeln habe ich was simples gefunden, das bei ihm funktioniert. Und zwar: "runter". Das war sowieso das allererste Wort, das er bei uns lernen musste, weil er ständig mit den Vorderpfoten auf den Tisch ist, um zu schauen, was es Fressbares hat. Also, "runter", Pfoten nehmen, auf den Boden setzen und Lob.
    Beim Rammeln funktioniert das auch, ohne dass ich die Pfoten in die Hand nehmen muss.


    Ausserdem vermeide ich Situationen in denen er zum Rammeln neigt. Die Hundetrainerin empfahl das Vermeiden auch, und zusätzlich kann man ihm ein Alternativverhalten ermöglichen, zB. einen gefüllten Kong oder was zum Kauen. Das fand ich zwar einen guten Tipp, jedoch hat der Kong ihn nicht wirklich runtergefahren.


    Noch eine Frage hätte ich: Wie viel schläft so ein Junghund eigentlich tagsüber bzw. wieviel sollte er schlafen?

    Wenn wir keine Action beim Spaziergang machen, macht er die selbst. Er rast quer über Wiesen und Felder (jagt nichts hinterher, rennt wie ein Irrer einfach quer drüber), Schleppt Äste hunderte Meter mit sich mit, sucht sich also Beschäftigung...

    Eigentlich finde ich es prima, wenn er sich - in erlaubtem Rahmen natürlich - selbst beschäftigt. Und so ein Spaziergang ist für einen Hund ja schon spannend genug, erst recht für einen Junghund.


    Mit meinem Junior zB. mache ich draussen gar keine extra Beschäftigung. Mir ist es viel wichtiger, dass er in Ruhe alles entdecken, kennenlernen und einschätzen lernen kann: unterschiedliche Untergründe, Gerüche, Tiere, Menschen, Gegenstände, Maschinen, etc. Was davon ist gefährlich, was ungefährlich, was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt. Es gibt für's Draussensein einfach Regeln, deren Einhaltung mithilfe von Management (derzeit noch viel) und geübten Signalen den Rahmen stecken.


    Und wenn du ihn trotzdem nicht einfach so laufen lassen willst, könntest du auch auf dem Spaziergang Ressourcen verwalten. zB. Hund fragt dich "Darf ich über"s Feld flitzen?" - "Ja, du darfst.", "Darf ich den Ast tragen?" - "Ja, du darfst.", "Darf ich nach Mäusen buddeln?" - "Ja, du darfst, wenn du vorher ein Sitz machst." ... oder so :smile:

    Wir haben auch ein Rammelthema, zwar andere Situation, jedoch vermutlich ähnliche Ursache.
    Die Hundetrainerin empfahl uns, das Rammeln zu unterbinden in Form von Alternativverhalten anbieten. Sie meinte, die meisten Hunde können gut runterfahren, wenn sie was kauen oder schlecken können (Kong).
    Ausserdem... den Auslöser für das Rammeln vermeiden :-)

    Was denkt ihr über solche Gruppen?

    Boa, da sträuben sich mir die Nackenhaare.
    Mich würde wirklich mal die Theorie dahinter interessieren. Soll das Konfrontationstherapie sein a la Spinnenphobie? :omg:


    Die Hunde sollten doch lernen, sich in Anweisenheit (sichere Distanz) anderer Hunde ruhig zu verhalten. Wenn man zwei Hunde, die aus irgendwelchen Gründen soziale Probleme haben, absichtlich aufeinander loslässt, ist das für die Hunde wie eine selbsterfüllende Prophezeihung und Stress pur. Das zeigt auch das Beispiel von diesem Rüden.


    Da fände ich es sinnvoller, mit einem sozial unsicheren Hund, regelmässigen Kontakt mit sozial sicheren Hunden zu ermöglichen, die klar, fair und souverän kommunizieren. Man sollte dem Hund Zeit geben, andere Hunde zu beobachten und einschätzen zu lernen. Das macht sicherer und nimmt die Anspannung raus. Und um andere Wackelkandidaten macht man halt mal einen Bogen.


    Ich bin der Meinung mein Hund muss nicht alle Artgenossen lieben. Wenn er sich an der Leine ruhig an anderen vorbei führen lässt, wäre ich schon zufrieden.

    Ganz genau. Denn das ist Alltag: an anderen Hunden ruhig vorbei laufen, fertig.

    Nochmal kurz zur Erklärung, wie es zum Rammeln kommt.


    Wenn ich derzeit erreichen möchte, dass mein Hund mein Bein umklammert und Rammelbewegungen macht, dann...
    - ist er vorher unruhig
    - bellt immer wieder aus der Terrassentür schauend
    - motzt so ein Wuff, Wuff ohne erkennbare Auslöser wie Nachbarshunde etc.
    - ich habe ihn schon mehrmals versucht zu beruhigen
    - er kann nicht abschalten und motzt weiter
    - ich gehe an die Terrassentür und möchte ihn von der Tür wegschicken (das geht so: ich stelle mich vor ihn, sage "zurück" und gehe in Tippelschritten auf ihn zu, Hund weicht zurück, Lob und Auflösen von bodyblock bzw. bedrängen)
    - Hund macht grosse Augen, Ohren zurück, Kopf schief, und dann klammert er sich an mein Bein.


    Klappt zur Zeit super! :hust:
    In den anderen Fällen ist er in Spiellaune und wahrscheinlich gerade überdreht.

    Vielen Dank für die Erklärung :smile: Jetzt kann ich mir was darunter vorstellen. Positive Strafe bei Hunden klingt ja immernoch so nach "mit der Zeitung eins überziehen" usw.

    In Folge brauchst du deinen Hund nicht mehr Anzuraunzen oder zu blocken ode anderweitig körperlich einzugrenzen, weil das "Nein" zur konditionierten (positiven) Strafe wird...

    Ok, ich werde mir mal was überlegen, was den für den Kleinen eine Strafe sein könnte. Anraunzer oder Bodyblocks sind ja schon fast abgelutscht. Was meinst du mit anderweitig körperlich eingrenzen?

    Die "Hormone" oder Umbauprozesse des Hirns als Ursache würde ich mal ganz schnell aus dem Kopf streichen..bzw. egal ob sie daran beteiligt oder nicht, sie ändern nix an daran, dass an seinen Problemen gearbeitet werden muss...

    Alles klar. Wird gestrichen. :gut:

    mehrere Jahre, da ich die Ursache erst spät und durch Zufall gefunden habe. Bei uns lag es an der Ernährung....
    Wobei auch vorher weniger meist mehr war. nur hat sich die Grenze eben verschoben. aktuell habe ich aber das Gefühl, dass sie wieder anfälliger wird. muss ich mal beobachten..

    Ui, da habt ihr auch eine Odysee hinter euch.
    Falls sie erst in letzter Zeit wieder anfälliger ist... unsere Hundetrainerin sagte letzte Woche, dass sie neuerdings von vielen Kunden (nicht nur von uns) hört, dass ihre Hunde hibbelig sind. Vielleicht liegt es auch am Wetterwechsel :ka:

    also wenn meine maus in neurosen verfallen ist, dann habe ich das keinesfalls gestraft. der Hund kann da nichts für.

    Das sind eben auch meine Überlegungen. Sind es die Hormone? Ist es noch Eingewöhnung? Schliesslich ist er erst 2 Monate hier und kam auch nicht aus wohlbehüteter Aufzucht. Hat sein Dauerhusten was damit zu tun? Ist ihm zu langweilig? Ist es ihm zu viel Action? Zu wenig Hundekontakt? usw... Deshalb habe ich es erstmal mit kommentarlosem Weggehen probiert.


    Und.parallel natürlich vermeiden dass es soweit kommt.

    Da muss ich dann noch herausfinden, bei welchen Gelegenheiten er diese Ferkelei macht ;-)


    Wie lange hat das bei deinem Hund gedauert, bis die Neurosen nachliessen?

    Nur...wenn der Hund "lernt", dass ein Verhalten bestraft wird, dann reduziert das die Auftrittswahrscheinlichkeit/Häufigkeit. In Folge gibt es keinen Grund mehr dafür und das "nicht juckeln" wird negativ verstärkt.

    Mir ging es vor allem ums Schimpfen als Strafe. Das ist etwas, das ich wirklich ungern aus pädagogischen Gründen einsetzen möchte. Denn ein Anschiss meinerseits hatte nicht nur Erfolg, sondern es hat auch schon dazu geführt, dass Senor noch einen drauflegte :lepra:


    Wenn ich ihn anschnauze weil irgendwann mal meine Engelsgeduld hinter einer Himmelswolke verschwindet, dann ist das was anderes. :smile:


    Wie könnte also so ein pädagogischer Anschiss aussehen? Hättest du ein Beispiel wie ich das machen könnte? Ich denke, wenn ich unsere Hundetrainerin frage, würde sie mir zur negativen Bestrafung (zB. weggehen) raten.


    Mir fällt gerade ein, ich kenne ein Abbruchsignal von Patricia McConnell, das über positive Strafe aufgebaut ist: "enough" (youtube)


    Meinst du sowas?

    Ich kenne mich mit den Erziehungsfragen leider nicht aus (lese deshalb interessiert mit.) Aber so rein gesundheitlich: mit meiner Hündin könnte ich mich definitiv nicht vor einen Supermarkt stellen, wenn sie Husten hätte. Viel zu kalt, viel zu viel Anstrengung.

    Also, sein Husten konzentriert sich auf morgens und fast überwiegend zuhause oder beim Gehen oder Kommen. Als letztens sein Husten am schlimmsten war, hat er ab und zu auch mal beim Spazierengehen gehustet. Doch jetzt ist es zum Glück wieder besser.


    Mit einem hustenden Hund würde ich mich zum Wohle aller auch keine paar Minuten vor den Supermarkt stellen und bei der Kälte auch nicht lange ohne Bewegung draussen aufhalten. Es ist auch kein innerstädtischer Supermarkt, sondern einer auf dem Lande mit einer Wiese nebenan, wo bis vor kurzem noch die Schafe geweidet haben. :smile: