Beiträge von Enterprise

    @straalster Bei der Fremdbetreuung habe ich solche Grenzen nicht. Da geht Nemo mal einen Tag hin, zum Beispiel, wenn ich ein Seminar gebe, oder ein Wochenende oder auch länger, falls wir mal ohne ihn in Urlaub fahren.


    Diese Grenze habe ich für mich eher fürs Alleinsein definiert. Das ist so eine Art Wohlfühl-Grenze und die liegt bei roundabout sechs bis sieben Stunden. Wir versuchen dann unseren Alltagso zu organisieren, dass spätestens nach Ablauf dieser Wohlfühl-Grenze jemand nach Hause kommt. Warum ist das für mich eine Grenze? Vielleicht tatsächlich, weil es die Grenze ist, bis zu der wir momentan das Hundekind an mindestens zwei Tagen in der Woche allein lassen müssen.


    Müsste Nemo sehr viel länger allein sein an den entsprechenden Tagen, würde ich ihn dann eher in unsere Betreuung bringen. Das ist also insgesamt ein Ausbalancieren, etwas, was ich aus dem Bauch heraus entschieden habe.


    Da denkt man, man ist vorbereitet, schließlich ist man mit Hunden aufgewachsen, hat Bücher gelesen, alle Sendungen zum Thema Hunde gesehen, lauter Hunde im Umfeld, und dann hat man den ersten eigenen Hund und alles kommt anders :D

    Kenn ich. Ging mir genauso. Und trotzdem muss man den eigenen Weg finden. Und sich kennenlernen. Und Prioritäten setzen.


    Man lernt auch viel über sich selbst in dieser Zeit ;)

    Dass du das mit dem schlechten Gewissen sein lassen solltest, haben dir schon einige geschrieben. Stimmt, denn all das spiegelst du ja auch auf andere - inklusive Hund. Kenn ich, ich bin nämlich genauso :hust:


    Früher kam Nemo überhaupt nicht damit klar, verlassen zu werden - allein bleiben war kein Problem. Das mit dem leidenden Hundeblick kenn ich daher nur zu gut und es war sehr schwer (für mich vor allem), daran zu arbeiten. Haben wir aber hinbekommen. Nemo hat das für sich so gelöst, dass er einfach hinter der Tür liegen blieb, bis wir wieder kamen.


    Seit Herbst arbeite ich in Vollzeit und bin seitdem nur noch einen Tag im Home-Office. Was bedeutete, dass Nemo sich daran gewöhnen musste, tagsüber mehrere Stunden allein zu bleiben. Die ersten Tage hat er mir den Stinkefinger gezeigt :rotekarte: - und ich hab mir natürlich tierisch Gedanken gemacht. Das gab sich aber - auch dank mentaler Unterstützung :winken: - mit der Zeit und er lag weiterhin entspannt hinter der Tür. Dachte ich.


    Denn eines Tages kam ich mal viel zu früh heim (ich hatte glaube ich etwas vergessen oder/und musste danach noch zu einem anderen Termin). Und wo lag Nemo? Mitten im Wohnzimmer. Und guckt mich total verschlafen an, frei nach dem Motto, was machst du denn schon hier?


    Seitdem liegt er auch schon wenn ich gehe, irgendwo in der Wohnung. Er muss mich noch nicht mal mehr sehen, um mich zu "verabschieden" (was früher nicht ohne ging).


    Will sagen: Wenn der Hund grundsätzlich ganz gut mit dem Alleinesein über einen bestimmten Zeitraum klarkommt, hängt der Rest wirklich von der eigenen Einstellung ab. Die kann man nur selbst zum Positiven drehen.

    Noch mal kurz zurück zu dem alten oder kranken Hund, eher eigentlich zum kranken Hund: Zumindest für unsere Betreuung kann ich sagen, dass ich Nemo in solchen Fällen dort eigentlich fast besser aufgehoben sehe als bei uns. |) Denn die Dame hat wesentlich mehr Ahnung und auch Erfahrung in solchen Dingen als ich, geht medizinisch ganz anders mit Tieren um als ich und hat auch zumindest die Grundversorgung vor Ort.


    Was die Planbarkeit angeht: Bei allen großen oder kleineren Entscheidungen des Lebens werden bei uns alle Familienmitglieder berücksichtigt. So gut es eben geht. Und der Rest ist Kompromiss. Man kann sich das Leben nicht immer 1a passend gestalten, aber man kann versuchen einen für alle tragfähigen Kompromiss zu finden. Und der sieht nun wahrscheinlich wiederum bei jedem von uns anders aus.

    @Koaladin Jetzt Ruhe und Entspannung reinzubringen bedeutet ja nicht, dass auf immer und ewig in der Wohnung nichts passieren darf. Das geht alles Stück für Stück, in Etappenzielen.


    Ich würde mir jetzt die Dinge überlegen, die mir wichtig sind (draußen) und davon Stück für Stück bei jedem Gassi etwas einbauen. Also wirklich EINE Sache, nciht alles auf einmal. Und das auch nicht während des gesamten Spaziergangs, sondern ein paar Minuten.


    Genau das Gleiche gilt drinnen.Dort scheint zurzeit das Wichtigste zu sein, dass der Hund lernt zur Ruhe zu kommen. Das ist jetzt wichtig, heißt aber nicht, dass ihr nicht irgendwann auch drinnen mit dem Training weitermachen könnt (zum Beispiel Sitz, Platz oder Aufbautraining für andere Dinge). Der Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn ihr merkt, dass der Hund drinnen selbst zur Ruhe kommen kann. Wenn es gewissermaßen zur Routine wird.


    Auch das längere Spazierengehen wird sich von selbst ergeben. Mach nicht zu viele Pläne, sondern höre zum einen mehr auf dein Bauchgefühl und zum anderen - fast noch wichtiger: versuche zu lesen, was Hund "mitteilt". Auch das geht erst mit der Zeit, denn auch ihr müsst euch kennenlernen.

    @tinkar Wir sollten zusammen laufen, dann könnten wir Kommandoverstärker spielen - und gemeinsam "raus da" rufen. Ist bei uns nämlich das gleiche Kommando xD


    Wobei Nemo eher annimmt, dass die gespurten Loipen dazu da sind, damit man sich besser wälzen kann. Ist doch klar, oder? Wozu sollen die sonst gut sein? Und die Menschen auf Skiern, das sind nur schnellere Jogger. Vor denen muss Hund sich ja sonst auch nicht in Acht nehmen. Können bestimmt auch woanders langlaufen oder fahren...

    Privat käme für mich nicht in Frage, es sei denn, es ist die Freundin oder Nachbarin, bei der ich Nemo in guten (und bekannten) Händen weiß.


    Ich schreibe mal so ein paar Sachen auf, die ich wichtig fand:


    - Welchen Eindruck macht der/die Betreuerin, vor allem im Umgang mit dem Hund?
    - Deswegen: Unbedingt nicht nur Probetag, sondern Probegassi. Das habe ich mit drei potenziellen Betreuerinnen gemacht und die Unterschiede wurden dabei recht deutlich.
    - Nicht nur über Einrichtung informieren, sondern unbedingt auch (von innen) anschauen und ggf. Empfehlungen von anderen einholen.
    - Stimmen grundsätzliche Haltungen über die Erziehung des Hundes mit denen der Betreuung überein?
    - Keine Zwingerhaltung.
    - Nicht zu viele Hunde, Ruhemöglichkeiten.
    - Was wird mit den Hunden tagsüber gemacht? (Regelmäßiger und hundgerechter Auslauf ist wichtig, viel Ruhe aber auch)
    - Wie werden die Hunde beim Auslauf gesichert und mit wie vielen Hunden wird gleichzeitig gegangen?
    - Medizinische Kenntnisse, ggf. Erstversorgung (sowohl bei Unfällen als auch zur Pflege)
    - Muss/kann man eigenes Futter mitbringen?
    - Welchen Background hat die Betreuung?
    - Preisgestaltung


    Das wichtigste aber ist: Fühlt Hund sich wohl? Mein Bauchgefühl ist wichtig, wichtiger war für mich aber zu sehen, dass ab dem Moment, wo wir bei der Betreuerin aus dem Auto steigen, der Hund zum Haus hinzieht und sich - kaum dass er durchs Tor ist - in den Garten verkrümelt, quasi ohne "Tschüss" zu sagen xD


    Letztlich kann man sich vorab informieren, sollte man auch. Aber "austesten" geht dann doch nur mit dem individuellen Hund.

    Ich finde diese Diskussion total spannend, zumal sich mir gerade einige Punkte offenbart haben, die ich vorher noch gar nicht so gesehen hatte (bei mir selbst). Ich war bis zum Herbst vergangenen Jahres selbstständig, hauptsächlich im Home-Office.


    Allerdings kam Nemo unter der Bedingung zu uns, dass es "mein Hund" ist. Sprich, ich kümmere mich komplett um alles, Mann ist nicht in der Verantwortung - und einem Kind kann man das nicht aufbürden (obwohl sie viel mit ihm macht). So war der Deal. Genau aus diesem Grund habe ich mich frühzeitig darum bemüht, eine verlässliche Fremdbetreuung zu finden. Weil es eben doch immer mal wieder Außentermine und Geschäftsreisen gab, zu denen Nemo logischerweise nicht mitkonnte. Auch einige private Termine waren dabei. So war Nemo, wie ich neulich festgestellt habe, im ersten Jahr sehr viel öfter in der Fremdbetreuung als jetzt, wo ich mehr oder weniger Vollzeit angestellt bin (mit einem Tag Home-Office) und ihn nicht mit ins Büro nehmen darf.


    Ich glaube also beide Seiten zu kennen. Mal abgesehen von den Kosten für eine daily Fremdbetreuung (das wären bei mir dann pro Monat 560 Euro) weiß ich nicht, ob ich das dauerhaft wollen würde. Ich weiß aber genau so wenig, ob es mir auf Dauer gefällt, dass Nemo an vier Tagen durchaus einige Zeit allein zuhause ist. Ist beides irgendwie nicht so prickelnd.


    Das ist aber meine Geschichte, mein Leben. Und vor allem: Es ist ein gelebter Kompromiss.


    Ich bin nämlich sehr, sehr froh, dass ich das vorher alles so nicht gewusst habe. Denn wäre es so gewesen, hätte Nemo sicherlich nicht bei uns einziehen können. Und was wäre das denn im Vergleich zu dem Kompromiss, den wir jetzt nun mal haben? Richtig. Totaler Mist. Nicht vorstellbar.

    Wenn sie nicht angeleint ist, spaziert sie durch die Wohnung, verfolgt mich, macht oft Quatsch..

    Das mit dem Verfolgen würde ich unterbinden. Verstehe ich das richtig, sie ist in der Wohnung angeleint? Hat sie auch einen festen Platz?


    Da würde ich sie hinschicken, wenn sie dich stalkt. Oder aber einfach hinter dir immer die Tür zu machen.


    Zum alleine bleiben: Nemo hatte in der alten Wohnung auch erst "nur" den Flur zur Verfügung. Das kann man aber nicht mit einer normalen Diele vergleichen, weil davon direkt auch (ohne Tür) der große Wohnbereich abging. Zumal hatten wir die oberste Wohnung, da hielt sich das mit den Geräuschen aus dem Treppenhaus in Grenzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nemo wiederum es überhaupt nicht gut abkann, wenn man ihn in solchen (alleine sein) Situationen in ein Zimmer packt. Aber da ist jeder Hund anders, das muss man austesten.


    Bei uns war eher das "verlassen werden" das Problem, daher mussten wir das allmählich steigern. Ich belege meinen Abschied aus der Wohnung auch wie @asterix99 mit einem Wort. In der Regel mit "Tschüss Nemo, bis später".


    PS: Zum Stalken noch eine Ergänzung. Ich finde das wichtig, dass Nemo dass nicht ständig macht. Trotzdem darf er ab und zu gucken kommen, wohin ich will und was ich da so mache. Darf aber eben nicht die Routine sein, sondern die goldene Ausnahme.

    Yeah, ich bin heute früh "nur" etwas auf glattem Fußweg gerutscht, aber - man höre und staune - nicht hingefallen. Auch Nemo hat nicht mehr Blödsinn gemacht als sonst, naja, eigentlich genau genommen sogar gar keinen richtigen Blödsinn.


    Das mit den Loipen hat er aber immer noch nicht verstanden. Wieso machen die Menschen da so schöne Spuren hin, wo man sich so perfekt drin wälzen kann - wenn man das dann nicht darf? Das ist doch echt komisch. Ist aber GsD bei dieser Runde nur einmal passiert und wegen der frühen Uhrzeit war auch noch kein Langläufer unterwegs, dem wir gefährlich hätten werden können. |)


    Dankenswerterweise hat Nemo dieses Mal auch immer in Reichweite gekackt, also soweit alles gut.


    Auf dem Weg zurück hatten wir dann eine Hundebegegnung - naja, dazwischen war ein Bach, also zählt das nicht so richtig (zumal Nemo eh die ganze Zeit überlegte, wie er jetzt unbemerkt in selbigen reinklettern könnte). Ich war derweil schwer beeindruckt von dem anderen Hundehalter, der seinen Hund (ich glaube, ein junger Mali) ohne Leine neben diesem wirklich steil heruntergehenden Bachlauf frei laufen ließ. Als wir dann ungefähr auf gleicher Höhe waren und uns grüßten, sah ich die Zauberei: Der Hund war an fast unsichtbarer Flexi unterwegs.


    Aha. So machen das also die perfekten Hundehalter. Die Hunde laufen in Wirklichkeit gar nicht frei. Die haben alle eine durchsichtige Leine. :hundeleine04: xD