Beiträge von trekula

    Ich verstehe es gerade nicht so ganz. Hundetrainer ist doch etwas anderes als Trainer für eine Sportart? Im Verein geht es doch eher um Hundesport und nicht Verhaltenstherapie?

    Sowohl als auch. Die Grundausbildung ist allgemein gehalten (Kynologie, Clickertraining, Menschenführung + Rhetorik) usw.), danach kann man sich auf eine Sportart konzentrieren. Außerdem gibt es einige Sachkundenachweise, die man auch sehr gut als Hundetrainer gebrauchen kann (1. Hilfe, usw.).
    Allerdings sind die Kurse auch nicht so ohne weiteres frei Verfügbar. Der Verein schickt da für gewöhnlich nicht wahllos Leute hin ;)

    Hallo Sarah,


    erst einmal ein großes Lob an Dich! Toll das Du den Hund "einfach mal so" vor dem Einschläfern bewahrt hast!


    Natürlich steht jetzt eine ganze Menge Arbeit für Dich und Tama an, aber ich bin mir sicher Du schaffst das.
    Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, aber eines brennt mir direkt unter den Fingernägeln, weil Dein "Trainer", aber auch einige andere hier meinten Weiße Schweizer Schäferhunde/Berger Blanc Suisse wären übermäßig ängstlich. Das ist absoluter Quatsch! Das sind imo alte Vorurteile aus der Zeit, als der Weiße noch zu den Deutschen Schäferhunden gehörte und die Farbe Weiß als schwach galt. Da die WSS/BBS lange Zeit keine anerkannte Rasse waren konnte auch da einiges an fehlerhaften Züchtungen dazu beitragen, dass die Rassekritiker sich bestätigt sahen.
    Wer sich die Mühe macht mal in die Rassebeschreibung der WSS/BBS zu schauen wird feststellen, dass ein ängstliches Verhalten zuchtauschließend ist. Es gibt bei den WSS nicht mehr ängstliche Hunde als bei jeder anderen gesunden Rasse auch. Und ich habe neben meinen eigenen zwei WSS bei Treffen schon etliche Vertreter der Rasse kennenlernen dürfen. Aber wie Du bei Deiner Tama siehst, kann man jeden Hund (relativ einfach) versauen.


    Nun zu Deinen eigentlichen Problemen:
    Spar Dir das Geld für diesen "Trainer". Die Schilderung über seine "Lehrstunde" lässt selbst unwissenden HH die Nackenhaare hochstehen. Hier wurden schon ein paar gute Vorschläge für andere Hundeschulen gemacht. Anschreien oder gar Gewalt ist ganz sicher der falsche Weg bei den WSS.
    Die Tipps zur Gelassenheit, Üben zu Hause/im Garten bevor Du an auslastende Spaziergänge denkst, etc. sind super und sicher zielführend.
    Auch ich empfehle Dir zu einem Brustgeschirr statt zu einem Halsband. Der Hund ist locker mit einem Geschirr zu handhaben, wenn man es einmal gezeigt bekommt. Es gibt z.B. von Halti ein Geschirr, dass das Zerren deutlich reduziert (Halti Harness Geschirr). Ich glaube das wurde auch bereits empfohlen. Wenn Tama gerne Auto fährt, kannst Du ja zum Gassi gehen aus dem Ort rausfahren. Auf landwirtschaftlichen Wegen hat man eher seine Ruhe. Das habe ich Anfangs auch genutzt um das Gassi gehen mit meinen zwei Rackern entspannt zu gestalten.


    Clickern versteht jeder Hund. Die WSS gehören zu den Hütehunden und sind für gewöhnlich arbeitswillig. Da ist es erst recht kein Problem. Wenn er sehr futtergierig ist noch besser. Nutz das aus und lass Dir das Clickern und vor allem einen ordentlichen Aufbau zeigen. Ansonsten funktioniert auch ein Futterdummy wirklich gut. In den Dummy kommt sein Futter und ran kommt er nur, wenn Du ihm den Dummy öffnest. Anfangs solltest Du den Dummy noch mit einem 3-5m langen Seil nutzen, damit er nicht damit abhaut. Wenn er das Prinzip erst einmal verstanden hat, wird er es Dir schnell bringen. So kannst Du die Bindung zu Dir und seinen Spieltrieb sehr gut fördern.
    Die Befehle, die er bereits kann würde ich weiter ausbauen. Wenn Sitz und Platz gut klappen, kann man das auch in Situationen nutzen in denen der Hund anfängt sich aufzuregen.


    Wir sind gespannt, wie es weitergeht. Ich hoffe Du versorgst uns auch weiterhin mit kurzen Berichten!


    Gruß
    Stephan