Da wir keine Erfahrung betreffend Hunde und deren Erziehung hatten und ich dieses Forum erst vor knapp 3 Wochen entdeckt habe, konnten wir nur mit Bauchgefühl, Zuneigung und "gesundem Menschenverstand" vorgehen. Wir haben in erster Linie mit der Belohnung "Streicheln" gearbeitet. Auf diese Weise hat Charly viel gelernt.
Seine Reaktionen haben uns gezeigt, dass wir nicht allzu viel falsch gemacht haben, und nun ist er ein ziemlich gut erzogener Hund.
Beiträge von contessa
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Unser Charly war auch ein knapp dreijähriger Mischling, als er zu uns kam.
Ich weiß natürlich nichts über das Vorleben deines Hundes, aber Charly brauchte mehr als 1,5 Monate um sich einzugewöhnen und vor allem um Vertrauen aufzubauen.Das Zerren an der Leine hat sich von selbst gelegt.
Das Verbellen anderer Hunde haben wir in den Griff bekommen, indem wir andere Hundehalter fragten, ob er in die Nähe ihres Hundes darf. Ich war von Anfang an der Überzeugung, dass er nicht aggressiv reagiert, obwohl er regelrecht ausgeflippt ist. Das haben wir mehrere Monate so praktiziert. Inzwischen hat er einige hündische "Freunde", die anderen Hunde ignoriert er oder er spielt mit ihnen.
Wie man gegen das Betteln am Esstisch angeht, kann ich leider auch nicht sagen.
Wir bringen es einfach nicht fertig ihn zu ignorieren, wenn er uns mit seinen dunkelbraunen Augen flehentlich ansieht.Aus unserer Erfahrung mit Charly kann ich nur sagen, dass viel Zeit, Geduld und Liebe notwendig ist, wenn man einem Hund ohne Vorbildung in diesem Alter Erziehung angedeihen lassen will.
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Charly ist nun seit 13 Monaten bei mir, und trotz seiner schlimmen Vorgeschichte sowie der Tatsache, dass er mein erster Hund ist und ich keinerlei Erfahrung hatte, machte er es mir leicht zu ihm eine Beziehung aufzubauen. Ich habe das Gefühl, er war vom ersten Tag an dankbar ein zu Hause bekommen zu haben. Während der ersten 4 Monate unseres Zusammenseins haben wir erfolgreich die Giardien bekämpft und auch die OP an seinen beiden Augen ist gut verlaufen.
Aus dem traurigen Hundchen ist ein fröhlicher kleiner Kerl geworden, der so viel Charme hat, dass sogar Jogger stehen bleiben um ihn zu streicheln.
Ich würde Charly um kein Geld der Welt hergeben und ihn sofort wieder aus dem Tierheim zu mir nach Hause holen.
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Charly ist ja immer für eine Überraschung gut, aber manchmal möchte man am liebsten in den Boden versinken.
Wir gingen bis vor kurzem öfter mal in eine Bäckerei zum Frühstück. Mit der Zeit kannten wir dann auch die meisten Stammgäste.
Ein Ehepaar (selbst Hundebesitzer, aber der Hund musste für die Dauer des Frühstücks im Auto bleiben) war ganz vernarrt in Charly.
Deshalb saßen sie meistens am Nebentisch und Charly holte sich seine Streicheleinheiten ab.Eines Tages nun unterhielten wir uns von Tisch zu Tisch, als mir plötzlich auffiel, dass ich von Charly schon längere Zeit kein Lebenszeichen mehr bemerkt hatte. Er liegt normalerweise brav unter dem Tisch und schmiegt sich an meinen Knöchel, ändert aber immer wieder seine Lage. Ich sah also nach ihm und stellte fest, dass er unter dem Sessel der Frau und hinter ihrer an die Lehne gehängten Jacke saß. Allerdings sah ich nur seine untere Hälfte - Oberkörper und Kopf waren von der Jacke verdeckt. Alles in allem war er brav, also rief ich ihn nicht zu mir.
Nach etwa 5 Minuten hatte er seine Stellung noch immer nicht geändert. Da wurde ich langsam misstrauisch. Ich beugte mich also vor und hob die Jacke an. Da saß Charly inmitten kleiner Hundesnacks und kaute genüsslich vor sich hin. Ein Ende der Jacke war tropfnass. Charly hatte eine Naht an der Tasche säuberlich aufgetrennt und dann die kleinen Happen herausgeholt. Zum Glück nahm es die Frau mit Humor - ihr Gatte lachte Tränen. Schließlich holte sie noch ein letztes Häppchen aus der nassgelutschten Tasche und gab es Charly mit den Worten: "Du Schlingel, jetzt kannst du das auch noch haben."
Ich wollte immer einen intelligenten Hund haben. Ich glaube, dieser Wunsch wurde mir erfüllt!
Übrigens - dieses Erlebnis ist NICHT der Grund, warum wir jetzt meistens zu Hause frühstücken.
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Wir hatten auch Angst, dass Charly zu wenig trinkt, weil er an manchen Tagen die Wasserschüssel völlig ignoriert hat.
Unsere Tierärztin hat uns gestern ausgerechnet, wieviel Flüssigkeit er pro Tag mindestens zu sich nehmen soll, und ich muss sagen, das ist so wenig, dass er das im Wochenschnitt locker trinkt bzw. durch Nassfutter, Schnee lecken u.ä. zu sich nimmt.
Ich bin jetzt beruhigt und glaube auch, dass kein Hund freiwillig verdurstet, nur, weil ihm seine Schüssel nicht gefällt. -
Charly hat von seiner Tierärztin letzte Woche eine Postkarte bekommen (adressiert an mich mit Zusatz "zu Handen Charly"),dass wir seine Impfung nicht vergessen sollen. Darum rief ich bei ihr an um einen Termin zu vereinbaren. Morgen ist es soweit.
Am Ende des Gesprächs sagte die Tierärztin dann zu mir:"Dann sehen wir uns also am Mittwoch. Bringen Sie bitte den Impfpass mit und vergessen Sie den Hund nicht!"
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Für Charly war gestern ein Feiertag, denn wir gingen ins Gasthaus zum Essen.
Am Morgen gab es eine halbe Dose ARAS Sensitiv vom Lamm - die zweite Hälfte gab es am Abend.
Aber zu Mittag gab es in unserem Dorfgasthaus Reisfleisch als Menü - ich aß den Reis, das Fleisch (absolut mageres Schweinefleisch) bekam Charly.
Als Nachspeise vernaschte er dann noch eine halbe Tomate. -
Für ihn schon.
Lasst das mal nicht die Folge vom Autofahren sein.Fahren, halten, stehen, fahren und nach Hause.
Wir haben das gestern ausprobiert. Als wir nicht mit ihm ausgestiegen sind, sah er uns ziemlich vorwurfsvoll an, sprang dann auf die Hutablage und sah aus dem Fenster, bis wir wieder nach Hause fuhren.
Mal eine ganz blöde Frage. Aber das kam mir jetzt, wo es um die Erwartungshaltung geht.
Was macht dein Hund auf der Rückfahrt?? Jammert er auch, wenn ihr vom Spaziergang wieder nach Hause fahrt?Ja, da winselt er genauso. Und wenn wir in die Straße einbiegen, die zu unserem Haus führt, flippt er dann völlig aus.
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Das ist verschieden. Manchmal folgt ein Spaziergang, manchmal fahren wir zu unserem Mini-Acker, wo Charly in der Sonne döst, irgendwann geht es dann wieder nach Hause. Also nichts Aufregendes.
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Auf was freut er sich denn?
Wenn das Winseln aus einer Art Erwartungshaltung entsteht, dann erhofft er sich ja wahrscheinlich etwas (hoffentlich Positives).