Hallo liebe Gemeinschaft,
ich schreibe die Zeilen mit Tränen in den Augen daher entschuldigt diverse Tippfehler oder gar verwirrte Sätze.
Wir haben seit 2017 unseren Koda (geschätzt 13 Jahre) aus dem Tierheim und wir hatten wirklich besonders schöne Jahre.
Aus einem verstörten, ängstlichen und nicht verträglichen (andere Hunde) wurde ein ruhiger, glücklicher, freundlicher Hund. Er hatte sogar auch Hundefreunde mit denen er seine Rudelläufe leben durfte.
Wir hatten ihn schon krank aus dem Tierheim übernommen und uns war bewusst dass es ihn vielleicht bald nicht mehr gut gehen kann. Ich komme gleich zum Thema, welches mich sehr belastet. Im April merkte ich, dass sich sein Gesundheitszustand etwas verschlechterte wie zb zittrige Beine, kein Bock mehr zu spielen, keine längeren Spaziergänge und urinierte mehrmals in die Wohnung. Darauf hin war ein Arztbesuch angesagt, Fazit: Beweglichkeit nicht mehr optimal da die Spondylose zusammengewachsen war, Harnblutbild im grünen Bereich und wenig Reflexe im Hintergestell. Er hat alle notwendigen Medikamente bekommen und laut TA war er im grünen Bereich. Die Gesamtsituation hat sich gebessert und damit waren wir zufrieden. So, vor mehr als 2 Wochen ist uns aufgefallen, dass sich sein Gesundheitszustand rasant verschlechterte. Er kommt oftmals gar nicht mehr vom Liegen auf, er geht schief, bleibt mitten im Spaziergang stehen und möchte umdrehen, trinkt sehr viel und frisst mal so und mal so. Natürlich war ein neuer TA Besuch angesagt allerdings bei einem anderen TA (andere Gründe). Das böse Erwachen im Blutbild..zB. Harnstoff 121mg (20-54) und Lipase DGGR 827 (>101) generell waren Werte im roten Bereich. Die Niere und Leber sind sehr angeschlagen, allerdings noch funktionfähig. Es wurde uns zu einer Infusionskur geraten, Schmerzmittel und mit der Message: Am Leben erhalten. Nach diesem Satz habe ich komplett ausgeschalten und wollte nur mehr den Befund per Mail und mir eine zweite Meinung einholen. Ich habe am nächsten Tag in einer anderen Klinik angerufen und habe den Befund weitergeleitet und mir wurde am Telefon gesagt: Das sieht aber gar nicht gut aus. Dennoch sind wir persönlich hin weil mein Lebensgefährte es nicht glauben wollte und vor Ort hatten wir ein langes Gespräch. Wie es wäre wenn wir ihn "nicht gequält" gehen lassen oder wir ihn mit Schmerzmedikamente die Lebensqualität etwas zurück holen. Er wurde noch etwas untersucht und es kam weiteres heraus dass seine Hinterpfoten taub sind + dass ein Druck in der Lunge zu hören ist. Der TA meinte, er sei motiviert und die Entscheidung läge bei uns.
Ich verbringe schlaflose Nächte indem ich mir Fragen stellen wie:
Wenn Schmerzmittel, was ist denn mit dem schlechten Blutbild? Spielt es keine Rolle?
Sollen wir Koda erlösen, bevor wirklich schlimme Nebenwirkungen oder Probleme auftreten?
Übermittelt mir der Hund, wann der richtige Zeitpunkt ist?
Mein Freund möchte ihn nicht gehen lassen, sondern weitere Wochen/Monate rauszögern. Ich fühle mich so schlecht, wenn ich der Meinung bin, dass ich das Koda das nicht antun möchte. Wir dürfen nicht auf unsere Bedürfnisse achten, sondern müssen das Beste für Koda herausholen.
Es ist so schwer weil sein Hundewesen glücklich allerdings schmerzhaft zugleich aussieht.
Die Entscheidung kann mir keiner abnehmen, aber vielleicht stechen wirklich gute Gründe heraus um nicht das Falsche zu tun.
Liebe Grüße