Eine Antwort auf die Eingangsfrage habe ich nicht. Ich kann nur versuchen, dem Tier das ich zum Leben mit mir zwinge (wobei ich bei meinem Hund nicht allzuviel "zwingen" benötige, Motte scheint der festen Überzeugung dass ein Leben ohne Mensch genauso unmöglich ist wie ein Leben ohne Nahrung), Bedingungen zu bieten in denen dieses Tier sich augenscheinlich wohl fühlt. Nach bestem Wissen und Gewissen ein diesem Tier möglichst passendes Umfeld zu bieten. Ich bilde mir ein, dass das beim Hund ziemlich einfach ist. Aber wer weiß, in 100 Jahren gilt möglicherweise das was ich für beinahe ideal halte als unerträgliche Tierquälerei?
Ich meinte nicht artgerecht im Sinne von "Tier fühlt sich wohl" sondern im Sinne von "Tier lebt wie in der Natur".
Wobei es in der Natur keine Haushunde und Hauskatzen gibt... und ohne den Menschen auch nicht gäbe.
Genau das ist das Dilemma: du hast da eine Definition von "artgerecht" gefunden, die "artgerechte Haltung" zu einem "weißen Rappen" macht. Keine Haltung kann "wie in der Natur" sein, das geht nicht. Domestizierte Arten kann es in dieser Definition nicht geben (und schon gar nicht solche Extremfälle wie den Hund).
Das Problem ist, dass Katzen keine einheimische Art sind, keine natürlichen Feinde haben und die meisten heimischen Arten keinerlei Konzept davon haben, wie Sie mit Katzen (die einfach mal neben Haien die effektivsten Jäger auf dem Planeten sind) fertig werden sollen.
Nichts desto trotz, hat die Katze hier keine natürlichen Feinde mehr und tötet haufenweise Vögel, bzw. rottet ganze Arten aus, sprich, der Rest von meinem Post ist immernoch relevant.
Haustiere haben wenige natürliche Feinde, das stimmt. Demzufolge haben auch Hauskatzen wenige natürliche Feinde, Freigänger haben aber deutlich mehr natürliche Feinde als reine Wohnungskatzen. Es ist auch richtig, dass eine übermäßige Population satter, gelangweilter Katzen ein Problem werden kann. Das wird kein vernünftiger Mensch abstreiten. Aber deshalb alle Katzen einsperren? Darüber kann man trefflich streiten und wird nie auf einen Nenner kommen.
Aber was du über Katzen allgemein schreibst, ist schlichtweg falsch. Wenn nur die Hälfte davon (allgemein) richtig wäre, dann müsste es längst eine Wildkatzen- und Luchsplage geben. Aber beide Arten sind geschützt und wir freuen uns über jede noch so kleine, annähernd stabile Population.