Beiträge von Anne2016

    Ok, also meine Idee wäre tatsächlich der Aufbau eines Abbruchsignals, damit Hund lernt, dass Schicht im Schacht ist, egal was er gerade macht.

    Das wäre enorm nützlich. Wie könnte ich das konkret auf die Pöbelei im Garten auftrainieren?
    Mein Abbruchsignal beschränkt sich ja im Moment nur auf die unerlaubte Futteraufnahme, was bei meinem Spanier natürlich auch ein grosses Thema ist. Wie der Hund dann möglichst checken soll, dass dieses Signal auch für andere Situationen gilt, habe ich mich auch schon gefragt. :???:


    Abends oder nachts lässt er sich derzeit übrigens gut beruhigen, auch wenn die australischen Nachbarn bellen. Ich komme nach dem Rechten sehen, sage "Alles ok" und gehe wieder, ohne ihm weitere Aufmerksamkeit zu widmen.


    Das "Bleiben mit Leckerlie auslegen" finde ich in diesem Zusammenhang auch eher kontraproduktiv, würde üben, dass er ganz ohne größere Erwartungshaltung verharren kann.

    Da sind wir wieder dran :-) Heute waren wir für eine 10 min Strecke eine halbe Stunde unterwegs, inklusive Pause auf einem Bänkchen. Er hat zwar ab und zu gejammert, doch ich habe mich beherrscht ;-) Und er musste die 2m Radius Leinenradius aushalten. Die Pause war dann in einem Moment beendet, als er ruhig neben mir sass. Danach konnte er die restlichen 200m ausgiebig weiterschnüffeln. Alles in gemütlichem Tempo :-)


    Aktuell bekommt er für zwei Wochen ein Antibiotikum. Nächste Woche wird noch Blut abgenommen für einen Herzwürmer-Test. :omg: Lungenwürmer konnten schon ausgeschlossen werden.


    Welche Rasse siehst du bei ihm? Ein Springer Spaniel?

    Meine Terrierin ist auch so. Wochenlang merkt sie sich eine "Katzenstelle", eine, wo sie an der Leine (!) eine fast am Schwanz erwischt hatte, weil ich das im Busch hockende Vieh nicht gesehen habe, würde sie auch nach locker zwei Monaten am liebsten täglich besuchen, um abzuchecken, ob das dumme Viech nicht wieder drinnen sitzt.

    Ich sehe schon... ausser viel Ruhe und Geduld gehört beim Erziehen eines Junghundes auch noch eine gute Portion Humor :smile:

    Ich würde ganz viele Ruheübungen, Übungen zu Impulskontrolle und Frustrationstoleranz machen.
    Das lässt sich ganz gut im Alltag machen.
    Vorm anleinen warten, vorm futtern warten, usw.

    Wahrscheinlich bin ich da selbst auch zu ungeduldig, bzw. muss es aushalten können, dass der Hund auch einfach mal jammert ;) .

    Ruheübungen lassen sich auch gut im Alltag einbinden. Einfach mal auf dem Spaziergang irgendwo hin setzen und nichts mehr machen. Den Hund ignorieren und in der Gegend herumschauen.

    Das machen wir auch wieder vermehrt. Denn - wen wundert's - Spazierengehen ist inzwischen auch eine Katastrophe. Alle Plätze, wo er jemals eine Katze gesehen hat will er unverzüglich sehen. Vollgas vorraus. Dh. in die Leine springen, Vorderbeine in der Luft, Fiepen, Bellen :headbash: Und das fängt schon an der Haustür an. Deshalb bleibe ich hartnäckig bis er sich etwas beruhigt. Das geht dann so: in die Leine springen, fiepen, Frust weil es nicht weitergeht, zu mir kommen, Belohnung, und wenn er nicht mehr fiept laufen wir los... 1-2m ;)


    In den letzten Tagen habe ich da wieder etwas mehr Ruhe reingebracht. Bei den Spaziergängen setzen wir uns dann auch mal ein paar Minuten auf ein Bänkchen und schauen nur. Wenn ich nur so rumstehe ist er ungeduldiger. Danke für den Tipp. Ich werde das mal einbauen :smile:

    Wow, Vielen Dank für die Fragen. Da bin ich ja richtig gefordert :smile:

    Hab auch einen Spaniel aus Spanien.

    Ein hübscher Kerl! :cuinlove:


    Jetzt ist es ein ganz passables Hündchen geworden, den Umweg hab ich selbst verbockt

    Vielen Dank für die Aufmunterung :-)


    Anyway... wie habt ihr das Abbruchsignal aufgebaut? Macht ihr das auch in der Hundeschule?

    Mit meinem letzten Hund machten wir das in der Hundeschule so: Hund an der Leine, vorne ist etwas Begehrtes auf das wir zulaufen, kurz bevor er drankommt "Abbruchsignal", sobald er sich abwendet wird gemarkert und belohnt.


    Im Junghundekurs haben wir es noch nicht geübt. Kommt bestimmt noch. :-)


    Zuhause mache ich es so: Leckerli in der Hand, bevor der Hund dran möchte "Abbruchsignal", dann muss er warten (Impulskontrolle) bis ich das Leckerli freigebe. Klappt erstaunlich gut :-)


    Mein Ziel wäre es, dass Carlos mir in Zukunft anzeigt, wenn er was Leckeres findet. Und wenn es ok ist, darf er es meinetwegen auch haben...


    Könnt ihr das Pöbeln unterbrechen?

    Mit Ablenken (Ansprechen, mit Leckerli locken) nur zu einem bestimmten Grad. Da würde höchstens ein gekochtes Huhn helfen ;) Sind die Nachbarshunde draussen, hilft fast nur ausharren bis sie wieder reingerufen werden. Die Nachbarshunde (Aussies) bekommen jeweils eine Dusche mit dem Gartenschlauch, wenn sie pöbeln. Das hat zwar schon Früchte getragen, ist für mich jedoch nicht nachahmenswert. Carlos' Pöbelort ist für uns schwer zugänglich. Wäre es gut, den abzuschirmen?


    Geht temporär eine andere Lösestelle?

    Wenn die Nachbarshunde eh schon in ihrem Garten sind, gehen wir halt auf die Strasse. Kurz vor dem ins Bett gehen, kostet das eben mehr Überwindung als den Hund kurz gemütlich in den Garten zu lassen ;-)

    Fördert ihr ruhiges Verhalten an einem bestimmten Platz?

    Im Haus machen wir das nicht. Auswärts gibt es dann auch mal Lob und Leckerli. Doch so richtig geübt habe ich das noch nicht.

    Wie sieht es generell mit der Frustrationstoleranz aus, kann er angebunden werden ohne auszurasten? Trennungsstress? Was passiert, wenn er rennende Hunde etc. sieht, aber nicht hinterherkann?

    Das Anbinden möchte ich auch üben. Das haben wir auch schon im Junghundekurs gemacht: der Hund ist angebunden, wir verteilen Leckerli und wenn wir fertig sind, darf er suchen. Da ist er meist noch etwas zappelig, fiept und hüpft, rastet jedoch nicht komplett aus.


    Trennungsstress ist wohl gerade in der Entwicklung. Seit Kurzem bellt er, wenn er alleine ist. Das hat er lange nicht gemacht.


    Rennende Hunde puschen ihn nicht hoch. Zuschauen muss er jedoch meistens.


    Hat er häufig eine hohe Erwartungshaltung, wenn ihr "Warte" Sachen übt?

    Hast du dazu ein Beispiel?


    Und ganz wichtig, wie sieht das Tier aus ?

    Wenn es geht, schicke ich dir gerne ein Ganzkörperfoto per PN :smile:

    Hallo zusammen,


    nach einiger Zeit des intensiven Mitlesens, möchte ich euch gerne mal nach eurer Einschätzung fragen.


    Das ist der kleine Rabauke: Carlos, ein Spaniel-Mix, 7 Monate alt, wurde als Welpe auf spanischen Strassen aufgelesen, kam danach auf eine Pflegestelle, vor drei Monaten in die Schweiz und vor zwei Monaten zu uns :-)


    Derzeit hat Carlos noch ein medizinischen Problem (hartnäckiger Husten), das in Behandlung und in Abklärung ist.


    Zwar hätte ich viele Fragen, jedoch konzentriere ich mich lieber auf das brennendste Thema:


    Seit Neuestem bellt Carlos zuhause sehr viel :dagegen: Das reine Melden, wenn er draussen was hört, würde sich im Laufe der Zeit sicherlich beruhigen. Doch er motzt auch oft einfach so vor sich hin, eine Art Selbstbelohnen. Was steckt dahinter? Unseren letzten Hund konnte ich auf seinen (Wohlfühl-) Platz schicken, dann war er ruhig. Das hat super geklappt. Carlos hat noch keinen festen Schlafplatz. Sein Bett benutzt er selten und liegt bevorzugt auf den harten Fliesen.


    Der Brennpunkt ist aktuell der Garten :verzweifelt: . Wenn er anzeigt, dass er raus möchte, kann es sein, dass er nur zum Pöbeln raus hechtet anstatt sich zu lösen. Am schlimmsten ist es, wenn er kurz vorher unsere Nachbarshunde (Zaun an Zaun mit Sichtschutz) draussen hörte. Inzwischen regt er sich über die beiden so arg auf, dass es ihm die Nackenhaare stellt. Er regt sich auch auf, sobald er nur einen Mucks von ihnen hört. Man muss dazu sagen, dass die beiden Hunde nicht wirlich in ihrere Mitte sind (arbeitslose Hütehunde mit einem Nervenkostüm von Louis Defunes). Inwzischen macht Carlos ihnen jedoch starke Konkurrenz, was das angeht.


    Es ist schade, dass wir den Garten nicht richtig nutzen können. Sei es zum entspannten kurzen Lösen, bei der Gartenarbeit "helfen", gechillt auf was Rumkauen, die Sonne geniessen usw. Das ging alles schonmal sehr gut. Zur Zeit geht nur Leckerlisuchen recht entspannt.


    Anfangs habe ich ihn an der Hausleine wieder reingebracht, wenn er im Garten pöbelte. Dann fing er an, in die Leine zu beissen und Tauziehen zu spielen. Zur Zeit trage ich ihn rein ;) Wenn ich das Gefühl habe, die Stimmung könnte ins Pöbeln kippen, gehe ich mit ihm und Leckerli bewaffnet raus und belohne ihn fürs ruhige Verhalten bzw lenke ihn ab. Somit stürmt er schonmal nicht raus. Doch so einen richtigen Fahrplan habe ich immer noch nicht. Habt ihr eine idee?


    Hier unser grober Tagesablauf, der jedoch nicht starr eingehalten wird:
    07:00 raus zum Lösen
    10:30 Schnüffelrunde oder Freilauf-Spaziergang (20 min)
    15:00 evtl. Schnüffelrunde oder Freilauf-Spaziergang (30 min)
    18:00 Abendspaziergang (20 min)
    23:00 raus zum Lösen


    Ich versuche mich an der 5-min-Regel zu orientieren. Wir gehen pro Tag 2-3 mal länger raus, also 20-30 min. Einmal pro Woche ist Junghundekurs (in der Schweiz obligatorisch), wo Schwerpunkt auf ruhiges Verhalten, sprich Alltag, gelegt wird. Für den Kopf übe ich mit ihm nur das Nötigste: zB. Abbruchsignal, weil er lauter ekliges Zeugs aufliest und ein Hinlegen (brauchten wir für das Lungenröntgen). Dann üben wir noch Pfoten und Ohren anfassen lassen (seine Beisshemmung ist noch ausbaufähig). Das Meiste lernt er draussen: LKWs, Pferde, Kühe, Weidezaun :omg: , am Strassenrand warten, Hundebegegnungen, etc. Ansonsten möchte ich, dass er zuhause möglichst viel schläft.


    Ich weiss, dass eine Eingewöhnungszeit lange dauern kann. Von meinem letzten Hund weiss ich auch, dass sich da manchmal plötzlich Baustellen auftun, die sich irgendwann auch wieder fast von alleine schliessen. An den anderen muss man arbeiten. :-)


    Vielen Dank schonmal fürs Lesen!


    Liebe Grüsse, Anne