Ein Update... die Hundetrainerin war da
Ich musste lange überlegen, ob ich irgendwas schreiben kann, was auch für andere, die mal ähnliches erlebten, interessant sein könnte. Ich schreibe einfach mal, was wir besprochen haben...
Welches Läuschen meinem Mäuschen über die Leber gelaufen ist, konnten wir auch nicht klären. Doch irgendwie ist das gerade gar nicht mehr so dringend für mich. Denn es läuft wieder alles entspannt. Die kurze komische Situation, die ich als letztes beschrieben habe, habe ich für mich als "Missverständnis" abgehakt. Denn ich bin ja seit dem Schnapper wirklich hyperaufmerksam. Die Situation habe ich höchstwahrscheinlich überbewertet und mein Bub war durch meine Reaktion verunsichert.
Die Hundetrainerin klapperte mich am Anfang des Treffens ein paar Ressourcen-Themen ab. Und einen eindeutigen Hinweis fand sie da auch nicht.
Dass mein Jungspund Ressourcen gegenüber anderen Hunden verteidigen kann, weiss sie. Doch um welche Ressource es zwischen uns gehen könnte, oder was da sonst mit rein gespielt (zB. die Auseinandersetzung mit dem anderen intakten Rüden zwei Tage davor) haben könnte, bleibt erstmal nur Spekulation. Und was auch immer er da austesten wollte, es schien nicht zielführend gewesen zu sein.
Ich habe das in letzter Zeit mal genau beobachtet. Mein Bub liegt nicht wirklich absichtlich im Weg rum, rempelt einen nicht an, versperrt nicht den Weg, beansprucht keine Plätze oder Durchgänge, hibbelt nicht rum bevor es was zu essen gibt, bettelt nicht, es gibt sowieso ein Tauschgeschäft, wenn er was hergeben muss, weiss, dass der Mensch nicht ständig zu Verfügung steht, etc... also, wir haben da ziemlich wenig Ansätze.
Mein Bub hat die Hundetrainerin begrüsst in seiner gewöhnlichen aufgeregten, aufdringlichen Art (ich sollte absichtlich mal nicht regeln). Doch auch das findet sie freundlich und normal, weil er sich auch recht schnell wieder beruhigt. Von manch anderen Hausbesuchen kenne sie es, dass sie auch mal über längere Zeit belagert wird. (für alle die, die ja einen Einwand haben: sie schickt mir noch einen Trainingstipp für Besuchssituationen)
Während die Hundetrainerin da war, lag er meist unter dem Gartentisch in unserer Nähe und hat gepennt, alle Viere von sich gestreckt. Auch nichts, von wegen, er müsse beobachten, was der Besuch so macht. Zwischendurch buhlte er auch mal um ihre Aufmerksamkeit, und ist abgeblitzt Sie meinte, in der ganzen Zeit als sie da war, hätte es keinen Hinweis gegeben, der bei ihr die Alarmglocken auslösen würde.
Tja, wie sind wir verblieben?...
Da schon etwas Zeit verstrichen ist, es seither keinen Vorfall mehr gab, ihr Bild von meinem Kerle zuhause (von draussen kennt sie die Stressnudel ja schon ) einen freundlichen entspannten Hund ergab, er das aggressive Verhalten nur mir gegenüber zeigte, wäre es für eine weitere verhaltensmedizinische Abklärung (Kopf und Organe) zu früh. Falls es noch einmal zu einem Vorfall kommt, soll ich den unbedingt wieder deeskalierend auflösen, Tagebuch führen und ihr Bescheid geben.
Zum Thema "Führung" hat sie auch was gesagt, allerdings nicht im Sinne von "ich soll ihm klarmachen, wo es lang geht", sondern ich sollte meinen Bub draussen noch mehr unterstützen, schneller sein, früher eingreifen (Thema Hundebegegnungen) etc. Mein Bub sei ein Hund, der viele Rituale braucht und viel Anleitung.... Und da sind wir wieder an unserem einzigen Reibungspunkt draussen: ich gebe mir echt Mühe, ihn anzuleiten, und trotz grosser Überzeugungsarbeit will der Bub noch alles selber machen Doch das ist dann wieder ein extra Thema.
So, das war es mal soweit.
Vielen Dank nochmal für eure vielen Anregungen!