Beiträge von Selkie

    Wirklich wissen tu ich nichts aber für mich sieht das nach einer klassischen "da muss man sich abstimmen"-Situation aus. Denn keiner von beiden hat Vorfahrt. Oder beide - je nach dem wie man argumentiert.


    An der Stelle ist die Straße zuende, der normale Nutzer der Straße muss wenden. Dafür ist der Wendehammer da. Derjenige, der in die Tiefgarage will, verlässt die Straße. Sowohl Wenden als auch die Ein-/Ausfahrt zur Garage sind Situationen, in denen grundsätzlich alle anderen Vorrang haben. Ergo: total unklar. Funktioniert nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme.


    Man könnte auf verschiedenen Umwegen eine Vorfahrt für den einen oder den anderen konstruieren, aber das ist nach meinem Verständnis wirklich mehr Konstruktion als tatsächliche Regelung.

    Noch ein bißchen Senf:

    Im Freilauf tu ich mich mit Geschirr eher schwer. Mein Bully hat sich mal (böserweise) ins Unterholz verschlagen und ist da mit Geschirr über Mantel an einem am Boden liegenden Ast hängen geblieben. Seitdem hab ich da echt Respekt vor.

    Sowas habe ich bei meiner ersten Hündin mit beidem erlebt, Halsband und Geschirr. Dafür musste mein Hund den Weg gar nicht verlassen, das was am Wegesrand rumsteht oder auf dem Weg rumliegt, hat gereicht.


    Sie ist in ihrer typischen Geschwindigkeit (Modell Kanonenkugel) an einem Gestrüpp am Wegesrand vorbei gerannt und mit dem Halsband hängen geblieben. Das Halsband war kaputt, mein Hund war einen Moment lang benommen, wir hatten großes Glück.


    Das andere mal ist sie über einen abgebrochenen Ast (nicht nur ein Stöckchen sondern so richtig Ast mit viel Baum dran) gesprungen, mit dem Geschirr an der nach oben zeigenden Bruchstelle hängengeblieben und hat sich aufgespießt.

    Während die TÄ die 20cm tiefe Fleischwunde versorgte, hat sie mir von ähnlichen Verletzungen erzählt, die sie schon auf dem Tisch hatte. Die mit Halsband schienen mir noch gefährlicher als unsere, weil da die Schlagader in der Nähe ist.


    Danach gab es Freilauf in struppiger Umgebung lange nur noch nackig. Erst als sie altersbedingt langsamer wurde, wurde ich diesbezüglich wieder nachlässiger. Auch das ist eine Einzelfallentscheidung. Denn das Risiko ist je nach Hund und Umgebung unterschiedlich groß.

    Als mir mal ein Hund im Vorbeigehen kräftig in den Oberschenkel gekniffen hat, haben die Halter das nicht geglaubt. Die haben es nicht gemerkt bzw. nicht gesehen (der Hund wirkte auch erstaunlich entspannt dabei) und sie waren fest überzeugt, dass da nichts war.


    Also ja, das wird unterschätzt. Zugegeben auch von mir. Zum Glück ist es ja auch wirklich selten.

    Beider Puppyimpfung geht es um eine mögliche Einschleppung von Parvovirose. Das ist anders als die spätere Impfung eine passive Immunisierung mit Antikörpern. Ob das nützlich ist, kann man strittig finden aber wenn die Züchterin mit dieser Impfung entspannter auf Welpenbesuch warten kann, dann ist es schlimmstenfalls ein unnötiger Antikörper-Boost. Würde mich nicht vom Welpenkauf abhalten.


    Der TA-Besuch und das Röntgen bei der Geburt war potentiell lebensrettend für Welpen und Mutter. Aus meiner Sicht spricht es absolut für die Züchterin, dass sie so schnell zum TA ist mit den Komplikationen. Das Risiko von Strahlenschäden ist nicht null aber doch überschaubar klein. Und es war schlichtweg nötig.


    Was du schreibst klingt für mich nach viel Umsicht und gesundheitlicher Überwachung.

    beim großen Hund, weil man am Halsband den Hund einfach bis in höhere Gewichtsklassen noch unter Kontrolle halten kann.

    Wie unterschiedlich das Empfinden ist... Ich habe, wenn ich Anju im Geschirr habe, ein viel sichereres Gefühl, als im Halsband. Da würde ich im Notfall viel leichter reingreifen können und hätte auch keine Angst, sie dabei zu verletzen.

    Ich verstehe es so: mit Halsband habe ich den Kopf im Griff. Mit Geschirr habe ich den Körper im Griff. Bei der Hundegröße die bei mir wohnen kann, ist letzteres immer möglich und für mich ideal. Bei großen Hunden kann man da an Grenzen kommen, wenn auch der Hund die Physik versteht und ausnutzt.

    Idealerweise kennt der Hund beides.


    Das Thema hat viele Seiten, von denen man es betrachten kann und sollte, hier nur ein paar davon:


    • Insbesondere kleine Hunde sind empfindlicher und können sich am Halsband schon mal z.B. die Luftröhre verletzen.
    • Wenn ich es nicht schaffe, dem Hund vernünftiges Gehen an der Leine beizubringen, will ich wenigstens dafür sorgen, dass die daraus resultierenden Probleme für den Hund möglichst klein sind. Das sind sie meiner Einschätzung nach im Geschirr.
    • Manche Menschen können ihre Hunde am Halsband sicherer halten (insbesondere große Hunde), manche haben ihren Hund am Geschirr besser im Griff wenn es drauf ankommt.
    • Manche Hunde kommen besser mit dem einen oder dem anderen klar. Insbesondere laufen manche Hunde nicht gut wenn sie Geschirr tragen, was auf Dauer ungesund ist. Insbesondere im Wachstum kann das richtig blöde Folgen verursachen.
    • Es ist bei manchen Hunden wirklich schwer, ein gut sitzendes Geschirr zu finden. Und schlecht sitzende Geschirre können Probleme im Bewegungsapparat machen.
    • An langer Leine (Schleppleine oder Flexi) ist immer Geschirr angeraten (sagt eine, die ihren nicht ziehenden Umherschlurf-Hund mit Flexi und Halsband geführt hat, weil nach GesäugeleistenOP monatelang kein Geschirr ging, mit Dina ging das)


    In einem dieser Hundebücher (Dirk Lenzen/Sebastian Brück, Wenn Hunde sprechen könnten) wird von einem Geschirr ausdrücklich abgeraten. Ich zitiere mal "Oft wird das Ziehen an der Leine - mit Geschirr - sogar schlimmer, weil sich der Hund jetzt erst so richtig ins Zeug legt. Ich rate auch bei leinenführigen Hunden vom Geschirr ab, weil es die Sichtbarkeit der Körpersprache einschänken kann... . " und Leinensignale beim Hund nicht richtig ankommen....

    Dafür habe ich ein Gegenbeispiel. Meine erste Hündin kam mit Halsband zu mir und hing immer auf mindestens leichtem Zug ganz vorn in der Leine. Egal was ich tat, sie hat diesen Zustand immer möglichst bald wieder hergestellt. Am Geschirr konnte sie ohne Zug gehen, auch nicht perfekt, aber um Welten besser als am Halsband. Es dauerte ewig, bis das auch am Halsband klappte. Ich habe irgendwann herausgefunden, dass sie mit dem Wackeln des Karabiners am Halsband Probleme hatte. Sie wollte lieber Dauerzug als leichtes Schlenkern am Hals.


    Meine (zahlreichen) Signale von der Leine hat sie auch am Geschirr problemlos verstanden. Das einzige was am Geschirr nicht funktioniert ist der klassische Leinenruck, aber das ist in meinen Augen eher ein Vorteil. ;)