Liebe Community,
ich weiß leider gerade nicht mehr, was ich machen soll, deshalb wende ich mich an euch mit der Hoffnung, jemand der etwas Ähnliches erlebt hat.
Seit mehr als 3 Jahren lebt inzwischen meine Mix Hündin bei mir. Sie ist aus einem Messie-Haushalt, kannte und wusste zu Beginn gar nichts (jedes Blatt und jeder Fleck Natur wurden von ihr ausgiebig "gefeiert". Nach und nach hat sie unglaubliche Fortschritte gemacht. Alleine bleiben, Autofahren, Kinder, Stadt etc – alles kein Problem mehr.
Am Anfang hat sie jeden anderen Hund aggressiv angebellt und geknurrt, auch wenn der weit weg war – das macht sie inzwischen nicht mehr so. Eine Sache leider gibt es da noch. Sobald sie einen anderen (fremden) Hund sieht, stellt sich ihr Fell auf und sie fängt an zu "knattern" (nicht bellen, nicht knurren, sondern eher leises unterdrücktes jaulen). Wenn der Hund dann zu ihr kommt, steht sie angespannt mit hoch erhobenen Schwanz da und bewegt sich keinen Zentimeter. Nach ein paar Sekunden fängt sie an zu bellen und leider manchmal auch knurren und versucht den anderen Hund – wie ich es nenne – wegzudominieren. Die anderen Hunde reagieren auf dieses aufgepumpte Verhalten natürlich wenig begeistert und reagieren dementsprechend zurück.
Eigentlich wäre dieses Verhalten von ihr kein Problem zu managen, da ich sie immer an der Leine habe, Hundebegegnungen nicht zulasse und sie nicht frei lasse außer im eingezäunten Garten oder dort in der Natur wo keine Hunde sind (Hundeauslauf geht mit ihr nicht, das ist reiner Stress für sie und für die anderen Hunde).
Mein Problem sind: unangeleinte Hunde. Ich wohne in einer Gegend wo viele freie "Tutnixe" rumlaufen und nicht immer kann ich rechtzeitig Straßenseite wechseln. Ich hatte in den letzten zwei Wochen, dreimal den Fall, dass plötzlich Hunde aus Autos/ Hauseingängen/ um die Ecke GESCHOSSEN kamen und direkt auf meine Hündin zu. Diese wird sofort defensiv aggressiv (was ich ehrlich gesagt auch verstehen kann) und dann gibt es Gebelle, Geknurre, manchmal auch Bisse (musste sie schon zweimal nähen lassen – jedesmal waren es freilaufende Hunde und meine war an der Leine). Langsam entwickel ich eine richtige Angst vor dem Gassigehen und merke, dass ich zunehmend angespannt, defensiv werde. Es gleicht einem Spießrutenlauf für mich. Das ist natürlich auch nicht gut und ich denke meine Hündin spürt meine Angst, was 100% nicht gut für die allg. Situation ist.
Habt ihr Tipps, wie ich mich in solchen Situationen verhalten kann? Wie kann ich sie mit anderen Hunden besser sozialisieren, so dass sie keine Aggressions-Signale (Fell gesträubt, angespannt, Schwanz nach oben, knattern) mehr sendet? Ich kann ja (leider) nicht alle Hundebesitzer*innen in meinem Umfeld zum Leinen anlegen zwingen daher würde ich mich über jeden Tipp freuen, der diese Begegnungen "entspannter" macht.
Danke schonmal und liebe Grüße
PS: Meine andere Hündin, die sich wirklich mit JEDEM Hund versteht, hat dieses Problem NIE. Andere Hunde ignorieren sie oder wackeln höchstens freundlich mit dem Schwanz. Sie scheint friedlichere Signale zu senden und empfängt dementsprechend auch andere. Mit ihr spazieren zu gehen, ist ganz anders.