Bevor die Knallschote hier eingezogen ist dürfte ich das typische Bild eines nur mäßig an Details interessierten Hundekäufer abgegeben haben. Die Rasse stand fest und mehr Infos als das HD und ED böse sind waren für mich nicht relevant. Evtl. ist es der Rasse geschuldet, aber auch mit exakt so wenig Vorwissen hätte ich Welpen bei Verbandszüchtern bekommen und ich wurde von keinem Züchter proaktiv auf irgendwas negatives angesprochen.
Die Knallschote ist dann ein Jahr später ohne Papiere und aus 3ter Hand bei mir eingezogen. Ich bereue es nicht, aber nochmal würde ich das garantiert nicht so machen.
2 Jahre später formte sich der Wunsch nach dem Zweithund. Ich habe mir die Hunde live angesehen und mit Haltern gesprochen, bin zur Clubschau und habe geschaut wie es um die typischen Erkrankungen steht.
Ich hatte quasi eine Checkliste mit Fragen zum Wesen und zur Gesundheit. Einige Züchter haben irgendwann zu gemacht, andere im persönlichen Gespräch offen gesprochen und nur ganz wenige sind aktiv und teilweise schon auf der Homepage mit Punkten zum Thema Gesundheit um die Ecke gekommen.
Speziell die LÜW/Schaltwirbel Problematik wurde gerne einmal ausgelassen, teilweise mit der Anmerkung "Kann man ja eh nix dran ändern." Für mich war das der Punkt an dem sich die in meinen Augen wirklich guten Züchter dann herauskristallisiert haben. Züchter die offen mit Dingen umgehen die sie nicht beeinflussen können und ggf. noch eine Kaution einbehalten die man nach der Auswertung der Röntgenbilder wiederbekommt waren dann genau nach meinem Geschmack.
Fazit für mich war:
Rassezucht ist nicht transparent, weil keine übergeordneten Instanzen voll umfänglich und neutral informieren (müssen). Man bekommt Informationen, muss sie sich aber aktiv und aus verschiedenen Quellen beschaffen. Das sind Leute heute kaum mehr gewohnt. Auch Züchter haben ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Interesse an der Gesundhaltung ihrer Rasse und wägen es teilweise gegen ihre Verkaufsabsichten ab.
Für mich geht das klar. Falls hier nächstes Jahr der Zweithund einzieht, dann habe ich in meinen Augen alles getan um die Chance auf einen gesunden Hund zu erhöhen und dennoch bleibt ein Restrisiko von dem ich weiß. Je früher ich aufhöre mich zu informieren und zu selektieren, desto größer ist halt das Risiko.
Der VDH hat mir bei der ganzen Sache übrigens nur insoweit geholfen, als dass ich mir dort den Namen von Züchtern und Rassezuchtverein gesucht habe. Für alles andere taugt die Homepage mMn nicht, was für nen Verband irgendwie schwach ist.