also, ich finde all die Bemerkungen dazu, dass ihr es etwas gechillter nehmen sollt, sind erst einmal zielführend und sollten unbedingt erst einmal beherzigt werden.
Wir haben seit zwei Monaten die Mia hier, sie war schon ein Junghund als sie ankam. Sie hatte dasselbe Problem und heute noch, wenn sie verwirrt, frustriert oder überfordert ist, setzt sie sich erst einmal hin und kratzt/ beißt sich. Das ist in den letzten Wochen aber EXTREM zurück gegangen, und zwar besonders dadurch, dass sie sich jetzt in neuen Zuhause sicher und wohl fühlt, dass sie sich charakterlich gefestigt und entwickelt hat, und das sie sehr sehr viel mehr schläft als am Anfang (besonders in den ersten 3 Wochen).
Bei uns kam noch dazu, dass sie sog. Welpenschuppen hatte, also der Wechsel vom Welpenfell zum Junghundfell auch noch juckend vonstatten ging. Da hat tägliches Bürsten (mit einer weichen Bürste) sehr geholfen, auch beim Beziehungsaufbau. Von jeglichen Shampoos würde ich (besonders bei so ofter Verwendung unbedingt abraten! Diese sind wie ähnliche Shampoos für Menschen nur wenig hilfreich und machen das Problem auf Dauer sogar schlimmer.
Es ist auch bei Euch höchstwahrscheinlich eine Stress-Übersprungshandlung, deshalb würde ich Dir raten Dir erst einmal selber deswegen keinen Stress zu machen, denn der überträgt sich auf den kleinen Hund sofort.
Außerdem ist es so, dass dieses Kratzen auch zur "Gewohnheit" bzw. zum "coping mechanism" werden kann, der Hund dann also kratzt, wenn er NUR Stress hat und es "eigentlich" gar keine physische Ursache fürs Jucken gibt (psychosomatisch also). Besonders, wenn er schon ein paar Flohbisse hatte, kann es gut sein, dass er schon in so einer Schiene drin ist- unangenehm (und zwar physisch, wie auch psychisch), also kratzen.
Es kann natürlich sein, dass er eine Allergie, Milben, etc. hat. Aber ich würde mich denen anschließen, die Dir erst einmal raten Dich selber zu beruhigen, ganz runter zu fahren und noch ein bisschen abzuwarten. Und hat beim Stress-Abbau und bei dem Schlaftraining (das mussten wir mit Mia nämlich durchaus "trainieren", bzw. eine Routine einführen) sehr eine Hausleine und ein "Körbchenzwang" zu den "Schlafzeiten" geholfen. Eine kleiner Hund ist eben wie ein kleines Kind- er will am liebsten den ganzen Tag spielen, auch wenn er noch sehr viel schlafen sollte.
Wir haben Mia dann aufs Körbchen gebracht und sie dort einfach nicht weg gelassen. Eventuell anfangs ein bisschen streicheln, gut zusprechen, aber tendenziell eher ignorieren (Du kannst Dich zum Beispiel mit einem Buch vor den Korb setzen und ihn einfach dort nicht weg lassen, aber sonst keine besondere Aufmerksamkeit schenken, sonst dreht er noch mehr auf). Früher oder später (vielleicht auch nach einem kleinen Frustanfall) wird er einschlafen, einfach weil er sonst nichts zu tun hat. Um möglichem Frust vorzubeugen, weil Du den Hund ja nicht raus lässt, kann ein Kauspielzeug sehr helfen. Wir haben so eine Kauwurzel gekauft, weil Mia am liebsten an Holz knabbern wollte. Wenn Du das dann einige Male wiederholst, wird er bald schon von selbst wissen, dass er sich beruhigen soll und kann, wenn Du ihn zum Korb bringst.