@CH-Troete
Wow. Vielen Dank für deine sehr ehrlichen Worte. Mir ist schlecht und ich möchte einfach nur noch heulen.
Ich kann nicht fassen, was ich Tyson unbewusst und definitiv absolut ungewollt angetan und aufgebürdet habe. Mir ist wirklich speiübel.
Ich möchte hier allerdings gerade einiges klarstellen.
Dass er Fersehgeräusche nicht kennt ist normal, Du hast ja einen Tierschutzhund gewollt. Die werden nicht liebevoll ans Fernsehen gewöhnt als Welpe.
Tyson ist kein Tierschutzhund. Er ist als Kind der Liebe im Wald in Bern entstanden und wurde dann als 8 Wochen alter Welpe von einer Familie (Mama, Papa, Kleinkind) in Bern adoptiert.
Ausser, dass er nicht ausgelastet war und nicht wirklich erzogen wurde, hatte er es dort sehr gut (soweit ich das beurteilen konnte).
Wenn Deine Familie da ist, wirst Du Dich sehrwahrscheinlich (meine Annahme) instinktiv schämen für Dein recht brutales und übergriffiges Verhalten (weil es ja eigentlich gar nicht Deine Art
Wo siehst du überall brutales und übergriffiges Verhalten? Ist nicht als Provokation gemeint, sondern eine ernste Frage.
Und bitte, ich möchte klarstellen: So wie das klingt, dresche ich permanent auf meinen Hund ein, er kriegt für jede noch so kleine Verfehlung die Hucke voll und liegt komplett verängstigt in einer Ecke.
Das ist NICHT so!! Er wird nicht geschlagen, nicht getreten, nicht angeschrien.
Die einzige Körperliche Strafe, die er bisher erleben musste, was das Packen am Nacken bei Hundebegegnungen und wenn er im Auto gebellt hat (hab ich ja aber zum Glück nach einigen Malen abgestellt!)
Dies auch nur, weil mir das so beigebracht wurde oder aus einem hilflosen Versuch heraus, ihn "aufzuwecken".
Ich könnte Tyson NIEMALS bewusst weh tun, weder körperlich noch psychisch!!!
Ich liebe Tyson über alles - und das ist keine Floskel, sondern mein voller Ernst - und ich will einfach nur, dass es ihm gut geht und an nichts fehlt.
Ich weiss, dass er meinetwegen vieles durchmachen musste und muss, aber das war niemals meine Absicht und ich tue alles dafür, dass das aufhört!
Aus Dir spricht eine dermassen heftige Aggression und ja, Bösartigkeit dem Hund gegenüber dass es mir ehrlich weh tut im Herzen.
Bitte erkläre mir das. Wann, wie und wo?
Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich einfach viel zu lieb sei mit dem Hund (ich weiss, das schliesst die "Aggressionsausbrüche" nicht aus, und genau das macht mich ja auch unberechenbar für Tyson).
Dass der Hund nicht weiss was Oben und Unten ist, komplett am Rad dreht ist einfach nur normal in so einer Lebenssituation.
Du hast Null G'spüri und keinerlei Empathie für einen Caniden.
Und dann bist Du für Holzhammermethoden offen
Ich hoffe Du hast Dich selber gemeint.
Ich weiss leider im Moment auch nicht mehr, wo oben und unten ist. Der Stress in den letzten Wochen durch die Arbeit, das Problem mit Tyson, die ständige Unsicherheit im Umgang damit und der damit verbundene Stress und nun die letzte Woche... kein Wunder, dass es ihm nicht besser geht.
Ich hoffe, das hat sich mittlerweile geklärt, dass ich damit mich gemeint habe.
Ja, das habe ich definitiv nicht mehr. Ich bin in jeder Faser meines Körpers verwirrt und habe ständig Angst, ihm Unrecht zu tun und ihn falsch zu behandeln. Das war schon vorher so, wurde durch die ständig wechselnden Methoden der Trainer nicht besser und hat sich seit der Anmeldung hier natürlich extrem verstärkt. Ich kann mich nicht mehr auf mein Gefühl verlassen, weil ich anscheinend das hündische Verhalten falsch interpretiere.
Ich bin aber voller Hoffnung, dass sich das alles ändert, wenn ich von Grund auf die Hundesprache neu lerne und jemand habe, der mich leitet und mir einen Fahrplan zeigt.
Für mich ist es doppelt furchtbar, da ich mein Leben schon immer mit Tieren verbracht habe und immer einen besonderen Draht zu ihnen hatte. Ich habe zu jedem Tier, egal wie ängstlich oder schlecht von den Menschen geprägt, sofort einen Draht gefunden und war mehr als einmal die einzige Person, die mit diesem Tier - sei es Kaninchen, Katze oder Pferd - umgehen konnte. Das soll keine Predigt sein, wie toll ich bin, ich möchte nur kurz euer Bild von mir etwas ändern. Ich hab normalerweise ein riesen "Gspüri" für Tiere und hab mir nicht als "noch-nie-Tierhalter" an einem langweiligen Sonntag einen sensiblen Schäfi angeschafft.
Nur, damit das kurz gesagt sei.
Fang an - bitte bitte bitte das Gute zu sehen und das zu belohnen.
Glaub mir, das tue ich!!
Ach herrjeh, das kam anscheinend auch total falsch rüber.
Glaub mir, das ist, bei den Tieren wie auch bei den Kindern, meine Philosophie: Das Gute sehen, belohnen und fördern, nicht auf dem Schlechten rumreiten!! Denn es gibt immer was, was lobenswert ist, auch beim schwierigsten Kind/Hund.
Und genau dort will ich anknüpfen, denn dort lern das Kind/der Hund: "Ah, krass, ich mach doch was richtig, ich kann was, das Lob fühlt sich voll toll an, ich will mehr davon!"
So ist es möglich, den "Panzer" aus schlechten Erfahrungen, Frust, Angst und den Gedanken "kann ich eh nicht, mach ich eh falsch, ich bin schlecht" Stück für Stück aufzubrechen und Licht ins Dunkel zu bringen. Kinder, die schon viele Probleme mitbringen (im sozialen Umgang, in der Schule) haben oft aufgegeben (und überspielen das mit auffälligem Verhalten. Lieber so gesehen werden als komplett unterzugehen). So ist es aber möglich, wieder zu ihnen durchzudringen und ihnen die Chance auf gute Selbstwirksamkeitserfahrungen zu geben, immer wieder und immer mehr. Grundlegend wichtig ist dabei, Situationen zu schaffen, in denen das Kind positive Erfahrungen machen KANN.
Ich hatte sehr schon oft mit solchen Kindern und Jugendlichen zu tun. Und es ist erstaunlich, was damit erreicht werden kann, da könnte ich immer wieder heulen, und dafür stehe ich jeden Morgen auf und gehe zur Arbeit.
Das war jetzt sehr auf Kinder bezogen, aber auch auf Tyson.
Ich habe auch immer versucht, bei unseren schwierigen Situationen zu loben wo nur möglich, damit Tysons "Panzer" dort aufbricht und er Möglichkeiten für Alternativverhalten lernt.
Wenn ich ihn tadle, weiss er, dass Frauchen das wohl nicht toll findet, aber er weiss ja dann noch nicht, was hingegen erwünscht ist. Deshalb versuche ich, jeden noch so kleinen Schritt in die richtige Richtung zu belohnen.
Scheint mir nicht gelungen zu sein.
Mein schlechtes Verhalten ist nun eine Mischung aus dem, was ich bei den Trainern gelernt habe und mittlerweile Frust und totale Hilflosigkeit.
Passiert mir bei den Kindern nicht, weil ich dort genau weiss, was ich tue. Beim Hund leider nicht mehr, deshalb ist es passiert.
Ich belohne und fördere (von Anfang an und immer noch) , was und wo ich nur kann.
In der HuSchu worde ich auch schon getadelt, weil Tyson so oft Leckerlis bekommt, aber ich will halt auch belohnen, dass er, wenn sie was erklärt, zu mir sieht statt die anderen Hunde anzustarren, ruhig bleibt, sich auf mich konzentriert etc. Wenn er sich trotz Ablenkung abrufen lässt. Wenn er mit Eifer dabei ist, auch wenn eine Übung nicht klappt (weil auch Frauchen Anfänger ist in der BH1-Welt).
Darum kriegt er da ständig Kekse, weil ich möchte, dass genau solches Verhalten gefördert wird.
Er wird ständig gelobt und bestätigt, wo nur möglich! Jedes mal, wenn ich ihn draussen zu mir rufe, gibt's Kekse und viiiel Lob und Streicheleinheiten, weil ich mich freue, dass er das so toll macht, was für mich nicht selbstverständlich ist und ich ihm zeigen will, wie toll ich das finde.
Glaub mir, ich versuche, ihn so viel wie möglich und für jeden kleinen Schritt und alles was gut läuft zu loben!!
Ich habe IMMER Kekse im Hosensack oder an der Hose dran im Gutzitäschli.
Ich auch!!