Das Problem mit der Belastung/Aktivitäten und den Berichten von selbigen bei solchen plattnasigen Qualzuchten ist ja häufig auch, dass die Vorstellung von "Belastung" bzw. "Hund ist aktiv" schon arg subjektiv sein kann, wenn man einfach nur mit Besitzern redet. :/
Die nehmen das wirklich anders wahr.
Meine für mich immer noch unglaubliche Begegnung mit einer französischen Bulldogge (hab ich die schon erzählt?):
Die Bulldogge war laut ununterbrochenem Redefluss der Besitzerin ein knappes Jahr alt, rasseuntypisch aktiv und sportlich, nicht totzukriegen und überhaupt ständig nur am rennen und toben und braucht so viel mehr Bewegung und Action als erwartet und sie ist ja so froh, dass sie mich noch getroffen hat, damit der Hund mal richtig rennen kann. Ich überlegte, ob ich zuerst kurz den Redefluss für eine Erklärung unterbreche oder gleich meine Hündin aus dem kurzen Rennspiel abrufe und dann erkläre.
Die aus meiner Sicht nötige Erklärung war: meine Hündin war nicht fit, sie war definitiv nicht in der Lage mit einem normal aktiven jungen Hund im Spiel mitzuhalten. Sie war zum dem Zeitpunkt 12 Jahre alt und hatte ein akutes Herzproblem. Ich erinnere mich so genau, weil es genau 4 Tage vor dem Termin beim Kardiologen war, den ich gemacht hatte, weil meine Hündin ganz offensichtlich ein massives Problem hatte und nach kürzester Belastung richtig "fertig" war. Beim Termin wurde eine DCM und ein kleines Lungenödem diagnostiert.
Spielabbruch zum Schutz meiner kranken Hündin war aber gar nicht nötig. Nachdem die Hunde gemeinsam zwei entspannte Runden um uns Menschen herumgerannt waren, warf der "nicht totzukriegende" Jundhund sich ins Gras und brauchte ganz dringend eine Atempause (also eine Pause, in der er sich ausschließlich auf Atmen/Hecheln konzentrieren konnte). Fazit: eine übermäßig sportliche, junge französische Bulldogge ist genauso fit wie ein älterer, akut herzkranker, normaler Hund.
Ich bin neulich zufällig mit einer Mops-Halterin ins Gespräch gekommen, die dann nebenbei erwähnte, dass ihre beiden gar keine Probleme hätten und sogar Wanderungen mitlaufen würden.
"sogar Wanderungen" finde ich eine interessante Beschreibung. Wanderungen mitmachen heißt: im Menschentempo eine Strecke laufen, die der Mensch problemlos bewältigt. Für einen gesunden, fitten Hund ist das vielleicht zu langweilig um es zu "schaffen", aber auf gar keinen Fall zu anstrengend.