Liebe Alle
Ganz ganz herzlichen Dank für all eure Antworten und die Zeit, die ihr euch dafür genommen habt!
Ihr helft mir alle sehr!
Ich versuche mal auf alles zu antworten.
straalster
Mit dir fange ich gleich an, da mir dein Text irgendwie vollends die Augen geöffnet hat und mir plötzlich eine Klarheit brachte, die ich vorher nicht hatte. DANKE dafür!!!
Ich habe nun endlich erkannt, wie wichtig klare Regeln für Dixie sind.
Meine Überlegung war vorher immer, dass ich ja nicht künstlich Regeln einführen muss, hinter welchen ich nicht stehen kann, nur damit hier mehr Regeln gelten. Mein Beispiel war immer, ich mag doch dem Hund nicht verbieten, auf die Couch zu gehen, wenn ich es gerne mag, den Hund bei mir auf der Couch zu haben, und wir dort knuddeln. Hat für mich einfach keinen Sinn gemacht.
Enge Führung und Abbruch hatten für mich immer was von Spassbremse und grosse Einschränkung für den Hund. Und ja, wie flying-paws das so schön beschrieb, was von laut werden, cholerisch sein etc.
Und gestern hats glaube ich plötzlich Klick gemacht.
Ich habe gestern den ganzen Tag über eure Worte nachgedacht und mich abends hingesetzt und mir ein Blatt gestaltet mit Regeln, die hier neu gelten, und wie ich diese "durchsetzen" werde.
Ganz ruhig, ganz freundlich, ganz klar.
Mit viel Liebe, im Sinne von Dixie.
1. Kein Hinterherlaufen
Es ist ab sofort verboten, mir ständig hinterherzudackeln.
Hierfür arbeite ich hart am Deckentraining. Dixie darf sich ab sofort nur noch in der einen Ecke des Wohnzimmer aufhalten, wo ihr Wassernapf und ihr Bettchen stehen. In einem mit Klebeband abgetrennten Bereich (für mich als Hilfe) darf sie sich bewegen, von der Decke gehen, wenn es ihr zu warm wird, sich auf den Boden legen, trinken gehen.
Der Wechsel von Bett zu Boden ist nur gestattet, wenn er "freiwillig" passiert, und nicht, wenn sie aufgesprungen ist, weil ich geatmet habe.
Sie ist dann ca. 5 Meter von mir entfernt, wenn ich auf der Couch bin, und kann mich gut sehen.
Zu meinen Füssen bei der Couch zu liegen ist nicht mehr erlaubt, da sie dort zu sehr im Kontrolletti Modus ist.
Durchsetzung:
Ich werde diese Regel durchsetzen, indem Dixie ab sofort zu Hause immer eine Hausleine trägt. Ich werde wie ruhig und freundlich "platzieren" und warten, bis sie sich dort entspannt. Dann werde ich mich an meinen Wunschort begeben. Steht sie auf, werde ich das Spiel wenn nötig eine Trillion mal wiederholen, bis sie checkt, dass ihre einzige Aufgabe aktuell ist, ruhig an Punkt x zu bleiben.
Frage: Muss ich dafür die Kommandos Platz und Bleib erarbeiten und diesen einfordern, nachdem ich sie platziert habe und bevor ich weggehe?
Oder soll sie einfach ruhig am Platz bleiben, egal in welcher Position, ohne mit Kommando "festgenagelt" zu werden?
Ich stelle mir vor, sie dann ca. 3 Mal am Tag einzuladen, zu mir zu kommen um zu knuddeln, und sie dann wieder auf den Platz zu schicken. In der Ecke will ich sie nicht knuddeln, das ist ihr Ruhe- und Rückzugsort.
2. Kein gemeinsames Kochen und Essen mehr
Ich oute mich jetzt: Dixie und ich haben immer gemeinsam gekocht, wobei sie natürlich ständig was abbekommen hat und ich immer wieder mit ihr geredet und sie beachtet habe, und haben auch gemeinsam gegessen. Ich bin Single, ich wohne alleine, es hat keinen gestört und ich habe die Gesellschaft genossen.
Grosses Problem: Dixie nicht, sie hat ständig auf mich aufgepasst und reagiert. Es ist aber nicht Dixies Aufgabe, mir Gesellschaft zu leisten und eine "emotionale Lücke" zu füllen, sondern die einzigen Aufgaben sind momentan, zur Ruhe zu kommen und Hund zu sein.
Also sind gemeinsames Kochen und von Tisch bekommen ab sofort gestrichen.
Durchsetzung: Siehe oben.
Ich überlege mir, ob ich ihr Bettchen mit in die Küche nehme am Anfang, damit sie nicht alleine im Wohnzimmer ist. Ist das ok? Und wäre es ok, wenn sie sich plötzlich neben das Bettchen legt, wenn ihr zu warm wird, oder ist das bereits zu viel?
Beim Essen ist sie an ihrem Platz, kriegt vielleicht zu Beginn ein kleines Kauteil und dann soll sie ruhen.
Schlafen:
Abends nehme ich sie mit ins Schlafzimmer. Sie wird einmal eingeladen, mit ins Bett zu kommen (Madame macht da gerne etwas ein Spiel daraus, ob sie jetzt aufs Bett will oder erst in 30 Sekunden, wenn sich Frauchen zugedeckt hat, (ich muss sie hochheben) und Frauchen springt brav, wenn sich Madame dann nach drölfzig mal doch umentscheidet.
Eine Einladung, ansonsten wird sie auf ihre Decke geführt und ich stelle mich im Bett tot.
Wegschicken müssen wir erst üben, deshalb ist das zu Beginn wohl gerade etwas viel verlangt.
Nicht mehr vor mir durch die Türe drängen und laufen:
Dixie drängelt sich gerne vor mir durch die Türe, kratzt sogar daran, wenn es nicht schnell genug geht.
Damir ist Schluss. Ich zeige ihr, dass ich bereits alles abgecheckt und unter Kontrolle habe, bevor sie eine Pfote nach draussen oder drinnen setzen darf.
Zudem hat sie die nervtötende Angewohnheit, aus der Türe zu gehen, sich nach 2 Metern in die Leine zu werfen und mal prophylaktisch zu knurren und kläffen, könnte ja ein männlicher Nachbar oder gar eine Katze vom Parkplatz her kommen. Ab sofort dauert der Weg von der Wohnungstüre bis zum Auto wenn nötig 20 Minuten, bis sie lernt, nicht mehr vor mir zu gehen, sondern neben/hinter mir. ICH kontrolliere, ob wer kommt, und ICH entscheide, wie wir damit umgehen.
Sie darf entspannt hinter mir gehen, Frauchen hat die Sache im Griff, sie muss sich nicht mehr wie eine Furie in die Leine werfen.
Ich habe mir leckeren Tee gekauft, wenns lang und anstrengend wird, und gute Musik gesucht, um zwischendurch zu meditieren.
Ich hoffe, ich stecke ihr damit einen Rahmen, indem sie lernt: Mein Job ist hier liegen und chillen, die Alte passt endlich auf sich selbst auf. Egal was sie tut, sie nagelt mich hier sowieso wieder an, also kann ich auch gleich hier bleiben.
Ich liebe Dixie nach wie vor heiss und innig, aber sie ist mein Hund, nicht mehr mein Baby.