Guten Abend,
ich möchte meine kleine Zwergpinscherdame auch gerne zum Schulbegleithund ausbilden lassen.
Aktuell sieht es ganz gut aus. Sie ist natürlich sehr aufgedreht durch ihre niedrige Reizschwelle, doch unser Sozialisierungsplan sieht Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen vor. Es gibt keine Garantien und wenn es nicht funktioniert hoffe ich, dass sie wenigstens ins Lehrerzimmer darf. Sie ist rassebedingt sehr ungern alleine.
Uns wurde von einer Bekannten aus dem Studium das MITTT empfohlen. Es kostet einiges, scheint aber sehr gut zu sein. Eine Ausbildung ist erst ab dem 8. Lebensmonat möglich.
Unterschätze die Hürden nicht, die in der Schule zu meistern sind. Oft klingt das sehr problemlos, in Wahrheit ist es - zumindest hier in BW - komplex. Die Schulleitung muss zustimmen und ALLE Lehrer, ALLE Eltern und ALLE Schüler einer Klasse. Das heißt, dass es sein kann, dass dein Hund in bestimmte Klassen wegen eines einzigen Schülers nicht darf oder dein Hund wegen eines Lehrers nicht mitkommen darf.
In diesem Fall müssen Alternativen geschaffen und bedacht werden.
Außerdem entwickeln sich Welpen auch immer sehr individuell. Unsere Züchter haben uns nach reichlicher Erfahrung den dafür am besten geeigneten Hund ausgesucht. Aber wie sie sich entwickeln wird, welche Vorlieben sie haben wird, das kann keine Rasse der Welt garantieren.
Außerdem kommt es sehr darauf an, wozu du sie einsetzten willst. In Grundschulen ist das Streicheln sicher ein sehr wichtiger Aspekt. In Klasse 5 und 6 kann man die Schüler dafür einbinden, sich über das Thema Hund gezielt mit Lesen, Geschichte, Mathematik und Technik auseinanderzusetzten. Auch habe ich in einem Blog gelesen das viel für den Hund gebastelt werden kann. Auch Apportierübungen kann man mit einem Hund trainieren der nicht alle Menschen sofort liebt. Vielleicht ist die Motivation eine andere (seinem eigenen Herrchen zu gefallen) aber sicher ist das möglich. In älteren Klassen ist es auch häufig die pure Gegenwart eines Hundes die eine positive Wirkung haben kann.
Wichtig bei Hunden mit niedriger Reizschwelle ist ein fester Rückzugsort (klingt so erfahren, hat mein Trainer gemeint und in den letzten beiden Wochen habe ich gemerkt, wie gut sie ihr tut). Meine Hündin liebt die oft zu unrecht verschrieene Box. Gerade bei Hunden die so reizempfindlich sind sind diese geschlossenen Orte ein reiner Segen.
Und dennoch: Wenn nicht einige absolut ausschlaggebender Punkte diese Hunderasse erfordert hätten, hätte ich mich für eine Retrieverrasse oder, wenn ich schon Erfahrung gehabt hätte in der Hundehaltung, eine Hütehundrasse entschieden.
Auch wenn ich jetzt viel über meine individuellen Pläne geschrieben habe hoffe ich, dass ich dir weiterhelfen konnte und würde mich sehr freuen, über deine Erfahrungen auf dem Laufenden gehalten zu werden, da dieses Thema auch für mich von Bedeutung ist. :)