Im Mittelpunkt stand IMMER SCHON der einzelne Sofahund und nicht unbedingt ein riesiges, nachhaltiges Gesamtkonzept. Und eben da hat sie in ihrem Statement völlig Recht, wenn sie sagt, dass sich daran nichts ändern wird (muss es ja auch nicht, wenn sie die entsprechenden vertraglichen Vorkehrungen getroffen hat).
Das stimmt durchaus, und so stellt es sich ganz sicher für die Geschäftsleitung von TC dar: Nestle ist sicher ein geeigneter Partner wenn man neue Absatzmärkte erschließen will. Aber diese firmeninterne Sichtweise ignoriert die Tatsache, dass viele Käufer, die bereit sind für ihren Sofahund so viel Geld auszugeben und dabei auf das von TC angebotene Qualitätsmerkmal achten, gleichzeitig auch noch andere Dinge im Kopf haben. Und dass ein nicht ganz kleiner Teil dieser bisherigen Kunden auch die nicht direkt im Konzept enthaltenen Werte mitgedacht haben. Bisher hat man mit dem Kauf von TC ein mittelständiges, im weitesten Sinne regionales Unternehmen unterstützt, von dem man annehmen durfte, dass es nicht in zweifelhafte soziale Skandale verwickelt war. Auch wenn das nicht zum Konzept gehörte, es war in den Gedanken vieler Kunden enthalten.
Das ist nun vorbei. Wer jetzt TC kauft unterstützt damit einen sehr zweifelhaften global und sozial agierenden Großkonzern.
Es geht nicht nur um das von TC postulierte Konzept, es geht um das ethische Selbstkonzept der Zielgruppe. Bei Menschen die da entsprechende Ansprüche stellen, hat TC bisher in das individuelle ethische Grundkonzept gepasst auch ohne dass TC diese Ziele explizit verfolgt hätte. Und dieser Teil ihrer (ehemaligen) Zielgruppe fällt jetzt weg.
Ich vermute (befürchte) allerdings, dass der Gewinn durch die internationale Vermarktung das mehrfach ausgleicht.