Ich reanimiere mal meinen eigenen Thread, evtl. kann ja jemand aus den bisher gemachten Erfahrungen Nutzen ziehen.
2 Schritte zurück zu gehen um voran zu kommen war genau richtig. Wir haben das im Eröffnungspost geschilderte Prinzip umgesetzt bekommen.
Ist die Führleine lang (2m) kann Luna sich aussuchen ob sie rechts/links/vorne/hinten, schnüffelnd am Wegesrand oder direkt neben mir läuft. Diese Freiheit endet mit einem Kommando, sei es nun "Bei mir" wenn ich sie an meiner Seite haben möchte, "Raus da" wenn sie auf den Weg zurück soll etc.
In die Leine läuft sie so nur noch selten und auch nur wenn sie auf Schnupperkurs am Wegesrand unterwegs ist. Aber dann bleibe ich halt stehen, ändere die Richtung oder laufe ne 8... spätestens nach dem 2ten Mal erinnert sie sich wieder was ich von ihr will.
Aktuell arbeiten wir an rechts/links was mit Handzeichen schon sehr gut klappt.
Was gar nicht klappt und wo ich auch 0 Ideen habe wie ich das trainieren soll ist "hinter mir (laufen, nicht stehen/sitzen)". Hier wäre ich für Ideen dankbar, vor allem welche die ohne Leckerchen vorhalten sind.
Gibt es ein "Bei mir" und ich nehme die Leine kurz (~<1m) läuft sie an meiner Seite, allerdings mit ihrem Oberkörper auf meiner Höhe (wg. Geschirr ohne Brustring) was nicht optimal ist, da sie hin und wieder z.B. auf Bewegungsreize reagiert und so nen halben Schritt Vorsprung hat was mich davon abhält vor sie zu treten bzw. durch sie durch zu gehen.
Hier ist wohl ein entsprechendes Geschirr mit Brustring angesagt.
Die Methode Halsband = bei mir, Geschirr = geh schnüffeln, steht noch nicht zur Diskussion.
Bei dem ganzen Üben zur Leinenführigkeit und gegen das Leinenpöbeln habe ich 2 Dinge festgestellt. Ob dies nur an uns liegt oder übertragbar auf andere Hunde ist soll bitte jemand anders entscheiden.
1.) An der Leine ziehen interessiert meinen Hund absolut 0. Wenn Luna jedoch selbst in kurzen Abständen in die Leine läuft und dabei 0 vorankommt lässt sie es schnell sein. "Bei mir" haben wir ausschließlich mit der Leine die hinter dem Körper geführt wird geübt. Also Leine in der rechten Hand, Hund links, Leine hinter mit baumeln lassen und nur leicht mit der linken Hand gehalten.
Jedes mal wenn Luna zu schnell war spannte sich die Leine direkt und sie wurde durch meinen Körper gebremst. Da gab es kein Vorankommen und es ging ihr schnell auf den Keks.
Außerdem war es viel schonender für meine Gelenke
2.) Je mehr kontrollierter Hundekontakt, desto weniger Gepöbel an der Leine. Wir gehen seit 2 Wochen regelmäßig auf die Hundewiese (Ich könnte seitdem ganze Romane im "Bemerkenswerte Sätze"-Thread schreiben...). und es tut ihr sichtbar gut. Vorher hatten wir nur 1x die Woche Hundeschule und gelegentliche Gassirunden mit meiner Sister. Zufallsbegegnungen waren zu 95% Pöbeltraining das nicht belohnt wurde durch Kontakt mit anderen Hunden.
Jetzt ist sie viel ausgeglichener. Sie hat die Gelegenheit bei mir Schutz zu suchen wenn ihr ein anderer Hund unangenehm ist und macht davon Gebrauch. Sie fixiert nicht mehr bereits vom Parkplatz aus die Hunde auf der Wiese, wir können vorher entspannt eine Runde um die Wiese drehen, uns auf eine Bank außerhalb der Wiese setzen und kommen am Ende ganz ohne Hibbeln und Zerren auf die Wiese. Dort tobt, rennt und döst sie wie es ihr passt und je nachdem ob ihre Spielkameraden da sind. Sogar einfaches Kommandotraining in kurzer Entfernung zu den anderen Hunden auf der Wiese ist möglich
Das hätte mir mal wer vor nem Monat sagen sollen.
Sammel ich sie dann ein und wir gehen an der Leine zurück zum Auto pöbelt sie nicht einmal mehr andere Hunde an die uns auf dem Parkplatz entgegenkommen. Es ist als wäre ihr "Sozialbedürfniss" dann gestillt für den Tag.
Generell ist sie viel besser ansprechbar geworden in solchen Situationen.
Wir sind noch lange nicht fertig aber in meinen Augen auf einem guten Weg.