Beiträge von SabineTaco

    Meiner hat mich die ersten zwei Jahre sehr oft sehr weit über meine Grenzen gebracht. Soweit dass ich immer die Augen nach potentiellen besseren Besitzern offen gehalten habe. Ich weiß nicht wie oft ich mich bestraft gefühlt habe ihn zu haben oder wie viele Tränen ich vergossen habe, wir einsam ich mich gefühlt habe aber mangels Alternative hatte ich keine Wahl. Auch konnte ich ihn mir nirgends anders vorstellen, er passt im Prinzip gut zu meinem Lebensstil. Im Endeffekt war es seine grenzenlose Loyalität. Die Bindung die durch harte Arbeit entstanden ist die keine Einbahnstraße ist. Ich habe versucht immer das Gute aus der Sache rauszuholen, habe mich immer wieder getadelt und an mir gearbeitet. An meinem Frust der mich ungeduldig werden liess, an meiner für ihn unerfuellbaren Erwartungen die mich unfair werden liessen, an meinem mangelnden Zeitmanagement das mich hektisch werden liess ... Und lässt.. ich bin genauso wenig perfekt wie er aber egal wie hart die Zeit gerade ist, ich bin ihm dankbar für das was er ist, er ist zu 100% Jackpot für die Arbeit und arbeitet da hart, freudig und zuverlässig und er hat mir im Leben so viel beigebracht, verzeiht mir meine Fehler. Dafür bin ich ihm dankbar. Und das was er auf der Arbeit leistet macht mich unendlich stolz. Auch die Veränderung die er durchgemacht hat vom sehr ernsten Kettenhund der im Zweifel immer nach vorne geht zum Goofy zudem er sich täglich ein kleines bisschen mehr entwickelt.

    Wir haben an Hundebegegnungen geübt und unsere Lösung ist Platz/Bleib. Läuft ein Hund provozierend vorbei (meistens Huetis) und er pöbelt schicke ich ihn zwar ins Platz zurück, korrigiere aber nicht. Irgendwann ist auch Mal gut was er aushalten muss. Wenn mich jemand derart provoziert würde ich schon vorher meine Meinung kund tun. Soll er doch.

    Und: wenn Leute ihre Hunde in uns reinbrettern lassen, schicke ich ihn ebenfalls los. Er darf das dann klären; im Sinne von schnüffeln und selbst entscheiden mit dem Laufe ich oder eben nicht (Er beisst aber auch nicht) Bei ernster Lage kläre ich natürlich, kam aber erst einmal vor.

    Hey, also wirklich schlimme Angst hat er ja nicht. Er tappselt mir zwar hinterher und will in meiner Nähe sein aber hechelt nicht Mal.

    Mir ist nur aufgefallen dass es schlimmer wird, deshalb der Post.

    Ich liebe Gewitter und mich stoerts eigentlich auch nicht, ich mache nichts anders außer dass ich bei ihm zu Hause bleibe oder er auf der Arbeit halt nicht im Büro bleiben muss so sondern da auch im gleichen Raum bleiben darf.

    Am liebsten würde ich wie früher so oft gerne mit dem Auto ins Gewitter rein fahren... Sitze oft am Fenster und schau begeistert zu. Kann mir kaum vorstellen dass ich ihn irgendwie bestaerke..

    Beim letzten Gewitter durfte er einen Ball schreddern. Fand er gut, aufgeregt war er trotzdem..

    Ich finde es super wichtig von Training und Handling zu unterscheiden. Wenn ich den Spinner in eine Situation bringe die ihn überfordert (bspw auf einer Veranstaltung von a nach b laufen oder wenn wir in der Stadt jmd treffen und diese Person uns ein Stück begleitet) KANN der Hund nicht mehr an der Leine laufen, wie auch schon beschrieben. Dann packe ich ihm am Geschirr und er kann dann darin hängen und ziehen und zerren (ich habe sonst nie auch nur irgendwelche Spannung am Geschirr) und wenn die Situation dann wieder so ist dass wieder was geht lasse ich ihn wieder los und wir laufen/trainieren weiter, bleiben stehen, entlassen ihn in den Freilauf oder was auch immer.

    Wenn ich keine Lust habe auf 100% Aufmerksamkeit auf den Hund uebe ich das einfach an diesem Tag nicht. Sonst eskaliert es nur und es bringt niemandem was. Es ist auch schon vorgekommen dass ich 20m gelaufen bin und das Nervenbündel war derart nervig dass ich ihn wieder zurück ins Auto gebracht habe oder eben Heim.

    Ich glaube es ist das wichtigste da auf sein Bauchgefühl zu hören.. und manchmal auf die Ratschläge von kompetenten Leuten.. und auf seinen Hund:)

    Hier gab es vor Ewigkeiten Mal die Frage ob ein Hund mal zum Nicht-Hibbler mutiert ist. Gut, vllt war mein Hund niemals richtiger Hibbler sondern einfach schnell reizbar, ohne Frustrationstoleranz, nicht sozialisiert, ohne Vertrauen etc. Aber ich würde ihn nach 3 Jahren in meinem Besitz als nur noch situativ aufgeregt empfinden.

    Außerhalb dieses Stresses (was die Aufregung auslöst) kann er vor sich hin trotteln, dösen und auch fetzen wie ein Geisteskranker ohne dass er sich das Hirn rausschiesst.

    Wenn er aufgeregt ist lasse ich ihn manchmal sogar absichtlich fetzen dass er danach wieder ruhig und zufrieden ist.

    Und selbst wenn Mal was zu viel war und er flippt, ist auch das nur situativ, danach ist er nicht mehr tagelang aufgekratzt sondern wieder normal führbar.

    Zeiten aktiver Langeweile (wenn ich krank bin) verkraftet er nicht so gut und ist da aufgekratzt aber wirklich problematisch ist seine Aufregung nicht mehr.

    LG

    Hi,

    der Schaefi ist ungefähr 4-5, ich habe ihn 3 Jahre.

    Danke für eure Antworten. Die Angst kam nicht plötzlich sondern hat sich langsam gesteigert und ist auch nicht so schlimm, daher sehe ich keinen Anlass zum Tierarzt zu gehen. Er wird wegen seiner Leber eh engmaschig kontrolliert.

    Schönfüttern überlege ich Mal was ich ihm mit seiner Leber geben könnte aber wirklich gut auf Futter spricht er nicht an. Auf seinen Ball aber schon, den wir eigentlich nie rausholen. Vllt könnte ich ausnahmsweise bei Gewitter mit ihm spielen.

    Vielen Dank an Ixabel für deine Links. Wirklich sehr informativ, besonders das mit der Statik. Das finde ich fast den interessantesten Aspekt. Er bleibt immer dicht bei mir wenn es gewittert ABER er liegt nie auf der Couch wo er normal liegt sondern platt auf dem Boden davor. Auch legt er sich nirgends hin ausser in der Küche wenn's sein zu lange dauert aber im Bad legt er sich sofort hin.

    Ich kenne mich damit gar nicht aus aber kann ich ihm vllt aus irgendeinem Material was gegen die Statik wirkt ein Hemdchen nähen und das dann als Startritual für ein schönes Spiel (vllt auch Suchspiel) verwenden?

    Das wäre ja Mal interessant..

    Wäre Klasse wenn sich da jmd mit auskennt..

    Hi zusammen,

    mein Schaefi hat eigentlich vor nichts und niemanden Angst, nur vor Gewitter.. anfänglich war es nur der Donner, dann die Vorboten, mittlerweile ist es schon der Wind.

    Er hat keine schreckliche Angst, folgt mir aber auf Schritt und Tritt und kauert sich dann in eine Ecke nah bei mir.

    Vorhin wollte ich gerade die Tür rausgehen und dann kam der erste Donner, ich bin dann zu Hause geblieben weil ich die Angst nicht aufs Alleine bleiben übertragen wollte.

    Er scheint seine Angst ja zu generalisierten. Wie verhalte ich mich richtig dass sie nicht weiter zunimmt?

    Bislang mache ich eigentlich nichts ausser anwesend sein. Ich selbst mag Gewitter sehr.

    Bin über Tipps dankbar, das Thema Angst hat uns bislang nämlich so gar nicht berührt.

    LG

    Mit speziellen Jagdhunden kenne ich mich gar nicht aus und meiner hat wohl auch eher 'nur' ein impulsartiges Hinterherhetzen. Mein Trainer fragte mich mal warum ich angespannt bin wenn ich eine Katze sehe, was an einer Katze so besonders ist dass ich da so ein Aufriss drum machen sollte und dass ich ihn dadurch wohl drauf schubse zu jagen /hetzen, was auch immer.

    Und tatsaechlich ist es so dass wenn irgendwas weit genug weg ist (dass er es eben schon kann), wechsle ich ihn auf die andere Seite und wir gehen voellig unbekuemmert weiter. Manchmal schauen wir uns auch was interessiert an und wenn er einen Geruch hat aber nichts sieht, suchen wir mit den Augen gemeinsam, wenn wir was entdecken schauen wir kurz und gehen dann ebenfalls weiter.

    Katzen gehoeren eben zur Welt, genau wie anders Wild oder Brieftraeger, ich bin sehr froh dass wir da langsam einfach soweit sind zu sagen leben und leben lassen.


    Hummel ja, das glaube ich bei meinem Knallkopf auch. Wobei er auch richtig, richtig viel Aerger bekommt wenn er was jagen moechte was er eigentlich schon kann (nicht wenn 3 Meter vor ihm auf einmal was lossprintet oder er bremsen wollte aber der Reiz ihn uebermannt hat)

    Ich belohne das irgendwie gar nicht. Mein Ziel ist dass wir an allem (entspannt) vorbeikommen. Ich will gar nicht dass meiner mir irgendwas anzeigt. Das tut er ja schon mit Koerpersprache. Wenn er im Loshetzen ist bremse ich ihn mit Stop aber dafuer gibts keine Belohnung weil er los ist. Wenn er was sieht und mir das mitteilt belohne ich ihn, nehme ich an die abgewandte Seite und laufe vorbei soweit moeglich. Dabei halte ich nicht an. Das lobe ich deutlich stimmlich. Ist der Reiz zu gross kann er nicht vorbeilaufen, dann bleibt er stehen, was ich lobe und wenn es dann geht von der Erregungslage her, gehe ich weiter. Das ist aber in keinster Weise mein Ziel. Generell moechte ich dass er Wild ignoriert. Und alles was nicht losgerannt ist wird belohnt. Trotzdem versuche ich nicht die hohe Erregungslage zu belohnen, sondern dann das ruhige weitergehen bspw.. Das ist teilweise komplett anders als hier beschrieben wird. Aber es funktioniert super.

    Hi ihr Lieben, verzeiht mir bitte das klein wenig OT.

    Ich brauche mal euer Wissen, weil ich das ungewoehnlich finde:

    Mein Schaefi, der ja wirklich nicht ganz normal ist, ist am ausgeglichensten wenn er so richtig (ueber)fordert wird. Bsp: Fahrt nach Polen, 9h, davon 7h gepienzt (Beruhigungstabletten (Sedarom) haben nicht gewirkt), Strandurlaub (fremde Umgebungen sind extreme schwierig fuer ihn), nach zwei Tagen zuruevk, diesmal ohne Beruhigung nur 3h gepienzt, in der Nacht Heim, 7 Stunden spaeter 24h Dienst, danach Geburtstag, ausnahmsweise 5h Ball gespielt( nur ins Maul gekickt, nicht hinter her gerannt) 3h davon mit zwei 1,5 Jaehrigen.. Die ganze Zeit ist er super ruhig, super entspannt, schlaeft ordentlich und nervt nicht rum. Ich krieg ja schon Magengeschwuere bei dem Programm und das ist lange nicht unser Alltag aber er wirkt so gluecklich und zufrieden. Wie kann das sein? Normal ist er super hippelig/stressanfaellig/hektisch.

    Jagen klappt auch super. Koennen fast wie selbstverstaendlich an Katzen vorbei, nur einer ist er nach die ploetzlich 3m vor uns ums Eck gekommen ist.

    Ich danke euch schonmal fuer eure Antworten.