Beiträge von ThorstenD

    Stimme dem was @Syrus geschrieben hat ebenfalls zu.

    Meine Knallschote hat das von mir erwünschte Verhalten auch über Hausleine und Decke im Büro gelernt. Wenn es an der Tür klopft muss sie auf ihren Platz (bleiben). Natürlich wurde das behutsam und mit Belohnung aufgebaut. Durch reine Ablenkung via Spielzeug und Co. wirst du keine Verhaltensänderung erreichen.

    Funktioniert aber nur, wenn die Arbeitskollegen mitmachen und z.B. nicht einfach nach dem Anklopfen direkt im Zimmer stehen oder einmal im Zimmer angekommen den Hund zulabern oder streicheln wollen.

    Als der einzige Kollege der das nicht gerafft hatte endlich zur Reha war, konnten wir das innerhalb von 2-3 Wochen einüben.

    Meine Knallschote neigte ebenfalls dazu fremde Menschen die ihr unheimlich sind zu kontrollieren und zu maßregeln, Hände schnappen war auch hier sehr beliebt. Die Lösung ist recht simpel: Es gibt keinen Kontakt zu diesen Menschen und zeigte sie solch ein Verhalten bei bekannten Menschen wurde es umgehend abgebrochen. Ganz abstellen wirst du dieses Verhalten wahrscheinlich nie können.

    Wir treffen 3-4x die Woche einen Freund auf unserer Morgenrunde. Luna kennt ihn, war schon oft zu Besuch, sowohl in der Wohnung, als auch im Garten, alles ohne Probleme. Wenn er, ein Mann wie ein Bär, aber morgens auf uns zugejoggt kommt, darf ich sie nicht entscheiden lassen wie sie damit umgeht. Wenn wir uns unterhalten hat sich ruhig an meiner Seite zu sitzen/liegen. Genau das ist ihr Job in dem Moment, nichts anderes.

    Ein ausgeprägter Schutztrieb führt halt dazu, dass man weniger Verallgemeinern kann. Nicht Person X ist gut/böse, sondern die Situation ist zu beurteilen.


    Edit: Das was @iinas sagt ist auch nicht unwichtig. Unsicherheit sieht oft nach Schutztrieb aus. Einem unsicheren Hund komm ich jedoch schwerer über reinen Gehorsam bei.

    WTW hat meine Knallschote nicht viel mitgebracht. In Verbindung mit ihrer damaligen Unsicherheit und meiner anfänglichen Überforderung evtl. auch gut so.

    Wir mussten viel über ihren ausgeprägten WTP arbeiten, der aber hin und wieder auch im Kontrast zu ihrer Unsicherheit stand. So konnte sie anfangs einfach nicht in der Nähe des Menschen spielen, wollte aber um jeden Preis in der Nähe sein. Bälle werfen kannte sie, das war es aber auch. Zergeln hat eine ganze Weile gebraucht bis es angenommen wurde und nochmal so lange bis es auch als Belohnung durchging. Inzwischen sind wir so weit, dass die Knallschote tatsächlich "arbeiten" will auf dem Hundeplatz. Als sie mich das erste Mal in Richtung Hundplatz gezogen hat nach dem Motto "Mensch, komm endlich! Ab geht´s !", habe ich mich wirklich gefreut. In Frage stellt sie Sachen die sie bereits gelernt hat nie. Sie würde auch ein 20. Mal das Apportel holen, auch wenn natürlich irgendwann Motivation, Tempo, Genauigkeit nachlassen.

    Bei neuen "Tricks" ist es genau wie mit Außenreizen. Das schwierigste ist einen passenden Weg zu finden, der sowohl ihrem WTP, als auch ihrer Unsicherheit und teilweise geringen Frusttoleranz Rechnung trägt.

    Ich würde gar nicht auf die Idee kommen ein fremdes Grundstück zu betreten um einen Kotbeutel wegzuwerfen. Allerdings landen hier freitags (zu Fuß ins Büro und gleichzeitig Leerungstag der Restmülltonnen) durchaus volle Kotbeutel in noch nicht geleerten Mülltonnen die am Straßenrand zur Abholung bereitstehen. Mein schlechtes Gewissen hält sich da echt in Grenzen.

    Nach einer Übung in einer Prüfung bekommt mein Hund - wenn er es braucht, meine Hündin zB braucht das nicht, die würde das irritieren - natürlich die kurze, als Lob gemeinte Berührung. Sprechen mit dem Hund ist (mWn) nicht gestattet, ich erlebe das auch sonst nie in meinem Sport.

    Obi PO sagt: "Leichte Aufmunterungen (z.B. ein verbales Lob, "gut gemacht" oder ein, zwei streichelnde Berührungen) sind erlaubt, nachdem eine Übung beendet ist." (Seite 16)

    Ich nutze das halt auch um die Spannung im Hund zu halten, da wir weit weg davon sind, dass alle Übungen oder die Arbeit in Prüfungsform irgendwie selbstbelohnend wären für den Hund.


    Auch wenn ich nicht gemeint war, aber das

    Das liegt vielleicht auch einfach am Hundetyp der im Obedience oft geführt wird. Ich habe nun selber einen Hund (nach zwei anderen, die ein Nein im Training gut vertragen haben) der mir bei einem Nein im Training ins absolute Meiden verfällt.

    entspricht exakt dem Verhalten des Aussies einer meiner beiden Trainingspartnerinnen.


    Und genau das

    2. Wenn dein Hund - der nur so als Beispiel - gut gelernt hat Fuß zu laufen, weiß was er tun soll und auch weiß, dass er da hochwertig bestätigt wird und gefeiert und überhaupt - sich entscheidet, dass es gerade cooler für ihn ist, zur läufigen Hündin zu glotzen/abzuhauen, die parallel trainiert? Wenn er also eine aktive Entscheidung trifft, bewusst etwas anderes zu tun, als das abgefragte (und korrekt aufgebaute) Verhalten?
    Ist das dann auch ein "Ups, machs noch mal neu, das kannst du doch besser?"

    war erst vor einigen Wochen bei uns Thema (das mit der aktiven Entscheidung zum Fehlverhalten). Ein scharfes "Nein" führte zu Meideverhalten, eine Korrektur in der Übung, ohne neu anzusetzen, aber mit Bestätigung wenn der Fokus wieder da war brachte keinen Erfolg.

    Die Lösung hier war dann ein Mittelding. Das Fehlverhalten wurde zwar benannt "Nanana!" (netter als ein "Nein" als Abbruch, aber klar deutlicher/negativer als ein Fehlerwort), man ging 3-4 Schritte zurück und setzte umgehend neu an. Nach ~3 Wochen konsequentem Training lief der Hund richtig gut und aufmerksam.

    Helfstyna

    Mir wäre durchaus an einer Diskussion gelegen, ob unterschiedliches Feedback in Abhängigkeit zur gezeigten Leistung in einer Einzelübung (in einer Prüfung) sinnvoll ist oder nicht - schließlich habe ich mir das nicht selber ausgedacht.

    Ich habe aber weder Bock auf Wortklauberei ("Feedback"), noch auf die Unterstellung, dass mein Handeln irgendwelche egoistischen Motive befriedigen würde.

    Mir nutzt es in der Prüfung absolut Null, wenn ich dem Hund nach Abschluss der Übung "Feedback" gebe, wenn er zB beim Apport gegen die Hürde geknallt ist beim Hinsprung, der Rest aber sauber war.

    Nichts anderes habe ich im Ausgangspost geschrieben:


    Funktioniert im Training natürlich besser als auf Prüfungen, wo ich ja nicht am Ende der Fußarbeit die mangelnde Aufmerksamkeit oder schiefe GS von vor 30 Sekunden kommentieren kann.

    Das Feedback am Ende der Übung in einer Prüfung hat so gut wie nie die Funktion einzelne Fehler in der Ausführung aufzuzeigen. Dafür liegen diese meist viel zu lange zurück, aber das weißt du genau so gut wie ich.

    Mein Hund kommt mit Feedback, welcher Art auch immer, besser klar, als wenn ich sie im luftleeren Raum hängen lasse und ich beende Prüfungen immer positiv, egal wie die Leistung war - exakt in diesem Kontext ist mein ursprüngliches Posting übrigens auch entstanden.

    Mein Hund bekommt für jede Aktion, egal ob Training oder Prüfung, ein Feedback. Sei es nun ein Lob, Fehlerwort oder Abbruch. Funktioniert im Training natürlich besser als auf Prüfungen, wo ich ja nicht am Ende der Fußarbeit die mangelnde Aufmerksamkeit oder schiefe GS von vor 30 Sekunden kommentieren kann. Was ich in Prüfungen nicht mache ist 0er Übungen mit drölfzehn Doppelkommandos und Körperhilfen zu Ende zu bringen damit "der Hund einen guten Abschluss der Übung hat". Ich halte das (für uns) für falsch, auch wenn ich durchaus verstehen kann, warum einige LR/Stewards das speziell in den unteren Klassen gerne anbieten.

    Ich beende Prüfungen immer freudig und mit Jackpot für den Hund. Prüfungen sind für mich Lernstandsabfragen, wenn etwas nicht klappt liegt der Fehler in 9 ²/³ von 10 Fällen im Training.

    Oh, dazu hab ich eine Menge Fragen: Wie feedbackst du in einer Prüfung? Und wieviele Prüfungen in welcher Sportart bist du schon angetreten? Wenn das UO Prüfungen sind (also zB BGH oder Obedience): sind die die immensen Punktabzüge für Hilfen egal? Wie bestehst du die Prüfungen wenn du dir für Feedback die Punkte immer ziehen lässt?

    Obedience, 7 Prüfungen seit November ´18. Feedback in Prüfungen, Beginner und Klasse 1 , erfolgt PO konform, keine Abzüge bisher und Gesamteindruck immer 10 Punkte.

    Ich hoffe du hast die Einschränkung


    Funktioniert im Training natürlich besser als auf Prüfungen(...)

    nicht überlesen. Mein Hund bekommt in der Prüfung für den Abschluss einer Übung ein Feedback, sei es nun ein verbales oder körperliches Lob, ein Fehlerwort oder einfach nur die Aufforderung aktiver/aufmerksamer zu sein. Nichts davon gibt Punktabzüge, weil ich es nicht übertreibe und der Hund es aus dem Training kennt. Einen Abbruch gibt es bei (drohendem) Ungehorsam zwischen den Übungen, wobei hier die Grenze zwischen Abbruch und Aufmerksamkeit einfordern fließend sind.

    Beantwortet das deine Fragen?

    Mein Hund bekommt für jede Aktion, egal ob Training oder Prüfung, ein Feedback. Sei es nun ein Lob, Fehlerwort oder Abbruch. Funktioniert im Training natürlich besser als auf Prüfungen, wo ich ja nicht am Ende der Fußarbeit die mangelnde Aufmerksamkeit oder schiefe GS von vor 30 Sekunden kommentieren kann. Was ich in Prüfungen nicht mache ist 0er Übungen mit drölfzehn Doppelkommandos und Körperhilfen zu Ende zu bringen damit "der Hund einen guten Abschluss der Übung hat". Ich halte das (für uns) für falsch, auch wenn ich durchaus verstehen kann, warum einige LR/Stewards das speziell in den unteren Klassen gerne anbieten.

    Ich beende Prüfungen immer freudig und mit Jackpot für den Hund. Prüfungen sind für mich Lernstandsabfragen, wenn etwas nicht klappt liegt der Fehler in 9 ²/³ von 10 Fällen im Training.

    sehr geehrter Baron Vorname Nachname Freiherr von xy

    Stimmt mit dem deutschen Namensrecht überein, aber nicht mit Knigge wenn ich nicht komplett falsch liege.

    Bei Baron und Freiherr muss man sich mWn für einen der Titel entscheiden (dem Anlass entsprechend), wobei der Baron immer mit "Sehr geehrter Baron von XYZ" angesprochen (briefliche Anrede) wird und man sich beim Freiherr streiten kann, ob "Sehr geehrter Herr Freiherr von XYZ" inzwischen durch das weniger sperrige "Sehr geehrter Herr von XYZ" abgelöst wurde.