Beiträge von ThorstenD

    Das einzige "Problem" was ich jemals hatte,war, dass meine Große irgendwann angefangen hat, zu melden, wenn ein Kollege (kein Kundenverkehr) anklopfte... Nun ja, da eine schnelle Lösung her musste, haben wir dann einfach einen Zettel an die Bürotür gehangen "Bitte nicht klopfen, einfach rein kommen". Aber zu uns hat sich selten jemand verirrt.

    Lustig. War bei uns genau andersherum. Leute die ohne Anklopfen plötzlich in meinem Büro standen wurden erstmal angebafft. Wurde geklopft und es gab ein "Herein" war dem Hund klar was passiert und das es okay ist einfach liegen zu bleiben.

    Ich sehe an meiner Luna wie anstrengend so ein Bürotag für den Hund ist. Da prasseln so viele Eindrücke jeden Tag auf den Hund ein das schlaucht einfach und irgendwann ist ein Hund dann einfach drüber wenn er/sie es nicht gewohnt ist. In nem Großraumbüro ists nochmal ne Ecke mehr.
    Das Betüddeln durch die Kollegen und rumlaufen würde ich erstmal runterschrauben bis das Büro bzw. sein Platz im Büro als Ruhezone verstanden wurde. Bei Luna hat das auch ein par Wochen (Vollzeit) gebraucht und ich dachte anfangs sie ist nicht ausgelastet/gelangweilt, dabei war das Gegenteil der Fall.

    Gammeltage gibts hier gerne mal und werden auch vom Hund angenommen, vor allem wenn sie zur Tochter mit ins Bett darf. Die verschmelzen da quasi und verlassen das Bett nur zur Nahrungsaufnahme.


    Wenn nix geplant ist, wie am letzten Wochenende, wird die morgendliche Runde halt verdoppelt. Ausschlafen ist eh nicht also nutze ich die Chance und Ruhe morgens ab kurz nach 7 draußen mitm Hund. Im Anschluss kann ich immer noch entscheiden ob es ein Gammeltag wird oder nicht.
    Schlimmer finde ich Tage an denen ich mies drauf bin und mich für ungeeignet halte einen Hund mit Flausen im Kopf entsprechend Gassi zu führen (also so das sie und ich was davon haben und lernen). Gassi gehen wird dann recht schnell zu Stress und sehr kontraproduktiv in Sachen Leinenpöbelei etc.
    Als Lösung dafür gibt es hier zum Glück 1-2 brauchbare Hundeauslaufflächen/Spielwiesen in gutem Zustand und mit vernünftigen Hund+Halter-Gespannen. Da kann ich grummeln udn der Hund hat trotzdem ihren Spaß.

    "Der Hund war gemein zu mir!" Zitat des ~6 jährigen Knirps der sich beim Eiersuchen im Nachbargarten verlaufen hatte und plötzlich vor unserer Terrasse und somit Luna stand.
    Sie war angeleint und wohl genau so überrascht wie der Knirps. Der kämpfte sichtlich mit sich selbst - wegrennen oder Hundi streicheln.
    Die Entscheidung hat Luna ihm abgenommen indem sie 1x in voller Schäferhundstärke gebellt hat.
    Beim wegrennen hat der Junge dann seine bisherige Osterbeute fallenlassen und sie 10 Minuten später, mit verheulten Augen und im Beisein der Mutter wieder eingesammelt (diesmal durchs Gartentor und mit Hallo sagen vorher).
    Mit 2 Tagen Abstand ist mir klar geworden, dass diese Begegnung durchaus anders hätte ausgehen können.

    Mein BBS (bald 2J.) ist jeden Tag mit im Büro (Einzelbüro) und hat eine ganze Zeit gebraucht um dort zur Ruhe zu kommen und nicht bei jeder Störung aufzuschrecken. Auch ich musste meine Kollegen erstmal briefen wie das bitte laufen soll.


    8-Monate alter Hund und Großraumbüro empfinde ich als durchaus anspruchsvolle Aufgabe bei all der Ablenkung.
    Klappt es denn daheim das der Hund bewusst zur Ruhe kommt auch wenn Ablenkung besteht und er nicht ausgepowert ist?

    Habt ihr vielleicht eine Idee was man machen könnte?

    Eltern können Verbesserungsvorschlägen der Kinder, ohne das eigentliche Problem zu sehen, sehr engstirnig gegenüberstehen.


    Wenn gutes Zureden nicht reicht und du etwas ändern willst dann mach den ersten Schritt und schau ob das Resultat deine Eltern nicht überzeugt das bisher Potential verschenkt wurde. Schnapp dir den Hund regelmäßig und übe mit ihm. Deine Eltern werden bei Erfolg recht schnell bemerken wie viel einfacher es ist wenn man einen erzogenen Hund um sich hat und nicht einen quasi Selbstversorger - vor allem in Situationen wo ein "Platz!" oder "Nein!" absolut notwendig ist und das Ignorieren wie am Esstisch nicht weggelächelt werden kann.


    Ich erkenne aus deinem Text nicht das es dem Hund schlecht geht oder deine (Groß)Eltern mit ihm ein Problem haben. Sie scheinen nur äußerst inkonsequent zu sein. Ich würde daran arbeiten, dass die andere Seite sieht, dass der aktuelle Zustand zwar okay ist, aber das mit ein wenig Aufwand wirklich allen Beteiligten es noch viel besser haben könnten.
    Dann kann aus der Kritik an einer Situation die nicht als Problem gesehen wir ein Anreiz zur Verbesserung des Alltags werden. Das ist für viele Menschen einfacher zu akzeptieren und umzusetzen.


    Edit: Kritik am Reinfuschen in fremde Hundeerziehung war zu erwarten, aber ich bitte auch folgendes zu bedenken: Der Hund ist bei den Großeltern wenn die Eltern arbeiten sind. Was ist wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist? Ein erzogener Hund ist definitiv leichter unterzubringen als einer der macht und lässt was er will.

    Hundehaltung in Mietwohnungen ist bei Verwendung von Standardmietverträgen (Zweckform, Haus&Grund etc.) immer genehmigungspflichtig. Liegt die Genehmigung vor (Schriftform!) sind Einschränkungen wie "verträgliche" oder "nicht aggressiv" erstmal irrelevant.
    Die Genehmigung kann nur zurückgezogen werden wenn der Hund, vereinfacht gesagt, den Hausfrieden massiv stört und dem Vermieter dadurch ein Nachteil entsteht. Beispiele dafür sind Gebell in der Wohnung, Verunreinigung des Gemeinschaftseigentums (Treppenhaus, Keller, Garten etc.) und natürlich all die Sachen die auch draußen nicht angesagt sind (Anspringen anderer Leute/Mieter etc.).
    Ein Maulkorb erfüllt keines dieser Kriterien, genau so wenig wie die mögliche Angst der Nachbarn vor dem ach so bösen Hund.

    kann man an einer mauer oder einem zaun üben, sodass du den hund blockst bzw eben vor sie trittst wenn sie vorbei will.
    ansonsten glückwunsch zu den fortschritten, das klingt alles richtig toll! :)

    Danke. Das ist so nahe liegend, da wäre ich wahrscheinlich niemals drauf gekommen. :headbash:

    Wenn ich es zwischen den Zeilen richtig lese, wird ein Zeichen oder Kommando für die Auflösung eines Befehls gesucht. Such Dir was aus, zB "o.k." oder "Ist gut- geh zu" oder....
    So ist es möglich, aus streckenweisem "Fuss" wieder herauszukommen, zB weil Du nur an wem oder was vorbeigehen möchtest und sie anschliessend weiter schnüffeln kann. Hat bei diversen Hunden gut funktioniert.

    Ja das ist der nächste Schritt. "Geh schnüffeln" ist das aktuelle Kommando wenn Luna den Weg wieder verlassen darf und hebt "Raus da" auf.

    Weiter oben schrieb jemand:


    Er muss sich erst bei uns einleben, Umstellungsfase usw:


    Mitlerweilen betet er meine Frau an, wirft sich auf den Rücken, streckt die Pfoten von sich und wartet mit wedelnden Schwanz auf Streicheleinheiten. Ich denke das er uns schon gut vertraut...

    Das hat meine auch nach 2 Wochen bereits gemacht und ich habe es so gedeutet. War hier allerdings ein Trugschluss. Das Vertrauen draußen und unter Ablenkung kam erst später. Dafür musste ich mich quasi erst beweisen und mehrere unangenehme Situationen für den Hund lösen. Meine unterscheidet recht deutlich zwischen drinnen und draußen was Zutraulichkeit und Gehorsam gegenüber ihr bekannten Menschen angeht.

    Ich reanimiere mal meinen eigenen Thread, evtl. kann ja jemand aus den bisher gemachten Erfahrungen Nutzen ziehen.


    2 Schritte zurück zu gehen um voran zu kommen war genau richtig. Wir haben das im Eröffnungspost geschilderte Prinzip umgesetzt bekommen.
    Ist die Führleine lang (2m) kann Luna sich aussuchen ob sie rechts/links/vorne/hinten, schnüffelnd am Wegesrand oder direkt neben mir läuft. Diese Freiheit endet mit einem Kommando, sei es nun "Bei mir" wenn ich sie an meiner Seite haben möchte, "Raus da" wenn sie auf den Weg zurück soll etc.


    In die Leine läuft sie so nur noch selten und auch nur wenn sie auf Schnupperkurs am Wegesrand unterwegs ist. Aber dann bleibe ich halt stehen, ändere die Richtung oder laufe ne 8... spätestens nach dem 2ten Mal erinnert sie sich wieder was ich von ihr will.
    Aktuell arbeiten wir an rechts/links was mit Handzeichen schon sehr gut klappt.
    Was gar nicht klappt und wo ich auch 0 Ideen habe wie ich das trainieren soll ist "hinter mir (laufen, nicht stehen/sitzen)". Hier wäre ich für Ideen dankbar, vor allem welche die ohne Leckerchen vorhalten sind.


    Gibt es ein "Bei mir" und ich nehme die Leine kurz (~<1m) läuft sie an meiner Seite, allerdings mit ihrem Oberkörper auf meiner Höhe (wg. Geschirr ohne Brustring) was nicht optimal ist, da sie hin und wieder z.B. auf Bewegungsreize reagiert und so nen halben Schritt Vorsprung hat was mich davon abhält vor sie zu treten bzw. durch sie durch zu gehen.
    Hier ist wohl ein entsprechendes Geschirr mit Brustring angesagt.
    Die Methode Halsband = bei mir, Geschirr = geh schnüffeln, steht noch nicht zur Diskussion.


    Bei dem ganzen Üben zur Leinenführigkeit und gegen das Leinenpöbeln habe ich 2 Dinge festgestellt. Ob dies nur an uns liegt oder übertragbar auf andere Hunde ist soll bitte jemand anders entscheiden.


    1.) An der Leine ziehen interessiert meinen Hund absolut 0. Wenn Luna jedoch selbst in kurzen Abständen in die Leine läuft und dabei 0 vorankommt lässt sie es schnell sein. "Bei mir" haben wir ausschließlich mit der Leine die hinter dem Körper geführt wird geübt. Also Leine in der rechten Hand, Hund links, Leine hinter mit baumeln lassen und nur leicht mit der linken Hand gehalten.
    Jedes mal wenn Luna zu schnell war spannte sich die Leine direkt und sie wurde durch meinen Körper gebremst. Da gab es kein Vorankommen und es ging ihr schnell auf den Keks.
    Außerdem war es viel schonender für meine Gelenke xD


    2.) Je mehr kontrollierter Hundekontakt, desto weniger Gepöbel an der Leine. Wir gehen seit 2 Wochen regelmäßig auf die Hundewiese (Ich könnte seitdem ganze Romane im "Bemerkenswerte Sätze"-Thread schreiben...). und es tut ihr sichtbar gut. Vorher hatten wir nur 1x die Woche Hundeschule und gelegentliche Gassirunden mit meiner Sister. Zufallsbegegnungen waren zu 95% Pöbeltraining das nicht belohnt wurde durch Kontakt mit anderen Hunden.
    Jetzt ist sie viel ausgeglichener. Sie hat die Gelegenheit bei mir Schutz zu suchen wenn ihr ein anderer Hund unangenehm ist und macht davon Gebrauch. Sie fixiert nicht mehr bereits vom Parkplatz aus die Hunde auf der Wiese, wir können vorher entspannt eine Runde um die Wiese drehen, uns auf eine Bank außerhalb der Wiese setzen und kommen am Ende ganz ohne Hibbeln und Zerren auf die Wiese. Dort tobt, rennt und döst sie wie es ihr passt und je nachdem ob ihre Spielkameraden da sind. Sogar einfaches Kommandotraining in kurzer Entfernung zu den anderen Hunden auf der Wiese ist möglich :shocked:
    Das hätte mir mal wer vor nem Monat sagen sollen.
    Sammel ich sie dann ein und wir gehen an der Leine zurück zum Auto pöbelt sie nicht einmal mehr andere Hunde an die uns auf dem Parkplatz entgegenkommen. Es ist als wäre ihr "Sozialbedürfniss" dann gestillt für den Tag.
    Generell ist sie viel besser ansprechbar geworden in solchen Situationen.


    Wir sind noch lange nicht fertig aber in meinen Augen auf einem guten Weg.