ein Hund verteidigt nicht automatisch seinen Halter - es ist rasseabhängig und wie die Beziehung zwischen Hund und Halter getaktet ist. Der Charakter des Hundes spielt dabei ebenso eine Rolle.
Unsere Hündin hat mich in der Anfangszeit jederzeit und vor Allem beschützen wollen, weil sie mich nicht als Alpha gesehen hat, sondern als rangniedriger. Daran haben wir mit Hilfe der Hundeschule (hart) gearbeitet. Inzwischen weiss sie, dass ich diejenige bin welche die Situation klärt und das macht unsere Terror-Töle auch entspannter. Allerdings gibt es hin und wieder Situationen wo sie doch die Beschützerrolle ausspielt und ich ihr erst wieder erklären muss, dass das unnötig ist (unsere Lutschi ist halt ein sehr arbeitsintensiver Hund - da müssen wir ständig am Ball bleiben ).
Wir hatten vor einiger Zeit eine Situation beim Spaziergang an unserem Flüsschen lang. Plötzlich und total unerwartet trat da aus der zugewachsenen Flussböschung ein Angler auf den Weg - ungefähr drei oder vier Meter vor uns. Unsere Lutschi - leinenlos - ist sofort von meiner Seite nach vorn gegangen, circa zwei Meter von mir weg und genau zwischen den Angler und mich, die Rute hoch aufgestellt, Bürste gemacht und leise knurrend. Der Angler ist zum Glück direkt stehen geblieben, ich weiss nicht wie Madame reagiert hätte wenn er weiter auf mich zugekommen wäre. Ich vermute, Lutschi hätte zugebissen, gewarnt hatte sie ja vorher. Sie liess sich aber sofort auch zurück an meine Seite rufen und so konnte ich die Situation auflösen.
Zu Hause wacht unsere Hündin sehr gut - ALLES wird gemeldet: Postbote, heimkommende Nachbarn von gegenüber oder nebenan, andere Hunde, die am Haus vorbei kommen, Paketboten, mein Mann, unsere Tochter, etc...Ist oft sehr nervig, aber auf der anderen Seite wird sich wohl so schnell auch keiner hier rein trauen, der hier nicht eingeladen worden ist.