Meine Familie hat, als ich 10 war, eine einjährige Spanielhündin aufgenommen, die aus einer Familie mit kleinen Kindern kam, die dem Hund sehr zugesetzt hatten. Ergebnis war, dass der Hund Kinder nicht mochte. Ich war die Jüngste in der Familie...
Heutzutage hätte man einen Trainer geholt, damals hat der Hund einfach mit uns gelebt und nach und nach eine innige Beziehung zu allen Familienmitgliedern aufgebaut. Geduld war kein Thema, wenn der Hund mich angeknurrt hat, habe ich ihn in Ruhe gelassen, wenn sie später zu mir kam, habe ich sie gebürstet, mit ihr geschmust und meine Wienerle mit ihr geteilt. Alles lief ganz unverkopft über den Aufbau einer innigen Beziehung.
So halte ich es heute noch mit meinen Hunden: Beziehung ist das Wichtigste, der Hund ist einfach Familienmitglied. Klar gibt es Regeln (nicht aufs Sofa, nicht ins Bett) und auch Übertretungsversuche, auch hier gilt es, Geduld zu haben und dicke Bretter zu bohren.
Bei unserem ersten Hund waren wir, mit Baby damals, noch aufgeregter, darum war wohl auch der Hund aufgeregter, unser neuer Familienzuwachs ist die Ruhe selbst, vielleicht, weil wir uns sicher sind und entspannt im Umgang mit ihr.
Etwas Ähnliches habe ich bei den Kindern beobachtet - mein Großer (erstes Kind) hat als Säugling häufiger geweint als mein kleiner Sohn - beim ersten Kind war alles noch neu und wir oft aufgeregt, beim zweiten Kind waren wir uns sicher und einfach entspannt - so entspannt ist auch der Knabe geraten.