Hallo zusammen,
nach einiger Zeit des intensiven Mitlesens, möchte ich euch gerne mal nach eurer Einschätzung fragen.
Das ist der kleine Rabauke: Carlos, ein Spaniel-Mix, 7 Monate alt, wurde als Welpe auf spanischen Strassen aufgelesen, kam danach auf eine Pflegestelle, vor drei Monaten in die Schweiz und vor zwei Monaten zu uns :-)
Derzeit hat Carlos noch ein medizinischen Problem (hartnäckiger Husten), das in Behandlung und in Abklärung ist.
Zwar hätte ich viele Fragen, jedoch konzentriere ich mich lieber auf das brennendste Thema:
Seit Neuestem bellt Carlos zuhause sehr viel Das reine Melden, wenn er draussen was hört, würde sich im Laufe der Zeit sicherlich beruhigen. Doch er motzt auch oft einfach so vor sich hin, eine Art Selbstbelohnen. Was steckt dahinter? Unseren letzten Hund konnte ich auf seinen (Wohlfühl-) Platz schicken, dann war er ruhig. Das hat super geklappt. Carlos hat noch keinen festen Schlafplatz. Sein Bett benutzt er selten und liegt bevorzugt auf den harten Fliesen.
Der Brennpunkt ist aktuell der Garten . Wenn er anzeigt, dass er raus möchte, kann es sein, dass er nur zum Pöbeln raus hechtet anstatt sich zu lösen. Am schlimmsten ist es, wenn er kurz vorher unsere Nachbarshunde (Zaun an Zaun mit Sichtschutz) draussen hörte. Inzwischen regt er sich über die beiden so arg auf, dass es ihm die Nackenhaare stellt. Er regt sich auch auf, sobald er nur einen Mucks von ihnen hört. Man muss dazu sagen, dass die beiden Hunde nicht wirlich in ihrere Mitte sind (arbeitslose Hütehunde mit einem Nervenkostüm von Louis Defunes). Inwzischen macht Carlos ihnen jedoch starke Konkurrenz, was das angeht.
Es ist schade, dass wir den Garten nicht richtig nutzen können. Sei es zum entspannten kurzen Lösen, bei der Gartenarbeit "helfen", gechillt auf was Rumkauen, die Sonne geniessen usw. Das ging alles schonmal sehr gut. Zur Zeit geht nur Leckerlisuchen recht entspannt.
Anfangs habe ich ihn an der Hausleine wieder reingebracht, wenn er im Garten pöbelte. Dann fing er an, in die Leine zu beissen und Tauziehen zu spielen. Zur Zeit trage ich ihn rein Wenn ich das Gefühl habe, die Stimmung könnte ins Pöbeln kippen, gehe ich mit ihm und Leckerli bewaffnet raus und belohne ihn fürs ruhige Verhalten bzw lenke ihn ab. Somit stürmt er schonmal nicht raus. Doch so einen richtigen Fahrplan habe ich immer noch nicht. Habt ihr eine idee?
Hier unser grober Tagesablauf, der jedoch nicht starr eingehalten wird:
07:00 raus zum Lösen
10:30 Schnüffelrunde oder Freilauf-Spaziergang (20 min)
15:00 evtl. Schnüffelrunde oder Freilauf-Spaziergang (30 min)
18:00 Abendspaziergang (20 min)
23:00 raus zum Lösen
Ich versuche mich an der 5-min-Regel zu orientieren. Wir gehen pro Tag 2-3 mal länger raus, also 20-30 min. Einmal pro Woche ist Junghundekurs (in der Schweiz obligatorisch), wo Schwerpunkt auf ruhiges Verhalten, sprich Alltag, gelegt wird. Für den Kopf übe ich mit ihm nur das Nötigste: zB. Abbruchsignal, weil er lauter ekliges Zeugs aufliest und ein Hinlegen (brauchten wir für das Lungenröntgen). Dann üben wir noch Pfoten und Ohren anfassen lassen (seine Beisshemmung ist noch ausbaufähig). Das Meiste lernt er draussen: LKWs, Pferde, Kühe, Weidezaun , am Strassenrand warten, Hundebegegnungen, etc. Ansonsten möchte ich, dass er zuhause möglichst viel schläft.
Ich weiss, dass eine Eingewöhnungszeit lange dauern kann. Von meinem letzten Hund weiss ich auch, dass sich da manchmal plötzlich Baustellen auftun, die sich irgendwann auch wieder fast von alleine schliessen. An den anderen muss man arbeiten. :-)
Vielen Dank schonmal fürs Lesen!
Liebe Grüsse, Anne