Aber mich interessiert wirklich brennend, wie man dieser Thematik erzieherisch begegnen kann und ob da überhaupt bei allen Kandidaten Aussicht auf Besserung besteht, oder ob manchmal auch einfach nichts zu machen ist.
Nichts zu machen glaube ich nicht. Aber ich bin ganz sicher, dass es bei manchen Hunde sowohl rassespezifisch als auch individuell schwerer oder leichter ist, die Lautäußerungen erzieherisch einzuschränken. Bei Hunden, die von Natur aus eher laut sind, wäre es vermutlich schwer bis unmöglich, jegliche Lautäußerung wegzuerziehen. Genauso schwer stelle ich mir vor, bei einem von Natur aus leisen Hund gewünschtes Bellen zu etablieren. Aber letzteres kommt in meinem Leben nicht vor, ich mag es leise.
Bisher hatte ich diesbezüglich Glück und meine beiden Hunde waren nur situativ laut und die nervige, übermäßige Schreierei erledigte sich mit Wegfall des zugrundeliegenden Problems quasi von allein.
Daran würde sich noch eine Frage anschließen: Haben Hunde, die oft und ausdauernd schreien/fiepsen einen höheren Stresspegel als leise Hunde oder äußert sich bei ihnen Stress nur viel früher im Lautsein, wo man leisen Hunden denselben Stress nicht/anders anmerkt?
Ich glaube nicht, dass laute Hunde grundsätzlich mehr Stress haben als leise Hunde. Ich bin aber fest überzeugt, dass viele Menschen den lautstark geäußerten Stress besser wahrnehmen und mehr Handlungsbedarf sehen.
Ich glaube auch nicht, dass es immer Stress ist, wenn Hunde gesprächig sind. Bei meinen war es zwar bisher so (also laut=Stress), und ich schätze es auch bei anderen oft so ein. Aber manchmal habe ich auch den Eindruck, dass es Hunde gibt, die einfach gern Geräusche machen und gefühlt für jede Situation einen passen Kommentar haben. Ganz ohne Stress, einfach weil sie es können.