Hm, also nachdem ich hier einige Beiträge durchgelesen habe, muss ich jetzt glatt einen "Rechtfertigungs- und Klarstellungspost" schreiben. Ich befürchte, dass ich mich anscheinend nicht klar genug ausdrücken kann...
Einige hier meinen ja, dass wir den armen Hund regelrecht triezen! Der Hund soll stressbedingt die Dielen fressen, weil er zuhause keine Ruhe bekommt, denn Frauchen steht unentwegt über ihm und kommandiert nur "links, zwo, drei, KÖRBCHEN!!!" Genau dasselbe Spiel draußen, der Hund darf nicht schnuppern, schauen, knabbern- er wird mit Platz, Sitz, Komm, Halt und Schau durch die Straßen Berlins gezerrt. *sarkasmus aus*
Ich kann allen Besorgten versichern: so ist es nicht. Der ganze GRUND aus dem ich hier schreibe, ist das wir unser neu angekommenes Hundi hier eben entlasten und entspannen wollen, und nicht es dressieren ins Körbchen zu springen. Das "Körbchen Training", welches ich angesprochen habe wurde nicht aus Spaß an der Freude initiiert, sondern weil eben dieses uns auf diesem hier selben Forum uns geraten wurde, um dem Hund in besonders stressigen Situationen (es ging um Besuch und Handwerker) einen Rückzugsort zu bieten. Aber selbst dieres "Training" wurde von uns nicht wie in der US Army eingedrillt, sondern wir haben schnell gemerkt, dass es nicht klappt (e.g., dass Leckerlis eher pushen, als beruhigen) und uns deshalb hierher gewandt.
Nun noch mal was zum Spazierengehen, was mich wirklich SEHR gewundert hat. Irgendwer schrieb, dass es total unnormal und kontraproduktiv sei, den Hund draußen für Aufmerksamkeit und Blickkontakt, sowie fürs Folgen zu belohnen. Nun, diese Meinung kann ich mir nur durch die seeeehr unterschiedlichen Spazier-Realitäten zwischen uns erklären. In einer Großstadt, wo auf Schritt und Tritt irgend ein Mist auf der Straße liegt, oder irgendein unangeleinter TutNix um die Ecke springt, wo viele Menschen an einem vorbeilaufen und wo überall nur Asphalt und keine Grünfläche (zumindest haben wir es bis zu der eben noch nie geschafft) ist, ist die Aufmerksamkeit des Hundes AUF MICH und nicht auf alles, jeden und Panik(!!!), das einzige was ihn mehr oder weniger ruhig und entspannt hält. Das zeigt sich auch dadurch, dass Mia einerseits viel entspannter und andererseits viel sicherer unterwegs ist, seitdem sie für Aufmerksamkeit belohnt wird. Wiederum: Aufmerksamkeit wird BELOHNT, nicht eingefordert, i.e., wenn sie selber schaut, dann wird sie gelobt und kriegt Leckerli. Somit gehen wir nun ohne Gejaule auf die andere Straßenseite, wenn andere Hunde kommen, statt die Pfoten in den Asphalt zu rammen, sich in die Leine zu legen und rumzubrüllen in Panik und absolut unansprechbar.
Und eigentlich waren meine Fragen ja auch absolut nicht diese. Was ich wissen wollte ist, was wir ganz konkret machen können um dem Hund mehr Sicherheit in UNS zu geben und nicht immer alles selber regeln zu wollen, insbesondere: nicht im Gang/Türrahmen wachen, sich im Körbchen entspannen zu können, auf der Straße mir nicht immer vorzurennen und ob dieses Verhalten überhaupt schlimm ist, oder ob es nix bedeutet und der Hund nicht dadurch Vertrauen aufbaut, dass ich zuerst aus der Tür gehe....
Hm.....ich hoffe es gibt nun weniger Skepsis gegenüber unseren berüchtigten "Trainingsstunden" und dem Dressurfrauchen in meiner Person.