Es ist erst wenige Monate her, seit Odin im gleichen Alter war als der Neufundländer. Und als Leonberger ist Odin quasi ein Verwandter...
Odin brachte einen stark ausgeprägten inneren Rhytmus mit, was aktive und ruhige Phasen betrifft. Ich entscheide halt, ob und in wie weit ich darauf eingehe. Spielt niemand mit ihm, wenn er aufdreht, dann sucht er nach Ersatz. Das kann das Jagen unserer Katzen sein (verboten), das kann das "Klauen" von Pflanzenteilen aus dem Kompost sein, die dann geschreddert werden o.ä.
Mal wünscht er sich mehr Aktion, mal chillt er, wenn es Gassi gehen soll. Da unser Leben nicht nach der Stechuhr abläuft, verlange ich etwas Flexibilität, was durchaus funktioniert. Seit er in der Pubertät ist - und genau dort ist der Neufi gerade angekommen - setzt das Hirn (genauer: Instinktbewusstsein) gern mal aus und es wird den Trieben gefolgt. Auch normal. Wenn der Süsse also die Grenzen seines bisherigen Reviers ausdehnen möchte und die Welt erkunden will, zeigt das eine gesunde Entwicklung.
Wenn Übungen 10x hintereinander jeden Tag wiederholt werden müssen, halte ich das für übertrieben und höchstens bei sehr dummen Hunden für notwendig. Ob also die täglichen Übungen wirklich für eine bewusstseinsmässige Auslastung sorgen, wage ich zu bezweifeln. Etwas Abwechslung und kleine Überraschungen sind viel spannender und interessanter als gebetsmühlenartige Wiederholungen. Odin schaltet spätestens bei der dritten Wiederholung ab und sorgt notfalls selbst für Abwechslung.
Auch Odin hat grosse Teile des Grundstücks unter tags zur freien Verfügung und auch er steigt aus, wenn jemand das Tor nicht geschlossen hat und der Reiz lange genug besteht. Immerhin werden hier viele Hunde vorbeigeführt. Allerdings bin ich immer zuhause. Fahre ich weg, sperre ich Odin ein. Immerhin gibt es Leute, die Rassehunde vor Supermärkten oder aus Grundstücken stehlen. Für das grosse Grundstück gibt es immerhin die Möglichkeit, mit einem elektrischen Schafzaun für gute Sitten zu sorgen oder einen Schneefangzaun (grün und sehr stabil) aufzustellen, der dem Hund seine Reviergrenze aufzeigt. Gerade gestern habe ich einen jungen Neufi hinter einem solchen Zaun bewundern dürfen. Auch unser Grundstück ist gegen das Nachbargrundstück, in dem ein Aussi-Colli-Senner-Mix wohnt, mit einem Schneezaun gesichert. Er hält auch die direkte Begegnung beider Rüden aus. So etwas sollte bezahlbar sein.
Odin mit 5,5 Monaten im Garten