Seelenhund?
Schwierig zu sagen, was einen Hund, zu einem seelischen Partner macht, aber doch weiß (fast) jeder damit etwas anzufangen.
Für mich ist ein Seelenhund, ein Hund, der nicht unbedingt perfekt ist, ein Hund, den man sich vielleicht gar nicht so gewünscht hat, aber doch ein Hund den man gebraucht hat, um so im Leben zu stehen, wie man es jetzt tut.
Es ist ein Hund, mit dem man sich weiterentwickelt, mit dem man lernt, viele Dinge im Leben anders zu sehen und auch sich selbst erst richtig ergründet.
Wenn ich jetzt zurück schaue, glaube ich, dass ich mich vor Bonnie gar nicht wirklich kannte, unausgeglichen und nicht fest in mir selbst war.
Sie brachte mich dazu, Selbstbewusstsein auszustrahlen, dass ich konsequent in meinen Entscheidungen bin und das vertrete, was ich für richtig empfinde, aber auch offen für andere Lösungswege zu sein.
Und dazwischen ein großes Band von Vertrauen und Liebe.
Wobei ersteres den Weg für letzteres ebnet, Liebe entwickelt sich, Vertrauen muss man sich verdienen, und gerade dies kann schwerer sein, als man manchmal denkt.
Bonnie kam als kleines Häufchen Elend zu mir, ängstlich und misstrauisch, das Beißen war ihr Weg "Gefahrensituationen" zu umgehen.
Es fing damit an, dass es unmöglich war, bei Tageszeit das Haus zu verlassen, wegen ihres Aggressionsverhaltens, und endete mit der kompletten Zerstörung des Hauses, wie Rolladenkäsen aus den Wänden holen und Fenster aus den Angeln reißen.
Es hat lange gedauert ihr beizubringen, dass sie mir vertrauen kann, dass ich sie schützen kann.
Sie ist mir in so vielen Dingen ähnlich und ergänzen uns prima, sie ist wie ein Puzzleteil, was mich komplettiert.
Viele Dinge mussten wir auch gemeinsam lernen, wie das Mutigsein und Entspannung, auch in "stressigen" Situationen.
Mit meinen zwei ersten Hunden, die in meiner Familie gelebt haben, hatte ich solch ein Band nicht.
Vielleicht romantisiere ich nur, aber dies ist meiner Meinung nach ein Seelenhund, ein Hund den man nicht unbedingt "wollte", aber "brauchte".
Ich liebe sie einfach über alles.